- Wirkungsanalyse
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Inhaltsverzeichnis
In den Wirtschaftswissenschaften
Als Wirkungsanalyse oder Assessment wird in den Wirtschaftswissenschaften die Abschätzung von Auswirkungen einer Aktivität und deren Bewertungen bezeichnet. Im Gegensatz zur Nutzwertanalyse setzt die Wirkungsanalyse nicht erst bei der Bewertung der ermittelten Ergebnisse einer Aktivität ein, sondern bezieht die Ergebnisermittlung in die Analyse mit ein. Das Wort Assessment kommt gelegentlich auch in der francophonen Schreibweise Assessement vor.
Die Wirkungsanalyse hebt damit die Trennung zwischen Ergebnisermittlung und -bewertung auf und betrachtet den gesamten Komplex. Gegenstand der wissenschaftlichen Betrachtung sind daher neben Bewertungsverfahren auch Prognoseverfahren.
In der Altersmedizin
In der Altersmedizin wird ein breit gefächertes Geriatrisches Assessment in zwei Stufen zur Abklärung verschiedener Wechselwirkungen der typischen Alterssyndrome empfohlen. Der Ausdruck kommt hier von der Bezeichnung der Eingangsuntersuchung in amerikanischen Kliniken (Optimale Allokation von Ressourcen).
1. Schritt: Ein Screening mittels standardisiertem Fragebogen nach Sehen und Hören, Beweglichkeit von Armen und Beinen, Harn- bzw. Stuhlinkontinenz, Ernährung, kognitiver Leistungsfähigkeit, emotionalem Befinden, sozialer Unterstützung und Aktivität. Sind Problembereiche vorhanden, sollte ein zweiter Schritt folgen.
2. Schritt: Das umfassendere Basis-Assessment, bestehend aus Barthel-Test, Gedächtnistest nach Folstein (Mini-Mental-Test), Depressionstest nach Yesavage (GSD), Sozialfragebogen, Motilitätstest nach Tinetti, Up and Go-Test, Uhren-Zeichen-Test, Messung der Handkraft.
In der Pflegewissenschaft
Auch in der Pflege muss vor Einleitung entsprechender Pflegemaßnahmen (kurativ oder präventiv) ein Assessment durchgeführt werden. Pflegeassessment wird dabei definiert als "die Einschätzung pflegerelevanter Variablen und Phänomene zum Zweck der Bewertung und/oder der nachfolgenden Handlungsinitiierung". Die pflegerische Relevanz grenzt diese Assessment-Verfahren zu benachbarten Wissenschaftsfeldern, z.B. der Alternswissenschaft, ab, die sich teilweisew gleiche Verfahren zu Nutze machen.
In Unternehmen
- Siehe Hauptartikel Assessment-Center
Das Assessment-Center ist ein Verfahren zur Beurteilung und Auswahl von Fach- und Führungskräften.
Viele Unternehmen laden heutzutage Ihre Bewerber nach einem erfolgreichen Bewerbungsgespräch zu einem Basis-Assessment ein, um die Qualifikation und Reaktion der Bewerber genauer zu beurteilen. Bei diesen Basis-Assessments werden typische Arbeitsabläufe schon einmal "durchgespielt": So können die Beurteiler aus einem vorausgewählten Bewerberpool weitere Auswahlen treffen. Aus diesen wird dann der Kandidat ausgewählt.
Literatur
- Arbeitsgruppe Geriatrisches Assessment AGAST (1997) Geriatrisches Basisassessment. Red.: M. Bach u. a. - 2., aktualisierte Aufl - München, MMV(Schriftenreihe Geriatrie-Praxis). ISBN 3-8208-1309-8.
- KLEINDIENST Roman (2002) Geriatric Assessment Wizard. Interactive Scientific Toolkit. A-6170 ZIRL
- Rubinstein LZ (1990) Assessment Instruments. In: Merck Manual of Geriatrics (1990) Dort verschiedene Beispiele! Das Manual ist auch online. http://www.msd.de/msdmanual/home.html
- Bartholomeyczik S, Hunstein D et al. (2006): Standardisierte Assessmentinstrumente - Möglichkeiten und Grenzen. In: PrInterNet 05/2006:315-317 (Download hier)
Siehe auch
Weblinks
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