Wippertal-Bahn

Wippertal-Bahn
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Wippertalbahn
Strecke der Wippertalbahn
Kursbuchstrecke (DB): zuletzt 412
Streckennummer: 2707
Streckenlänge: 31 km
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Legende
von Remscheid–Lennep
5 Bergisch Born
nach Opladen
8 Winterhagen
12 Hückeswagen
14 Bevertalsperre
15 Hämmern
16 Wipperfürth-West
18 Wipperfürth
nach Anschlag/Oberbrügge
19 Wipperfürth-Ost/Schulzentrum
22 Egerpohl
25 Klaswipper
26 Ohl-Rönsahl
28 Gogarten
von Brügge (Westf.)
31 Marienheide
nach Engelskirchen
Strecke – geradeaus
nach Dieringhausen

Die Wippertalbahn war eine nicht elektrifizierte, eingleisige, 31 km lange Eisenbahnstrecke von Bergisch Born über Wipperfürth nach Marienheide. Die Strecke wurde in den 1980ern/1990ern stillgelegt und ist heute zum größten Teil abgebaut.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Der Abzweig der Wippertalbahn in Marienheide 1986 (links im Bild) kurz vor dem Abbau der Gleise

Ihren Anfang nahm die Wippertalbahn am 12. Mai 1876 mit der Eröffnung des ersten Streckenabschnitts vom Eisenbahnknotenpunkt Lennep. Am gleichen Tag wurde auch die Bahnstrecke von Lennep nach Wermelskirchen eingeweiht. Der erste Streckenabschnitt der Wippertalbahn hatte Anschlüsse von Köln, Barmen-Elberfeld und Solingen nach Hückeswagen. Er wurde noch zum 22. Dezember des gleichen Jahres für den Güterverkehr und am 2. Januar 1877 für den Personenverkehr bis nach Wipperfürth verlängert. Grund für den Bau waren die gestiegenen Anforderungen an einer brauchbaren Transportinfrastruktur der aufkeimenden Industrie an der Wupper.

1893 wurde der Abschnitt zwischen Lennep und Bergisch Born zweigleisig, gleichzeitig wurden der Bahnhof in Winterhagen und die Haltestelle in Hämmern (mit Empfangsgebäude) errichtet. Das Reststück nach Marienheide ließ allerdings noch einige Zeit auf sich warten. Dieser Abschnitt ging erst am 15. Januar 1902 in Betrieb, wo nun Anschluss an die Volmetalbahn von Hagen nach Dieringhausen und die schmalspurige Leppetalbahn bestand, mit einer Lokstation vor Ort. Eine weitere Lokstation (mit Drehscheibe) befand sich in Hückeswagen. In Wipperfürth befand sich als betriebliche Besonderheit eine Drehscheibe am Streckenende zum Wenden der Lokomotiven, diese entfiel beim Weiterbau nach Marienheide allerdings wieder und wurde durch eine Weiche ersetzt. Marienheide entwickelte sich zu einem großen Eisenbahnknotenpunkt, dadurch kam dort es auch zu Ausbauten mit neuen Bahnsteigen und Gleisen.

1905 gab es bereits elf Personenzugpaare (zwei davon zwischen Lennep und Wipperfürth) täglich. Ab 1907 gab es ein Personenzugpaar von Wuppertal durchgehend bis ins Oberbergische. Diese bekannteste Verbindung auf der Strecke führte von Wuppertal über Remscheid nach Marienheide weiter auf der Volmetalbahn und Aggertalbahn auf die Wiehltalbahn bis nach Waldbröl. Sie hielt sich ungewöhnlich lange im Fahrplan, von 1907 bis 1964 (nach Stilllegung der Wiehltalbahn bis 1979 mit dem Ziel Dieringhausen) gab es sie, bis aufs kriegsbedingte Unterbrechungen, ständig.

1909 verkehrten zwischen Lennep und Wipperfürth zum ersten Mal benzolelektrische Triebwagen, die das Fahrplanangebot auf diesem Teilabschnitt um acht Zugpaare erhöhten. Die Lokstation in Hückeswagen wurde 1910 aufgelöst und durch eine in Wipperfürth ersetzt, als die Abzweigstrecke nach Anschlag eröffnet wurde. Der Wasserturm in Hückeswagen wurde noch bis 1955 genutzt und 1960 abgerissen.

Der erste Weltkrieg brachte starke Einschränkungen im Verkehr, viele Zugleistungen wurden gestrichen. Hinzu kam das Problem, dass Frankreich das Ruhrgebiet besetzte, Hückeswagen wurde die Grenze zwischen dem besetzten und unbesetzten Gebiet. Teilweise stoppten die Besatzer den Gesamtverkehr. Dieser Zustand hielt bis zum Ende der Besatzung am 22. Oktober 1924 an.

Ab dem 15. Mai 1931 verkehrten auch Eilzüge auf der Strecke. Ein Beispiel dafür war ein Eilzug von Wuppertal aus über die Wippertalbahn auf die Volmetalbahn nach Dieringhausen, und von dort aus weiter über die Aggertalbahn nach Olpe. Wie den anderen Nebenbahnen wie der östlichen Aggertalbahn kam auch der Wippertalbahn im Zweiten Weltkrieg eine Rolle als Umleiterstrecke zu, um zahlreiche Güterzüge von den bombardierungsgefährdeten Hauptbahnen fernzuhalten. Die Strecke traf es dann aber auch, am 22. März 1945 zerstörten alliierte Bomber den Bahnhof Hückeswagen, ungefähr zur gleichen Zeit auch den in Wipperfürth. Im September 1945 konnte der Zugverkehr behelfsmäßig wieder aufgenommen werden. Ungefähr 1941, das Datum ist nicht genau bekannt, wurde die Lokstation in Marienheide aufgelöst, die eine Außenstelle des Bw Brügge war. Die Lokstation in Wipperfürth stand noch bis in die 1950er.

Zwischen 1952 und 1955 wurden neue Haltepunkte geschaffen (Bevertalsperre, Wipperfürth-West, Wipperfürth-Ost und Klaswipper), die nur für die 1952 neu eingeführten Schienenbusse vom Bw Wuppertal-Steinbeck genutzt wurden. Durch diese neuen Fahrzeuge stieg das Fahrplanangebot an, als Folge davon auch die Fahrgastzahlen. Der kriegszerstörte Bahnhof Hückeswagen wurde erst 1952 abgerissen, am 27. Oktober 1956 weihte die Bahn dann ein neues Empfangsgebäude ein.

Im Sommer 1960 wurde an den Bahnhöfen Winterhagen und Ohl-Rönsahl die Stückgutabfertigung geschlossen, eine Maßnahme, die das Güteraufkommen auf der Strecke erheblich senkte. Die in Wipperfürth abzweigende Strecke nach Anschlag der Wuppertalbahn wurde zur gleichen Zeit stillgelegt. Am 29. Mai 1965 endeten der durchgehende Güterverkehr zwischen Wipperfürth und Marienheide und die durchgehenden Güterzüge von Dieringhausen nach Lennep. Einen Tag später wurde der Bahnhof Ohl-Rönsahl in einen Haltepunkt umgewandelt. Das Empfangsgebäude steht heute noch und ist in Privatbesitz. Die Umwandlung des Bahnhof Winterhagen in eine Haltepunkt erfolgte am 1. Oktober 1973, die bis dahin dort stattfindenden Zugkreuzungen wurden nach Hückeswagen verlegt.

1975 gab es eine große Stückgutreform, der im ganzen Oberbergischen Kreis die Verladestellen zum Opfer fielen, so auch Marienheide, Wipperfürth und Hückeswagen. Als Folge ging das Güteraufkommen noch weiter zurück. Wagenladungen wurden danach nur noch einmal pro Tag verladen. Hinzu kam eine Wochenendruhe. Zwischen Samstagnachmittag und Montag morgen wurden alle Züge gestrichen. Der Busverkehr in der Region wurde ausgeweitet und fuhr auf voller Konkurrenz zur gleichen Zeit wie die Bahnen. Allerdings waren die Omnibusse auch etwas länger unterwegs als die Schienenbusse auf den Gleisen. 1980 wurden die bis dahin dominierenden Schienenbusse der Baureihen 798 und 795 wieder durch lokbespannte Züge ersetzt. Diese hatten aber durch vier, später zwei oder drei Wagen ein wesentlich größeres Angebot an Sitzplätzen, was der Wippertalbahn aber auch nicht mehr viel nutzte, denn es war unwirtschaftlich. Zudem fuhren die Züge nur noch zwischen Lennep und Marienheide und nicht darüber hinaus wie vorher. Mit der Umstellung auf Lokzüge wurde der Haltepunkt Klaswipper aufgegeben. Kurz danach, 1982, führte die Bundesbahn den Zugleitbetrieb zwischen Bergisch-Born und Marienheide ein. Am 23. Mai 1982 wurden die Haltepunkte Gogarten und Egerpohl geschlossen, der Bahnhof Hückeswagen zur Haltestelle degradiert.

Am 1. Juni 1985 wurde dann der Güter- und Personenverkehr zwischen Wipperfürth-Ost und Marienheide eingestellt. Der Abschnitt Lennep-Wipperfürth-Ost musste für den Schülerverkehr des Gymnasiums beim Haltepunkt Wipperfürth-Ost mangels Omnibusersatz noch im Personenverkehr bedient werden. Bereits ein Jahr später, am 31. Mai 1986, folgte aber auch dort nach 110 Jahren die Stilllegung des Personenverkehrs, der von einer Bahnbuslinie übernommen wurde. Es gab danach nur noch wenige Sonderzüge, das Gleis zwischen Marienheide und Wipperfürth wurde im Oktober 1986 abgebaut. Bis zum 30. Dezember 1995 fand noch karger Güterverkehr zwischen Bergisch Born und Wipperfürth statt. 1998 endete der Trassensicherungsvertrag. Zwischen Marienheide und Wipperfürth wurde die Trasse in einen Fahrradweg umgewandelt. Von Wipperfürth nach Lennep lagen mit Stand von 2005 die Gleise noch. Reaktivierungsbemühungen waren erfolglos. Für das Jahr 2009 ist entlang der alten Bahntrasse der Bau eines Radeweges von Wipperfürth nach Hückeswagen geplant, der später bis an die Ortsgrenze nach Remscheid fortgeführt werden soll.

Das Wipperfürther Empfangsgebäude existiert heute noch und wird gewerblich genutzt. Das nach dem Zweiten Weltkrieg neu gebaute Empfangsgebäude in Hückeswagen diente noch bis 2000 als Asylbewerberheim und wurde danach abgerissen, der Uhrenturm gehört nun einer Privatperson. An gleicher Stelle errichtete die GBS ein größeres Gebäude, in dem heute Geschäfte und Teile der Stadtverwaltung untergebracht sind. Das Bahnhofsgebäude in Winterhagen stand lange Zeit als Ruine herum, wurde dann aber gründlich renoviert und ist heute kaum wiederzuerkennen.

Der Wipperfürther Bahnhof im Jahre 2005
Teil der Strecke im Jahre 2008

Fahrzeugeinsatz

Die Wippertalbahn wurde im Personenverkehr ab 1909 teilweise mit benzolelektrischen Triebwagen, ab den 1950ern mit Schienenbussen befahren. Seit der Umstellung der Schienenbusse auf lokbespannte Züge 1980 wurde die Strecke mit Diesellokomotiven der BR 212, 215, 216, 218 oder selten einmal 211 und Umbau-Wagen der Art 4yg befahren.

Im Rangierbetrieb kam ab 1957 eine Kleinlok Köf II zum Einsatz, sie war in Wipperfürth stationiert.

Unfälle

Am 25. November 1958 prallten beim Haltepunkt Gogarten zwei Güterzüge aufeinander, mit erheblichem Sachschaden und schwerverletztem Lokpersonal. Schuld hatte der Fahrdienstleiter in Marienheide, der den in Ohl-Rönsahl stehenden Güterzug und den Schotterzug in Marienheide zur Ausfahrt freigab. Die Züge konnten nicht mehr aufgehalten werden und stießen auf der eingleisigen Strecke zusammen. Wieso der Fahrdienstleiter beide Züge gleichzeitig fahren ließ, konnte nicht geklärt werden. Nach dem Unglück war die Strecke zwischen Marienheide und Ohl-Rönsahl fast zwei Wochen lang gesperrt.

Siehe auch

Weblinks

Literatur

  • Sascha Koch, Horst Kowalski u.a.: Eisenbahnen im Oberbergischen und die Geschichte des Bahnbetriebswerkes Dieringhausen. Galunder Verlag, Nümbrecht 2005. ISBN 3-89909-050-0

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