- Karl Schönböck
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Karl Schönböck (* 4. Februar 1909 in Wien; † 24. März 2001 in München; eigentlich Karl Ludwig Josef Maria Schönböck) war ein österreichischer Schauspieler.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Der Sohn des DDSG-Kapitäns Emanuel Schönböck und seiner Ehefrau Luise geb. Bogner begann nach der Matura zunächst ein Philologiestudium in Wien. Nach zwei Semestern wechselte er daselbst an die Akademie für Musik und darstellende Kunst und nahm zusätzlich Gesangsunterricht bei Professor Jekelius in Berlin. 1930 gab er in Meißen sein Theaterdebüt als Ashley in Vater sein dagegen sehr. Darauf folgten zahlreiche Engagements und Gastspiele auf Bühnen in Hannover, Salzburg, Königsberg, Bonn, Berlin und München, wo er nach dem Zweiten Weltkrieg zuerst in dem Kabarett Die Schaubude auftrat und später zu den Mitbegründern der Kleinen Freiheit gehörte. Spielte er zu Beginn seiner Karriere noch im dramatischen Fach, verlagerte sich sein Schwerpunkt später mehr zum gehobenen Boulevardtheater hin, wobei er meist die Rolle des Bonvivants oder Grandseigneurs übernahm. Darüber hinaus wirkte er bei zahlreichen Kabarett-Programmen mit, unter anderem in den legendären Münchner Kabaretts Die Schaubude und Die Kleine Freiheit; in beiden trat er zeitweise mit seiner damaligen Ehefrau, der Schauspielerin Herta Saal auf.
1936 gab er zudem unter der Regie von Reinhold Schünzel sein Filmdebüt in Das Mädchen Irene, worauf zahlreiche weitere Film- und später auch Fernsehrollen folgen sollten. Auch hier mimte Schönböck vorwiegend den Typus des charmanten, oft etwas eitlen und darum nicht ganz ernst zu nehmenden Kavaliers oder Aristokraten. Späte Höhepunkte erreichte sein parodistischer, karikierender Darstellungsstil in Helmut Dietls Satire Schtonk! über die Affäre um die von Konrad Kujau gefälschten Hitler-Tagebücher, und in Halali oder der Schuss ins Brötchen, wo Schönböck einen greisen Gutsherrn verkörperte. Seine letzte größere Rolle war die des Vaters von Friedrich von Thun in mehreren Filmen der ZDF-Krimiserie Die Verbrechen des Professor Capellari.
Schönböck war in erster Ehe mit der Schauspielerin Herta Saal (1900–1964) und ab 1965 in zweiter Ehe mit der Schauspielerin Corinna Genest verheiratet. Er hatte aus seiner ersten Ehe eine Tochter, Christine (* 1942). Das Grab von Karl Schönböck und Herta Saal befindet sich auf dem Münchner Waldfriedhof (106-W-13).[1]
Auszeichnungen
- 1979: Bundesverdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland I. Klasse
- 1985: Filmband in Gold für besondere Verdienste um den deutschen Film
- 1989: Österreichisches Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst I. Klasse
Literatur
- Gwendolyn von Ambesser: Schaubudenzauber. Geschichte und Geschichten eines legendären Kabaretts. Verlag Edition AV, Lich 2006, ISBN 978-3-936049-68-8
- Karl Schönböck: Wie es war durch achtzig Jahr. Verlag Langen Müller, München 1988, ISBN 3-7844-2209-8
Filmografie
- 1936: Das Mädchen Irene
- 1936: Blumen aus Nizza
- 1937: Daphne und der Diplomat
- 1937: Gewitterflug zu Claudia
- 1938: Anna Favetti
- 1938: Der Blaufuchs
- 1938: Eine Nacht im Mai
- 1939: Liebe streng verboten
- 1939: Fräulein
- 1939: Die goldene Maske
- 1939: Dein Leben gehört mir
- 1940: Aus erster Ehe
- 1940: Bismarck
- 1940: Casanova heiratet
- 1941: Der siebente Junge
- 1941: Frau Luna
- 1941: Das große Spiel
- 1942: Der Fall Rainer
- 1942: Stimme des Herzens
- 1943: Die Wirtin zum Weißen Rößl
- 1943: Akrobat Schööön!
- 1943: Titanic
- 1944: Ich hab' von Dir geträumt
- 1944: Der Verteidiger hat das Wort
- 1945: Die Brüder Noltenius
- 1945: Eine alltägliche Geschichte
- 1945: Das Leben geht weiter
- 1945: Frau über Bord / Das Mädchen Juanita
- 1946: Peter Voss, der Millionendieb
- 1948: Berliner Ballade
- 1949: Träum’ nicht, Annette!
- 1949: Ich mach' Dich glücklich
- 1949: Höllische Liebe
- 1949: Der blaue Strohhut
- 1950: Meine Nichte Susanne
- 1950: Der Mann, der sich selber sucht
- 1950: Sensation im Savoy
- 1950: Die Nacht ohne Sünde
- 1950: Taxi-Kitty
- 1952: Ein ganz großes Kind / Die leibhaftige Unschuld
- 1952: Die Försterchristl
- 1952: Der keusche Lebemann
- 1952: Wir tanzen auf dem Regenbogen
- 1953: Die Fiakermilli
- 1953: Lavendel
- 1953: Fanfaren der Ehe
- 1953: Muß man sich gleich scheiden lassen?
- 1953: Die Nacht ohne Moral
- 1953: Schlagerparade
- 1953: Bezauberndes Fräulein
- 1953: Perle von Tokay
- 1954: Rosen aus dem Süden
- 1954: Der Zigeunerbaron
- 1954: Feuerwerk
- 1954: Die Stadt ist voller Geheimnisse
- 1955: Ihre Liebesnacht
- 1955: Iht erstes Rendezvous
- 1955: Der Kongreß tanzt
- 1955: Feuerwerk (TV)
- 1956: Das Bad auf der Tenne
- 1956: Ein tolles Hotel
- 1956: Hurra – die Firma hat ein Kind
- 1956: Durch die Wälder, durch die Auen
- 1956: Die liebe Familie
- 1957: Notturno (TV)
- 1957: Das Abgründige in Herrn Gerstenberg (TV)
- 1957: Unentschuldigte Stunde (TV)
- 1958: Das Prinzip (TV)
- 1958: Sehnsucht hat mich verführt
- 1959: Der Misanthrop (TV)
- 1959: Die ist nicht von gestern (TV)
- 1959: Amphitryon (TV)
- 1959: Intimitäten (TV)
- 1959: Die Wahrheit über Rosemarie
- 1959: Die Liebe des Jahres (TV)
- 1960: Die erste Mrs. Selby (TV)
- 1960: Olivia (TV)
- 1960: Finden Sie, daß Constanze sich richtig verhält? (TV)
- 1960: Es geschah in Paris (TV)
- 1960: Das schwarze Schaf
- 1961: Ein Tag im Leben von... (TV)
- 1961: Eine hübscher als die andere
- 1961: Bei Pichler stimmt die Kasse nicht
- 1961: Froher Herbst des Lebens (TV)
- 1961: Biographie und Liebe (TV)
- 1961: Der Hofrat war verhindert (TV)
- 1961: Blond muß man sein auf Capri
- 1961: Es muß nicht immer Kaviar sein
- 1961: Diesmal muß es Kaviar sein
- 1961: Heute geh’n wir bummeln
- 1961: Der Traum von Lieschen Müller
- 1962: Deutschland – deine Sternchen
- 1962: Das schwarz-weiß-rote Himmelbett
- 1963: Lady Frederick (TV)
- 1963: Feuerwerk (TV)
- 1963: Mamsell Nitouche (TV)
- 1964: Reise um die Erde (TV)
- 1964: Die beiden Klingsberg (TV)
- 1964: Der Weiberheld (TV)
- 1964: Das Pferd (TV)
- 1964: Mitternachtsmarkt (TV)
- 1964: Ein Engel namens Schmitt (TV)
- 1964: Maibritt, das Mädchen von den Inseln
- 1964: Meine Nichte Susanne (TV)
- 1964: Lady Windermeres Fächer (TV)
- 1965: Herr Kayser und die Nachtigall (TV)
- 1966: Schöne Geschichten mit Papa und Mama (TV)
- 1966: Onkel Filser – Allerneueste Lausbubengeschichten
- 1967: Liebe für Liebe (TV)
- 1967: Das Attentat (TV)
- 1967: Paradies auf Erden (TV)
- 1967: Der Lügner und die Nonne
- 1967: Wenn Ludwig ins Manöver zieht
- 1967: Pechvogel (TV)
- 1967: Ich spreng euch alle in die Luft. Inspektor Blomfields Fall Nr. 1
- 1967: Mit Django kam der Tod (L'Umo, l'orgolio, la vendetta)
- 1968: Je franciscain de Bourges
- 1968: Hochzeit auf der Alm (TV)
- 1969: Ein Mädchen für alles (TV)
- 1969: Das Interview (TV)
- 1969: Familienärger (TV-Serie Dem Täter auf der Spur)
- 1969: Nicht fummeln, Liebling
- 1970: Die Lümmel von der ersten Bank – Wir hau’n die Pauker in die Pfanne
- 1970: Das Kamel geht durch das Nadelöhr (TV)
- 1970: Der Feldherrnhügel (TV)
- 1970: Die Frau ohne Kuß (TV)
- 1971: Das haut den stärksten Zwilling um
- 1971: Ein Herr Schmidt (TV)
- 1971: Die Czardasfürstin (TV)
- 1974: Die Kinder Edouards (TV)
- 1975: Komtesse Mizzi (TV)
- 1975: Quartett Bestial (Sept morts sur ordonnance)
- 1976: Rosemaries Tochter
- 1976: Die liebe Familie (TV)
- 1977: Ein verrücktes Paar (TV-Serie, 1. Folge)
- 1977: Die Lästigen (TV)
- 1978: Der große Karpfen Ferdinand (TV)
- 1979: Der Kreis (TV)
- 1979: Jane (TV)
- 1979: Die Kinder (TV)
- 1979: Augenblicke (TV)
- 1979: Der Eisvogel (TV)
- 1981: Das Testament (TV-Serie Erben will gelernt sein)
- 1981: Alte Liebe (TV)
- 1981: Duett im Zwielicht (TV)
- 1983: Der Lord und das Kätzchen (TV)
- 1983: Lady Frederick (TV)
- 1985: Otto – Der Film
- 1985: Das Archiv (TV-Serie Tatort)
- 1986: Detektivbüro Roth (TV-Serie)
- 1986: Die Wicherts von nebenan (TV-Serie)
- 1987: Das Erbe der Guldenburgs (TV-Serie)
- 1987: Höchste Eisenbahn (TV)
- 1988: Romeo mit grauen Schläfen (TV)
- 1990: Die Kaffeehaus-Clique (TV)
- 1991: Alte Liebe rostet nicht (TV-Serie Ein Schloß am Wörthersee)
- 1992: Schtonk!
- 1993: Drei Tage mit dem Richter (Si, ti voglio bene; TV-Serie)
- 1993: Die Botschafterin (TV-Serie)
- 1994: Verliebt, verlobt, verheiratet (TV-Serie)
- 1994: Halali oder Der Schuß ins Brötchen
- 1994: Der Nelkenkönig (TV-Serie)
- 1997: First Love - Die große Liebe (TV-Serie)
- 1997: Joy Fieldings Mörderischer Sommer (TV)
- 1997: Samen des Bösen (TV-Serie Moritz Kowalsky)
- 1997: Die zweite Chance (TV-Serie Rosamunde Pilcher)
- 1997: Sir John Brendan (TV-Serie)
- 1998: Die Friseuse und der Millionär (TV)
- 1998: Ferien im Traumhotel (TV-Serie Unser Charly)
- 1998: Die Verbrechen des Professor Capellari (TV-Reihe)
- 1999: Vino Santo (TV)
- 2000: Der Vorhang fällt (TV-Serie Schlosshotel Orth)
- 2000: Bellaria – So lange wir leben! (Dokumentarfilm)
Weblinks
- Karl Schönböck in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Karl Schönböck bei filmportal.de
- Literatur von und über Karl Schönböck im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Bilder von Karl Schönböck In: Virtual History
- Karl Schönböck bei www.cyranos.ch
Einzelnachweise
- ↑ knerger.de: Das Grab von Karl Schönböck und Herta Saal
Kategorien:- Schauspieler
- Träger des Bundesverdienstkreuzes 1. Klasse
- Träger des österreichischen Ehrenkreuzes für Wissenschaft und Kunst I. Klasse
- Österreicher
- Geboren 1909
- Gestorben 2001
- Mann
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