- Wolfgang Helbich
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Wolfgang Johannes Helbich (* 24. März 1935 in Berlin-Steglitz) ist ein deutscher Historiker.
Leben
Helbich, 1935 in Berlin-Steglitz geboren, studierte Geschichte, Anglistik und Romanistik, Philosophie und Pädagogik an der FU Berlin sowie an den Universitäten Heidelberg und an der Sorbonne. Er war Professor für nordamerikanische Geschichte an der Ruhr-Universität Bochum und lebt jetzt im Ruhestand.
Er war 1956-58 als Fulbright-Stipendiat an der Princeton University, wo er mit dem BA in History abschloss. Die Promotion mit einer von Hans Herzfeld betreuten Arbeit (Die Reparationen in der Ära Brüning: Zur Bedeutung des Young-Plans für die deutsche Politik 1930-1932, Berlin 1962) sowie seine Arbeit als Stipendiat der List-Gesellschaft - Assistenz beim Verfassen des zweiten Memoiren-Bandes von Dr. Hans Luther und nach dessen Tod Herausgabe des Manuskripts (Vor dem Abgrund: Reichsbankpräsident in Krisenzeiten, Berlin 1964) - weisen ihn als Kenner der neueren deutschen Geschichte aus.
Seine Lehrtätigkeit in Amerikanistik am Anglistischen Seminar der Universität Heidelberg wie im Rahmen des BA-Programms der University of Maryland, European Division führten die in Princeton begonnene Beschäftigung mit der amerikanischen Geschichte weiter. Als Übersetzer von rund 25 Büchern, als Forschungsstipendiat des American Council of Learned Societies in Princeton und Washington 1964-66, als Professor für Neuere Geschichte mit besonderer Berücksichtigung der Geschichte Nordamerikas (von 1974 bis 2000) in Bochum, als Biograph Franklin D. Roosevelts, aber auch als Mitherausgeber und Autor im bundesdeutschen Teil des fünfbändigen "Guide to the Study of United States History Outside the U.S., 1945-1980" (White Plains, New York, 1985) hat er sich mit weiteren Sektoren der amerikanischen Geschichte und Gesellschaft vertraut gemacht. Seit Anfang der 1980er Jahre konzentrierte er sich auf Auswanderungsforschung, insbesondere auf das Sammeln und Analysieren von deutschen Auswandererbriefen.
Er ist der Initiator der wohl weltweit größten Sammlung von Briefen deutscher Auswanderer, die mittlerweile über 10.000 Briefe aus dem 19. und frühen 20. Jahrhundert umfasst ([1]). Er hat diese Sammlung in den 1980er Jahren aufgebaut und damit eine kulturhistorisch zentrale Quellengruppe der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Werke (Auswahl)
- Wolfgang Helbich, Walter D. Kamphoefner (Hg.): Deutsche im Amerikanischen Bürgerkrieg. Briefe von Front und Farm 1861–1865, Paderborn u.a.: Schöningh 2002, ISBN 3-506-73916-6
- Walter D. Kamphoefner, Wolfgang Helbich, Ulrike Sommer (Hg.): News from the Land of Freedom. German Immigrants Write Home, Ithaca u.a.: Cornell UP 1991
- Wolfgang Helbich, Walter D. Kamphoefner, Ulrike Sommer (Hg.): Briefe aus Amerika. Deutsche Auswanderer schreiben aus der Neuen Welt 1830–1930, München u.a.: Beck 1988
- Wolfgang J. Helbich: "Alle Menschen sind dort gleich...". Die deutsche Amerika-Auswanderung im 19. und 20. Jahrhundert, Düsseldorf: Schwann 1988
- Wolfgang Helbich (Hg.): "Amerika ist ein freies Land ..." Auswanderer schreiben nach Deutschland, Darmstadt u.a.: Luchterhand 1985
Weblinks
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