Wiwwelskeije

Wiwwelskeije

Wiebelskirchen ist der größte Stadtteil der Kreisstadt Neunkirchen (Saarland). Nördlich der Neunkircher Innenstadt gelegen, verfügt Wiebelskirchen über eine eigene städtische Infrastruktur. Der Ortsname, der 765 zum ersten Mal urkundlich erwähnt wird, ist die älteste nachgewiesene christliche Ortsbezeichnung im Saarland.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Ein Franke namens Wibilo soll auf seinem Grundbesitz eine sogenannte Eigenkirche errichtet haben. Von hier zogen junge Bauern auf das gegenüberliegende Plateau jenseits der Blies und schufen den Ort mit der neuen Kirche, der später Neunkirchen genannt wurde.

DDR Staatsratsvorsitzender Honecker und Oberbürgermeister Peter Neuber 1987 in Wiebelskirchen

Wiebelskirchen hatte wahrscheinlich seinen Ursprung dort wo heute das Freibad ist (am Kirchberg), denn hier wurden Überreste einer Kirche, eines Römischen Landhauses und sonstiger Gebäude aus der frühen Gründungszeit gefunden, die nun im Historischen Museum des Heimat und Kulturverein Wiebelskirchen e.V. im Wibilohaus ausgestellt sind. Sagen zufolge hatte ein Geheimgang von der Kirche am Kirchberg bis zum Kloster Neumünster in Ottweiler existiert. Er gab Anlass zu einer Grabungskampagne Anfang der 1980er Jahre. Der Geheimgang konnte allerdings nicht gefunden werden. Durch Wiebelskirchen führte eine von den Römern errichtete Straße, die eine Verbindung nach Trier ermöglichte. Diese Römerstraße existiert bis heute.

Um die Evangelische Kirche entstand das eigentliche Wiebelskirchen, also das "erste Dorf". Außerhalb der Kirche, etwas abseits, fand man Überreste der Mauern, die die Bewohner damals um die Kirche und die ersten Häuser errichtet hatten, um sich gegen Feinde zu schützen. Aus den Holzquerrippen der Evangelischen Kirchenfenster hatte man früher die Feinde attackiert. Im Kirchenmuseum sind Teile dreier Skelette aus dem 15. Jahrhundert ausgestellt, deren Identität bis heute nicht geklärt ist. Sie wurden bei Ausschachtungsarbeiten im Durchgang zwischen Turm und Kirche gefunden.

Zu den Schicksalsstunden in Wiebelskirchen gehören die Zerstörung 1635 während des 30-Jährigen Krieges und 1665 während der französischen Erbfolgekriege. Auch Hochwasserkatastrophen in den Jahren 1930, 1993 und 1995, die weite Teile des Stadtteils überfluteten. Neben der Blies fließt auch die Oster durch Wiebelskirchen, die in der Ortsmitte in die Blies mündet.

Heute

Wiebelskirchen verfügt über drei Schulen: Die Grundschule Friedrich von Schiller, die Maximilian-Kolbe-Schule und die Freiherr-vom-Stein-Schule.

An der Katholischen Kirche Heilige Dreifaltigkeit findet sich ein Kunstwerk des Malerpastors Christoph März. Vor der Kirche befindet sich eine Marienstatue (sogen. Fatima-Madonna) in einer Kapelle, die ein Einwohner in der Erfüllung des Gelübdes, wenn Wiebelskirchen von den Bomben des Zweiten Weltkriegs verschont bleibe, würde er eine Kapelle stiften, errichtete.

Wiebelskirchen wird in zwei „Kategorien“ unterteilt: die Seiters und die Dorfler. Die Dorfler sind diejenigen, die um die Evangelische Kirche wohnen (links der Blies) und die Seiters diejenigen rechts der Blies.

Nachdem die Siedlungsgebiete von Neunkirchen und Wiebelskirchen aufeinander zugewachsen waren, wurden sie 1974 durch die Eingemeindung Wiebelskirchen auch verwaltungsmäßig vereint. Die Banngrenze am Kuchenberg ist heute nicht mehr erkennbar.

Wiebelskirchen hat im sanierten Ortskern zahlreiche Fachgeschäfte und Einkaufsmärkte zu bieten. Darüber hinaus verfügt es über ein solarbeheiztes Freibad, reizvoll gelegene Neubaugebiete und eine Naturlandschaft zum Erholen.

Persönlichkeiten

  • Hermann Offermann, Erster Bürgermeister von Wiebelskirchen 1895-1928
  • Erich Honecker, Staatsoberhaupt der DDR (Staatsratsvorsitzender und Generalsekretär der SED bis 1989), wurde am 25. August 1912 in Neunkirchen geboren und wuchs in seinem Wiebelskircher Elternhaus auf.
  • Johann Friedrich Wilhelm Pustkuchen, evangelischer Geistlicher und Schriftsteller, starb an seiner letzten Pfarrstelle in Wiebelskirchen am 2. Januar 1834 und liegt auf dem dortigen neuen Friedhof begraben.
  • Kurt Hoppstädter, Heimatkundler
  • Gerhard Theobald, ehemaliger Schiedsrichter der Fußball-Bundesliga
  • Gerhard Geisen, Landes- und Kommunalpolitiker, Präsident des TuS Wiebelskirchen

Weblinks

49.3666666666677.18333333333337Koordinaten: 49° 22′ N, 7° 11′ O


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