Woltersdorff-Theater

Woltersdorff-Theater

Das Woltersdorff-Theater war ein bedeutendes Operettentheater an der Berliner Chausseestraße beim Stettiner Bahnhof.

Es wurde 1848 als Carli Callenbachs Sommertheater gegründet und soll das erste Sommertheater Berlins gewesen sein. 1859 übernahm es der Komiker Eduard Meysel, der es als Meysels Sommertheater weiterführte. Mit großem Erfolg lief dort 1860 die Operette Orpheus in der Unterwelt von Jacques Offenbach.

Der Königsberger Impresario Arthur Woltersdorff, der schon die Leitung der Krolloper innegehabt hatte, kaufte das Theater 1865. Der damaligen Gewohnheit entsprechend, wurde es nun nach ihm benannt. 1865 wurde Die schöne Galathée von Franz von Suppé uraufgeführt. 1875 übernahm es der Schauspieler und Theaterunternehmer Emil Tobias.

1883, nachdem das Friedrich-Wilhelmstädtische Theater in Deutsches Theater umbenannt worden war und keine Possen und Operetten mehr aufführte, wurde das Haus von Julius Fritzsche, seinem neuen Besitzer und Spielleiter, in Neues Friedrich-Wilhelm-Städtisches Theater umbenannt, um an das Image des vorgenannten Theaters anzuknüpfen. Zu Eröffnung erfolgte die Uraufführung der Operette Eine Nacht in Venedig von Johann Strauß (Sohn). Im folgenden Jahr war die deutsche Erstaufführung von Karl Millöckers Gasparone zu sehen. Bis in die 1890er-Jahre wurden hier viele Wiener Operetten in Hunderten von Vorstellungen gespielt.

1902–1907 wurde das Theater zum Schillertheater Nord gemacht. Bis zu seinem Abriss 1925 hieß es wiederum Friedrich-Wilhelmstädtisches Theater.

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