- Wjatscheslaw Iwanowitsch Daschitschew
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Wjatscheslaw Iwanowitsch Daschitschew (russisch Вячеслав Иванович Дашичев; * 9. Februar 1925 in Moskau) ist ein russischer Politologe und Historiker.
Daschitschew nahm 1943-45 an der 4. Ukrainische Front als Erkundungsoffizier am Zweiten Weltkrieg teil. 1945-49 studierte er an der Lomonossow-Universität Neuere Geschichte und lehrte zugleich an der Militärakademie „M.W. Frunse“. Bis 1953 studierte er um dann bis 1959 als Editor der Abteilung für ausländische Militärtheorie des Magazins Militärwissenschaft zu arbeiten. 1959-1968 leitete er die Abteilung Ausländische Militärgeschichte des Militärhistorischen Magazins.
1973 als Historiker promoviert, leitete er bis 1990 die Abteilung für außenpolitische Probleme am Institut für internationale wirtschaftliche und politische Studien (ИЭМСС) der Russischen Akademie der Wissenschaften. Zu Beginn der Perestroika war er auch Professor der Diplomatischen Akademie des sowjetischen Außenministeriums. Er fungierte für Michail Sergejewitsch Gorbatschow als außenpolitischer Berater und galt als Wegbereiter von Ost-West-Entspannung, der Deutschen Einheit und ganz allgemein für Menschenrechte, Demokratie und Marktwirtschaft.
1991 lehrte er als Gastprofessor an der FU Berlin, 1992 an der Ludwig-Maximilians-Universität München und 1996 an der Universität Mannheim. Mit dem Bundesinstitut für ostwissenschaftliche und internationale Studien wurden zu dieser Zeit Pläne wirtschaftlicher Zusammenarbeit für Kaliningrad entwickelt. 1995 erhielt er den Friedrich Joseph Haass-Preis zur deutsch-russischen Verständigung. 1998 kehrte er nach Russland zurück und arbeitete bis 2006 am Zentrum für internationale ökonomische und politische Studien des Institutes für Wirtschaft der Russischen Akademie der Wissenschaften.
Daschitschews Beitrag zur deutschen Wiedervereinigung und zur Beendigung des Kalten Krieges wurde von Gorbatschows Hauptberater, Anatolij Tschernjajew, 1999 so bewertet:
„Aus der Vielzahl der wissenschaftlichen Quellen, die Gorbatschow zur Information über die deutschen Angelegenheiten und auch über die des ,sozialistischen Lagers‘ dienten, wären die analytischen Notizen von Wjatscheslaw Daschitschew zu nennen. Seine Einschätzungen der Vorgänge in Deutschland und seine Empfehlungen wiesen – im Gegensatz zur Mehrheit der anderen – in die richtige Richtung.“
– Die Deutschlandpolitik Gorbatschows aus russischer Sicht, in: „50 Jahre sowjetische und russische Deutschlandpolitik sowie ihre Auswirkungen auf das gegenseitige Verhältnis“. Hrsg.: Boris Meissner und Alfred Eisfeld. Berlin 1999, S.193
Daschitschew hat dem Verleger Gerhard Frey einige Interviews gegeben und publizierte Artikel in der Nationalzeitung. Er ist Vorstandsmitglied der Stiftung Kontinent Europa und diskutierte in der Körber-Stiftung. Nach einem wegen dieser Aktivitäten von der Zeitung "die tageszeitung" im Mai 2008 lancierten Artikel wurde Daschitschew als Referent vom Marinebund ausgeladen[1].
Werke
- mit Carl Gustaf Ströhm: Die Neuordnung Mitteleuropas. Koehler Verlag. 1991
- Moskaus Griff nach der Weltmacht. Die bitteren Früchte hegemonialer Politik. E. S. Mittler Verlag. Hamburg, Berlin, Bonn. 2002; mit einem Vorwort von Michail Gorbatschow und einem Prolog von Hans-Dietrich Genscher.
Verweise
- ↑ Kein Gastspiel für Professor Daschitschew taz 9. Mai 2008
Kategorien:- Mann
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- Politikwissenschaftler
- Hochschullehrer (Moskau)
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- Geboren 1925
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