- Windmühle Paula
-
Paula ist eine Windmühle, die 1863 in Braunschweig errichtet wurde und heute in Steinhude steht. Bevor diese Mühle dort errichtet wurde, war nach einer Anfrage von 1668 im Jahre 1670 eine andere Windmühle errichtet worden. Diese wurde jedoch durch einen Blitzschlag 1911 zerstört.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
1670 wurde vom Grafen Phillip zu Schaumburg-Lippe an die Gemeinde Steinhude die Genehmigung zum Bau einer Windmühle erteilt, nachdem 1668 eine Anfrage gestartet worden war. Die Mühle war für die Steinhuder notwendig, da um diese Zeit der Mahlzwang bestand. Zunächst wurde eine andere errichtet, welche, da sie nicht zur Landesherrschaft gehörte, mit einer Steuer belegt war. 1691 wurde die Steuer, mit der die Mühle belegt war, durch 1000 Taler vom Landgrafen aufgehoben und damit auch der Aufsicht des Amtes Hagenburg entzogen, außerdem mussten keine Frondienste mehr geleistet werden. Ein Antrag auf einen zweiten Mahlgang wurde 1834 abgelehnt.[1]
Im Jahre 1911 wurde diese Mühle durch einen schweren Blitzschlag total zerstört. Eine Gruppe von Steinhuder Bürgern kaufte stattdessen die Mühle Paula aus Braunschweig, die 1863 errichtet wurde. Sie wurde durch eine beauftragte Firma renoviert und umgebaut.
1935 wurde an der Windmühle ein neues Flügelkreuz angebracht, 1945 wurde sie durch die entstandene Stilllegung der Mühle im Zweiten Weltkrieg geplündert und 1948 wurde der Betrieb wieder aufgenommen.
Nach einem Orkan im Februar 1962 wurde ein Großteil der Mühle schwer beschädigt; drei der vier Flügel fielen auf das Dach der Mühle und zerstörten dieses. Die Nutzung der Mühle war jedoch nur noch zweitrangig, sodass man auf die Reparatur der Mühle verzichtete und stattdessen 1963 einen Verein zur Instandhaltung gründete. Dieser richtete Paula größtenteils mit Einzelteilen aus anderen Mühlen wieder her.
Funktion
Die Windmühle ist ein sogenannter Erdholländer aus drei Stockwerken mit zwei Mahlwerken, einem Walzenstuhl, einem eisernen Räderwerk, einem Mehlsichter und auch einem Fahrstuhl. Die Kreuzflügel können mit einer Art Jalousieklappen reguliert werden.
Die Flügelwelle trägt die Flügel, die sich unter der Kappe der Mühle befindet, die drehbar ist. Dadurch können die Flügel an die jeweilige Windrichtung angepasst werden. [2]
Als Hauptantriebskraft für die Mühle dient der Bunkler, der sich im dritten Stock befindet. Zwei Mühlsteine bilden den Mahlgang, wobei sich der obere der beiden dreht, um das Getreide zu zermahlen, welches zwischen den beiden Steinen liegt.
Die Mahlsteine sind mit einer Bütte, einer Abdeckung aus Holz, versehen, damit der Staub nicht ausbreiten kann. Im Keller der Windmühle befindet sich ein sehr alter Walzenstuhl, der als Alternative zu den Mahlsteinen genutzt werden konnte.[3]
Einzelnachweise
- ↑ http://www.windmuehle-steinhude.de/2a.htm
- ↑ http://www.windmuehle-steinhude.de/2b.htm
- ↑ http://www.muehlen-dgm-ev.de
Literatur
- Wilhelm Kleeberg: Niedersächsische Mühlengeschichte. Bösemann-Verlag, Detmold 1964
- Heinz Koberg: Mühlen rund um Hannover. Sültersche-Verlag, Hannover 1984
Weblinks
- Informationen bei der Deutschen Gesellschaft für Mühlen
- Homepage der Windmühle
- Homepage der Niedersächsischen Mühlenstraße
52.4535277777789.3686944444444Koordinaten: 52° 27′ 13″ N, 9° 22′ 7″ O
Wikimedia Foundation.