Wrohe

Wrohe
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Gemeinde Westensee
Westensee (Gemeinde)
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Westensee hervorgehoben
54.2756111111119.902080555555619Koordinaten: 54° 17′ N, 9° 54′ O
Basisdaten
Bundesland: Schleswig-Holstein
Kreis: Rendsburg-Eckernförde
Amt: Achterwehr
Höhe: 19 m ü. NN
Fläche: 40,47 km²
Einwohner: 1583 (31. Dez. 2007)
Bevölkerungsdichte: 39 Einwohner je km²
Postleitzahl: 24259
Vorwahl: 04305
Kfz-Kennzeichen: RD
Gemeindeschlüssel: 01 0 58 171
Adresse der Amtsverwaltung: Inspektor-Weimar-Weg 17
24239 Achterwehr
Webpräsenz:
Bürgermeister: Adolf Dibbern
Lage der Gemeinde Westensee im Kreis Rendsburg-Eckernförde
Karte

Die amtsangehörige Gemeinde Westensee liegt im Naturpark Westensee in der Nähe von Kiel im Kreis Rendsburg-Eckernförde. Brux, Deutsch-Nienhof, Westensee und Wrohe liegen im Gemeindegebiet.

Inhaltsverzeichnis

Geografie und Verkehr

Die Gemeinde Westensee liegt direkt am gleichnamigen See im Naturpark Westensee. Der Ortsname bedeutet "westlich vom See"; er wurde später auf den See selbst übertragen.

Die höchste Erhebung ist mit 88 m der Tüteberg, auf dem sich der Sage nach ein heidnischer Kultplatz befunden haben soll.

Nördlich verläuft die Bundesautobahn 210 von Rendsburg nach Kiel, südwestlich die Bundesautobahn 7 von Hamburg nach Rendsburg und südöstlich die Bundesautobahn 215 von Neumünster nach Kiel.

Geschichte

1159 wird mit Emcko der erste Ritter von Westensee, die Vasallen der Schauenburger Grafen waren, namentlich genannt. Sein Name ist im Nachbarort Emkendorf erhalten. Der Herrschaftsbereich der Ritter von Westensee erstreckte sich bis nach Kiel. Sie kontrollierten den Schiffsverkehr auf der Eider, die durch den Westensee fließt, mittels zweier Burgen. Diese Burgen wurden 1346/48 durch Holsteinische Grafen und die Stadt Lübeck zerstört, weil die Westenseer Ritter sich vom Schutz der Handelswege auf Raubritterei verlegt hatten. Der Raubritter wurde in Lübeck vor Gericht gestellt, aber nach der Verurteilung noch auf Lübecker Gebiet erschlagen.

Mitte des 13. Jahrhunderts wurde das Dorf Westensee erstmals erwähnt. Nachdem im 14. Jahrhundert die Pest fast die gesamte Bevölkerung einschließlich des Rittergeschlechts ausgerottet hatte, gingen die Besitzung an die Familie Ahlefeldt über. Im 16. Jahrhundert war die Familie Rantzau Besitzer von Dorf und Gut Westensee, anschließend andere Adlige und Staatsbeamten.

Im Dreißigjährigen Krieg wurde Westensee gleich zweimal verwüstet: 1626/1627 lagerten Tillys Truppen im Ort und 1645 marodierten schwedische Truppen. Auch die Pest suchte das Gebiet zum Beginn des 17. Jahrhunderts zweimal heim, was zur Verarmung der Bauern und zum Machtzuwachs der Güter führte.

Gut Deutsch-Nienhof

Das ehemalige adlige Gut Deutsch-Nienhof wurde 1472 erstmals erwähnt. Anfang des 16. Jahrhunderts war es im Besitz der Familie Rantzau, die eine dreiflügelige Wasserburg errichteten, auf deren Fundamenten das heutige Ende des 18. Jahrhunderts umgestaltete Herrenhaus steht.[1] Das im Zuge der Umbaumaßnahmen von Georg Greggenhofer entworfene Torhaus wurde damals nicht verwirklicht, sondern erst 200 Jahre später im Freilichtmuseum Molfsee gebaut.
In der Gemarkung befinden sich zwei Schalensteine.

Politik

Von den 13 Sitzen in der Gemeindevertretung haben die SPD und die CDU seit der Kommunalwahl 2003 je vier Sitze, die Wählergemeinschaft KWG hat drei und die Wählergemeinschaft LD zwei.

Wappen

Blasonierung: „Von Silber und Blau schräg geteilt. Oben ein sitzendes, in den Vorderpfoten eine schwarze Nuss haltendes rotes Eichhörnchen, unten fünf silberne Wellenfäden.“[2] Das Eichhörnchen war Wappentier der Ritter von Westensee.

Kirche

St. Catharinenkirche

Die St. Catharinenkirche wurde als Filiale des Klosters Neumünster gegründet und stammt aus der Zeit kurz nach der Besiedlung des Landes im Mittelalter. Das aus Feldsteinen errichtete Langhaus aus dem 13. Jahrhundert wurde bereits um 1300 durch einen gotischen Backsteinchor ergänzt. Zu dieser Zeit war die St. Catherinenkirche eine Wallfahrtskirche. Wohl 1505 wurde der Westturm angefügt.

Nach der Reformation wurden die Besitzer der umliegenden Güter Patrone der Kirchen. Im Dreißigjährigen Krieg wurden alle beweglichen Kunstgegenstände wie ein Taufbecken aus Bronze gestohlen. Das damals zerstörte Epitaph des königlich-dänischen Feldherrn Daniel Rantzau wurde 1917 rekonstruiert. Erhalten blieben ein spätgotischer Altarschrein mit einer Kreuzigungsdarstellung, ein Triumphkreuz und die Kanzel von 1560. Ab der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts ließen sich die Gutsherren der Güter Bossee, Deutsch-Nienhof, Emkendorf, Schierensee und Westensee Logen in der Kirche errichten und Grabkapellen an die Kirche anbauen.

Im 1754 von Sonnin errichteten Pastorat war Matthias Claudius 1813 auf der Flucht vor den Franzosen zu Gast.

Die evangelische Kirchengemeinde Westensee gehört zum Kirchenkreis Kiel. Zur Kirchengemeinde gehören neben Westensee Felde, Kleinvollstedt, Emkendorf, Rodenbek und Schierensee. In Felde und Kleinvollstedt befinden sich Kapellen aus dem 20. Jahrhundert.

Freizeit und Tourismus

Durch Westensee verläuft der Naturparkweg, der die fünf Naturparke in Schleswig-Holstein für Wanderer verbindet.

Literatur

  • Schmidt, Harry: Drei Schlösser am Westensee, 3. Aufl., Hamburg (Christians), 1993, ISBN 3-7672-1180-7.
  • Evangelisch-Lutherische St.-Catherinen-Kirche Westensee, Schnell Künstführer Nr. 12012 (2000)

Links

Quellen

  1. Deutsch-Nienhof
  2. Kommunale Wappenrolle Schleswig-Holstein

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