Witzmannsmühle

Witzmannsmühle
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Gemeinde Dürrwangen
Dürrwangen
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Dürrwangen hervorgehoben
49.11083333333310.388055555556439Koordinaten: 49° 7′ N, 10° 23′ O
Basisdaten
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Mittelfranken
Landkreis: Ansbach
Höhe: 439 m ü. NN
Fläche: 23,03 km²
Einwohner: 2611 (31. Dez. 2007)
Bevölkerungsdichte: 113 Einwohner je km²
Postleitzahl: 91602
Vorwahl: 09856
Kfz-Kennzeichen: AN
Gemeindeschlüssel: 09 5 71 139
Gemeindegliederung: 16 Ortsteile
Adresse der Gemeindeverwaltung: Sulzacher Str. 14
91602 Dürrwangen
Webpräsenz:
Bürgermeister: Franz Winter (CSU/Bürgerblock)
Lage der Gemeinde Dürrwangen im Landkreis Ansbach
Karte

Dürrwangen ist Hauptort der gleichnamigen Marktgemeinde im mittelfränkischen Landkreis Ansbach.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Geografische Lage

Die Marktgemeinde Dürrwangen liegt im südwestlichen Landkreis Ansbach nahe der Großen Kreisstadt Dinkelsbühl und der Stadt Feuchtwangen (jeweils 8 km entfernt). Das Gemeindegebiet befindet sich größtenteils auf dem Höhenzug zwischen den Tälern der Flüsse Wörnitz und Sulzach sowie im Sulzachtal westlich des Flusses. Nur in Höhe des Hauptortes Dürrwangen erstreckt sich das Gemeindegebiet auch kleinflächig (Sportplatz-Siedlung) auf Gebiete östlich der Sulzach; ansonsten bildet die Sulzach die nordöstliche Gemeindegrenze zur Stadt Feuchtwangen. Nachbargemeinden sind (im Norden beginnend im Uhrzeigersinn): Feuchtwangen, Dentlein am Forst, Langfurth, Dinkelsbühl und Schopfloch.

Das Gemeindegebiet umfasst eine Fläche von 2.302,62 Hektar und teilt sich u. a. wie folgt auf:

  • Waldfläche: 1.004,58 ha
  • Landwirtschaftsfläche: 978,31 ha
  • Wasserfläche: 56,54 ha
  • Straßen, Wege, Plätze: 125,21 ha
  • Wohnbebauung: 52,41 ha
  • sonstige Gebäude- und Freiflächen: 51,91 ha

Geologie

Das Gemeindegebiet wird zur südwestlichen fränkischen Keuperabdachung gezählt und liegt im Vorland der Frankenalb südlich der letzten Ausläufer der Frankenhöhe. Bei Dürrwangen bildet der Sandsteinkeuper mit Oberem Burgsandstein das geologische Ausgangsmaterial für die Bodenbildung. Die Höhenlage der Gemeinde beträgt zwischen 433 m ü. NN an der Sulzach an der Gemeindegrenze südöstlich des Ortsteils Witzmannsmühle und 533 m ü. NN im Waldstück „Herrenschlag“ an der Gemeindegrenze westlich des Ortsteils Halsbach.

Nachbargemeinden

Die Nachbargemeinden des Marktes Dürrwangen sind (im Uhrzeigersinn): Stadt Feuchtwangen, Markt Dentlein am Forst, Gemeinde Langfurth, Große Kreisstadt Dinkelsbühl, Markt Schopfloch.

Ortsteile

Die Marktgemeinde hat folgende Ortsteile:

  • Dürrwangen (1.463 Einwohner)
  • Halsbach (382)
  • Haslach (348)
  • Sulzach (124)
  • Hopfengarten (68)
  • Hirschbach (64)
  • Neuses (59)
  • Labertswend (53)
  • Flinsberg (32)
  • Witzmannsmühle (26)
  • Rappenhof (10)
  • Pumpwerk (5)
  • Dattelhof (3)
  • Goschenhof (2)
  • Lohmühle (0)
  • Trendelmühle (0)

Klima

Das Klima ist in Dürrwangen auf der südwestlichen Keuperabdachung schwach subatlantisch geprägt. Im langjährigen Durchschnitt (1951–1980) beträgt die Jahresmitteltemperatur der Luft 7,5 °C, der Jahresniederschlag 650 mm. Die Vegetationszeit dauert 155–170 Tage. Die mittlere Jahresschwankung der Lufttemperatur umfasst 19 °C. Der Niederschlag hat im Sommer ein leichtes Maximum. Die klimatischen Verhältnisse sind für das Pflanzenwachstum günstig.

Geschichte

Chronologische Daten

  • 4.–5. Jahrhundert: vermutete Besiedelung des Sulzachtales
  • 6.–7. Jahrhundert: vermutete Entstehung der ersten Peterskirche in Halsbach
  • 9. Jahrhundert: vermutete Entstehung des ältesten Gebäudeteils (Turm) am Dürrwanger Wasserschloss
  • 31. Dezember 1258: erste urkundliche Erwähnung des Namens „Durnewanc“: Ulrich von Warberg übereignet Graf Ludwig V. von Oettingen seine Güter mit Ausnahme Dürrwangens
  • 9. März 1262: erste urkundliche Erwähnung des Schlosses Dürrwangen: Ulrich von Warberg übereignet sein Schloss Dürrwangen dem Hochstift Eichstätt
  • 1293: Erwähnung Walther von Dürrwangens als Bruder von Heinrich von Nortenberg, kaiserlicher Landvogt zu Nürnberg und Rothenburg
  • 1321–1352: Landvogt Heinrich von Dürrwangen, eigenes Adelsgeschlecht unter dem Ortsnamen Dürrwangen
  • 15. Februar 1323: erste urkundliche Erwähnung des Namens „Halspach“: Halsbach wird als Pfarrdorf erwähnt, an dem ab diesem Zeitpunkt der „Deutsche Orden“ ansässig ist
  • 1342: Bau einer Kapelle in Dürrwangen, die wahrscheinlich noch heute den gotischen Chor der Pfarrkirche „Maria Immaculata“ darstellt
  • 1433–1796: Dürrwangen unter Herrschaft der Grafen von Oettingen
  • 6. Mai 1525 (vermutlich): Schloss Dürrwangen wird im Bauernkrieg durch den „Ellwanger Haufen“ beschossen und geplündert
  • 3. April 1630: Gustav II. Adolf von Schweden schenkt nach seinem Sieg über die Kaiserlichen unter Tilly die Besitzungen des „Deutschen Ordens“ und damit die Pfarrei Halsbach dem Rat der freien Reichsstadt Nürnberg. In Dürrwangen wurde durch die evangelische Linie des gräflichen Hauses Oettingen-Oettingen ein evangelischer Pfarrer eingesetzt, der auch für die Pfarrei Halsbach zuständig ist – Dürrwangen und Halsbach waren somit evangelisch
  • 27. August 1634: nach der Schlacht von Nördlingen mit dem Sieg der Kaiserlichen werden Dürrwangen, Halsbach und alle zugehörigen Orte wieder katholisch
  • 1656: die selbständige Pfarrei Halsbach wird wieder mit einem eigenen Pfarrer besetzt
  • 1686: Dürrwangen erhält auf Betreiben von Gräfin Rosalia von Oettingen einen Benefiziaten
  • 1724+1733: Erhöhung des Kirchturms auf die jetzige Form und Installation dreier neuer Kirchenglocken unter Graf Franz Albrecht von Oettingen-Spielberg
  • 1796: Dürrwangen fällt im Rahmen des Territorial-Austausches zwischen Oettingen und Preußen an die Krone von Preußen – Fürstentum Ansbach. Das Kaplanei-Benefizium wird dem fürstlichem Hause Oettingen-Spielberg reserviert und steht diesem noch heute zu
  • 24. Mai 1806: Dürrwangen, Halsbach und Haslach fallen mit Ansbach, Dinkelsbühl und anderen Orten in Mittelfranken an das Königreich Bayern
  • 15. März 1833: durch Genehmigung von König Ludwig I. von Bayern wird Dürrwangen eine selbständige Pfarrei und trennt sich von der Pfarrei Halsbach
  • 1853: Erweiterung des Kirchenschiffes für etwa 500 Gläubige
  • 1884: die Ortsteile Sulzach, Labertswend und Rappenhof kommen von der Pfarrei Halsbach zur Pfarrei Dürrwangen
  • 1936/37: Erweiterung des Kirchenschiffes, Langhausneubau und Modernisierung

Berühmte Söhne und Töchter

  • Walther von Dürrwangen (Deutschordensbruder, um 1293)
  • Landvogt Heinrich von Dürrwangen (1321–1351)
  • Margaretha von Geyern
  • Franz Keller (Baumeister, 1682–1724)
  • Johann Michael Keller der Ältere (Baumeister, 1687–1735)

Ehrenbürger

  • Martin Achter (1904–1995), 1934-1944 Pfarrer in Dürrwangen, später Bischofsvikar in Augsburg
  • Hans Beißer, Altbürgermeister, ehrenamtlicher Bürgermeister der Gemeinde von 1966-1996
  • Dr. Jürgen Dressel, Allgemeinarzt i.R. und ehem. Gemeinderat

Politik

Marktgemeinderat

Der Marktgemeinderat Dürrwangen besteht aus 14 Mitgliedern, dazu kommt der hauptamtliche Bürgermeister:

  • Stefan Baumgärtner, Dürrwangen
  • Johann Beer, Dürrwangen
  • Heinz Beck, Dürrwangen
  • Susanna Bößenecker, Dürrwangen
  • Hermann Federhofer, Halsbach
  • Max Feuchter, Hopfengarten
  • Michael Fuchs, Halsbach
  • Josef Hofmann jun., Dattelhof
  • Karl Heiß, Flinsberg (2. Bürgermeister)
  • Georg Kolb, Halsbach
  • Jürgen Konsolke, Dürrwangen
  • Dieter Riedmüller, Dürrwangen
  • Daniel Rotter, Dürrwangen
  • Norbert Wilhelm, Hirschbach
  • Franz Winter, Dürrwangen (1. Bürgermeister)

Bürgermeister

  • Franz Winter, Dürrwangen (hauptamtlicher 1. Bürgermeister)
  • Karl Heiß, Flinsberg (ehrenamtlicher 2. Bürgermeister)

Wappen

Die Wappenbeschreibung lautet: Geviert; 1: in Silber drei gespitzte, gekürzte schwarze Balken; 2 und 3: in Rot ein silbernes Andreaskreuz; 4 in Silber drei gespitzte, gekürzte schwarze Pfähle.

Gemeindepartnerschaften

Die Marktgemeinde Dürrwangen unterhält keine Partnerschaften zu anderen Gemeinden.

Wirtschaftliche Situation

Die Marktgemeinde Dürrwangen befindet sich in einer soliden Finanzsituation. Die Pro-Kopf-Verschuldung betrug Ende 2004 lediglich ca. 20 Euro.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Bauwerke

Aus der bewegten Geschichte der Marktgemeinde konnten zahlreiche Bauwerke erhalten werden:

  • Schloss Dürrwangen: Das ehemalige Wasserschloss ist das älteste Bauwerk Dürrwangens. Der Bergfried stammt aus dem frühen Mittelalter (vermutlich 9. Jahrhundert). Leider ist der Graben um das einstige Wasserschloss heute verlandet. Wehrmauer und die dreibogige Sandsteinquaderbrücke aus dem 18. Jahrhundert sind jedoch gut erhalten. Der dreigeschossige Hauptbau im Barock-Stil mit Putzgliederungen (Pilaster) wurde in den Jahren 1720–1724 nach mehreren Bränden in der jetzigen Form erbaut. Im Rahmen einer Generalrenovierung in den Jahren 1999 bis 2002 wurde ein weiterer Flügel angebaut und die alten Räume mit ihren Parkettböden und Stuckdecken im ursprünglichen Zustand wiederhergestellt. Heute ist das Schloss Dürrwangen Sitz verschiedener Dienstleistungsunternehmen.
  • Katholische Pfarrkirche „Maria Immaculata“ in Dürrwangen: Die ehemalige Marienkirche in Dürrwangen wurde im Jahre 1884 zur Pfarrkirche „Maria Immaculata“ erhoben – 51 Jahre nach der Umwandlung Dürrwangens in eine selbständige Pfarrei. Der gotische Chor der Saalkirche stammt wahrscheinlich aus dem 14. Jahrhundert, die Turmuntergeschosse aus der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts. Der Kirchturm wurde 1724 auf seine endgültige Höhe mit Zwiebelkuppel erhöht. Das Langhaus aus dem Jahr 1853 wurde durch Renovierungs- und Erweiterungsarbeiten ständig verändert und stammt in seiner aktuellen Gestaltung aus den Jahren 1936/37. Besonders sehenswert sind der Choraltar mit seinen Schnitzfiguren, das große Gemälde an der Stirnwand des Kirchenschiffes, die Bilder an der Orgelempore sowie die Glasmalereien. Zuständig für die gesamte Ausgestaltung der Pfarrkirche war der spätere Professor an der Akademie der bildenden Künste München, Franz Nagel. Von ihm stammen auch die modernen Glasmalereien der 1972 entstandenen Beichtkapelle.
  • Torturm Dürrwangen: Der Torturm der ehemaligen Ortsbefestigung stammt aus dem späten Mittelalter. Der Putzbau mit Fachwerkgiebel trägt das Gemeindewappen und das Wappen des Fürstenhauses Oettingen.
Dürrwanger Rathaus
  • Rathaus Dürrwangen: Ein Schmuckkästlein wurde das 1981 renovierte Rathaus. Erbaut wurde das zweigeschossige Walmdachhaus mit Putzgliederung im späten 18. Jahrhundert als erstes Schulhaus am Ort. Seit 1962 ist es Sitz der Marktgemeindeverwaltung von Dürrwangen
  • Kriegergedächtniskapelle Dürrwangen: Die ehemalige „Schmerzhafte Kapelle“ stammt wohl aus dem Jahr 1777 und wurde als Walmdachbau mit offener Vorhalle und Holzstützen erbaut.
  • Katholische Pfarrkirche „St. Petrus und Paulus“ in Halsbach: Die dreischiffige, basilikale Anlage mit drei Apsiden stammt wohl aus dem 12. Jahrhundert und wurde 1751 barockisiert. Der Friedhof mit seiner hohen Befestigungsmauer stammt wohl aus dem Jahr 1754, besitzt einen mittelalterlicher Kern mit zwei Eingangstoren und Freitreppe sowie historische Grabsteine. In der Friedhofsmauer befindet sich ein Ölberg mit Holzfiguren aus dem 17. Jahrhundert.
  • zahlreiche Kapellen, Feldkapellen, Feldaltäre, Bildstöcke, Feldkreuze und Steinkreuze im gesamten Gemeindegebiet
  • historische Mühlenanwesen, z. B. Trendelmühle, Lohmühle und Witzmannsmühle (namengebend war hier die ehemalige, heute unter Denkmalschutz stehende Mühle aus dem 17. Jahrhundert)
  • mehrere Bodendenkmäler, z. B. Grabhügel, neolithische Siedlungsfunde

Natur und Landschaft

Dürrwangen liegt in einer ruhigen, hügeligen und von Wäldern durchzogenen Landschaft mit zahlreichen Weiher-Ketten. Das Gemeindegebiet wird vom Tal des stark mäandrierenden Flusses Sulzach geprägt.

Sport

Im Markt Dürrwangen sind zahlreiche Sportvereine aktiv:

  • TSV 08 Dürrwangen
  • SV HFN (Hopfengarten-Flinsberg-Neuses)
  • Schützenverein „Edelweiß“ Haslach
  • Schützengesellschaft Halsbach
  • Radfahrerverein Dürrwangen


Wirtschaft und Infrastruktur

Dürrwangen ist Mitglied im Tourismusverband Romantisches Franken und der Entwicklungsgesellschaft Region Hesselberg.

Verkehr

Westlich des Gemeindegebietes besteht Anschluss an die Bundesstraße 25 bei Schopfloch. Ebenfalls westlich des Gemeindegebietes verläuft die Bundesautobahn 7 (Ulm–Würzburg) von Süd nach Nord, die nächstgelegenen Anschlussstellen sind Dinkelsbühl-Fichtenau oder Feuchtwangen-West. Nördlich des Gemeindegebietes verläuft die Bundesautobahn 6 (Heilbronn–Nürnberg) von West nach Ost, die nächstgelegenen Anschlussstellen sind Feuchtwangen-Nord, Aurach, Herrieden oder Ansbach. Bahnanbindung besteht an den Fernstrecken Stuttgart-Nürnberg bzw. Würzburg-Ingolstadt am Bahnhof Ansbach. Der nächstgelegene Verkehrsflughafen liegt in Nürnberg, ein Kleinflughafen in Dinkelsbühl-Sinbronn.

Ansässige Unternehmen

Der Markt Dürrwangen ist kein Standort bekannter Großunternehmen. Jedoch sind vor allem im Hauptort Dürrwangen und in den Gemeindeteilen Halsbach und Haslach mittelständische Gewerbebetriebe (vor allem Handwerk und Dienstleistungen) ansässig. Dennoch pendelt ein Großteil der Bevölkerung an Arbeitsplätze außerhalb der Marktgemeinde, denn im Gemeindegebiet waren (Stand 31. Dezember 2004) nur 234 sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnisse registriert. Vor allem die kleineren Ortsteile der Marktgemeinde sind landwirtschaftlich geprägt. Im Gemeindegebiet gibt es (Stand 2005) 26 landwirtschaftliche Betriebe, davon bewirtschaften 2 Betriebe mehr als 50 Hektar landwirtschaftlich genutzte Fläche.

Bildung

In Dürrwangen besteht eine Volksschule (Grundschule).

Weblinks



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