Wilhelmine Corinth

Wilhelmine Corinth
Wilhelmine Corinth, Porträt mit gelbem Hut von Lovis Corinth 1924

Wilhelmine Corinth (* 13. Juni 1909 in Berlin; † 31. Mai 2001 in New York City) war eine deutsch-amerikanische Schauspielerin und Autorin. Sie war die Tochter des Malers Lovis Corinth und dessen Ehefrau Charlotte Berend-Corinth.

Leben

Wilhelmine Corinth kam am 13. Juni 1909 in Berlin als Tochter des Malerpaares Lovis Corinth und Charlotte Berend-Corinth zu Welt und wurde 6 Monate später in Corinths Atelier in der Berliner Klopstockstraße getauft. Sie war nach ihrem fünf Jahre älteren Bruder das zweite Kind des Paares. Wie auch Thomas wurde Wilhelmine zum regelmäßigen Motiv ihres Vaters für zahlreiche Aquarelle, Zeichnungen und Radierungen sowie für 13 Ölgemälde.

Wilhelmine studierte an der Akademie der Künste in Berlin sowie in der Malklasse ihrer Mutter nach dem Tod ihres Vaters. Nachfolgend wurde sie Theaterschauspielerin und spielte in Theatern in Hannover und Darmstadt gemeinsam mit Karl Schönböck, Elisabeth Flickenschildt, Lilli Palmer und Brigitte Horney. In erster Ehe heiratete sie den Ingenieur Hanns Hecker und hatte mit ihm drei Kinder, die Söhne Michael und Georg sowie die Tochter Katharina. Gemeinsam verlebten sie den 2. Weltkrieg in Hamburg und 1948 folgte Wilhelmine ihrer Mutter und ihrem Bruder nach New York City. 1949 erschien der während den Kriegsjahren geschriebene autobiographische Roman Sechs Jahre lang.

1950 wurde ihre Ehe geschieden, 1952 heiratete sie den Ingenieur Hans Klopfer, der 1962 verstarb. Seit 1965 war sie mit dem Tenor und Turniertänzer Russell Palin liiert. Nachdem 1967 ihre Mutter und 1988 auch ihr Bruder verstarben übernahm sie die Verwaltung des künstlerischen Nachlasses ihrer Eltern und arrangierte sowohl in den USA wie auch in Deutschland Ausstellungen. 1983 veröffentlichte sie den Roman Die Fährfrau. Das leidenschaftliche Leben der Marie Grubbe, der die Lebensgeschichte der Marie Grubbe als Femme fatale der Barockzeit schilderte. 1990 erschien das gemeinsam mit der Journalistin Helga Schalkhäuser geschriebene Buch Ich habe einen Lovis, keinen Vater.... Erinnerungen. Am 31. Mai 2001 starb Wilhelmine Corinth in New York, fünf Tage nach ihrem letzten Lebenspartner Palin.

Werke

  • Sechs Jahre lang, Südverlag, Hamburg 1949, ASIN B0000BJ6QO
  • Die Fährfrau. Das leidenschaftliche Leben der Marie Grubbe, Luebbe Verlagsgruppe, 1984, ISBN 3-7857-0368-6
  • Ich habe einen Lovis, keinen Vater.... Erinnerungen, Ullstein, 1992, ISBN 3-548-22895-X

Belege


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем сделать НИР

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Corinth — bezeichnet mit Familiennamen: Charlotte Berend Corinth (1880–1967), deutsche Künstlerin der Berliner Secession Ernst Corinth (* 1951), deutscher Journalist Lovis Corinth (1858–1925), deutscher Maler Wilhelmine Corinth (1909–2001), deutsch… …   Deutsch Wikipedia

  • Wilhelmine Pinner — Erna Pinner (eigentlich: Wilhelmine Pinner; * 27. Januar 1890 in Frankfurt am Main; † 1987 in London) war eine deutsche Zeichnerin, Puppenkünstlerin, Schriftstellerin und Naturwissenschaftlerin. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke 3 Ausstellungen… …   Deutsch Wikipedia

  • Lovis Corinth — Selbstporträt mit Skelett, 1896 Lovis Corinth (* 21. Juli 1858 in Tapiau, Ostpreußen; † 17. Juli 1925 in Zandvoort, Niederlande; eigentlich Franz Heinrich Louis Corinth) war ein deutscher Maler. Neben Max Lieberma …   Deutsch Wikipedia

  • Berend-Corinth — Charlotte Berend, Porträt von Lovis Corinth Charlotte Berend Corinth (* 25. Mai 1880 in Berlin; † 10. Januar 1967 in New York City) war eine deutsche Künstlerin der Berliner Secession, jüngere Schwester der Schriftstellerin …   Deutsch Wikipedia

  • Charlotte Berend-Corinth — Charlotte Berend, Porträt von Lovis Corinth Charlotte Berend Corinth (* 25. Mai 1880 in Berlin; † 10. Januar 1967 in New York City) war eine deutsche Künstlerin der Berliner Secession, jüngere Schwester der Schriftstellerin …   Deutsch Wikipedia

  • Lovis Corinth: Die Gemälde — ist ein Werkverzeichnis der Gemälde des deutschen Malers Lovis Corinth, das erstmalig 1958 unter dem Titel Die Gemälde von Lovis Corinth von dessen Witwe Charlotte Berend Corinth beim Bruckmann Verlag in München veröffentlicht wurde. 1992… …   Deutsch Wikipedia

  • Charlotte Berend-Corinth — Charlotte Berend, portrait by Lovis Corinth: Portrait of Charlotte Berend in a White Dress, 1902, oil on canvas, Stadtmuseum, Berlin Charlotte Berend Corinth (May 25, 1880 – January 10, 1967) was a female German painter and artist in the Berliner …   Wikipedia

  • Carmencita (Lovis Corinth) — Carmencita Lovis Corinth, 1924 Öl auf Leinwand, 130 cm × 90 cm Städelsches Kunstinstitut und Städtische Galerie, Frankfurt am Main …   Deutsch Wikipedia

  • Charlotte Berend-Corinth — Charlotte Berend, portrait par Lovis Corinth: Portrait de Charlotte Berend dans une robe blanche, 1902, huile, Stadtmuseum, Berlin Charlotte Berend Corinth (25 mai 1880 10 janvier 1967) était une femme artiste peintre allemande qui faisait partie …   Wikipédia en Français

  • Charlotte Berend — Charlotte Berend, Porträt von Lovis Corinth Charlotte Berend Corinth (* 25. Mai 1880 in Berlin; † 10. Januar 1967 in New York City) war eine deutsche Künstlerin der Berliner Secession, jüngere Schwester der Schriftstellerin …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”