- Wülfersberg
-
Wülfersberg ist der Name eines ehemaligen Klosters der Prämonstratenser in Rheinland-Pfalz im Neuwieder Stadtteil Gladbach. Es wurde um das Jahr 1140 erbaut. Geblieben ist die sehenswerte Wülfersberg-Kapelle.
Geschichte
Für die frühen Prämonstratenserstiftungen anfang des 12. Jahrhunderts war es typisch, dass die Klöster als Doppelkloster gegründet worden waren. Darunter verstand man zumeist einen weiblichen und einen männlichen Konvent, die beide räumlich streng voneinander geschieden waren, jedoch in rechtlicher, wirtschaftlicher und geistiger Gemeinschaft lebten.
Das Kloster Wülfersberg befand sich nur in einigen hundert Metern Entfernung zum Mutterkloster Rommersdorf, das sich im heutigen Stadtteil Heimbach-Weis von Neuwied befindet. Das Kloster Wülfersberg war spätestens um 1140 erbaut worden. 1179 wurde die Gütertrennung zwischen der Mutterabtei Rommersdorf und Wülfersberg vollzogen. Nach zahlreichen Schenkungen konnte das Kloster etwa zur Mitte des 13. Jahrhunderts eine wirtschaftliche Eigenständigkeit erlangen.
Die Kirche die im Volksmund oft nur Peterskirche genannt wurde, war neben dem Hl. Petrus auch der Hl. Jungfrau Maria und dem Erzengel Michael geweiht. Die kriegerischen Wirren des Mittelalters und die damit verbunden Kosten, die teilweise nur durch den Verkauf der Güter gedeckt werden konnten, die als Existenzgrundlage galten, führten letztlich dazu, dass das Kloster 1521 aufgelöst wurde. Die noch dort lebenden Ordensschwestern wurden in andere Klöster umgesiedelt.
Um 1655 kommt es zu umfangreichen Restaurierungsmaßnahmen, welche durch den damaligen Rommersdorfer Abt Petrus Dietrich (auch: Diederich) veranlasst worden waren. Die Kirche wurde im Oktober 1655 wieder rekonziliiert. Klösterliches Leben gab es fortan in Wülfersberg aber nicht mehr.
Im Zuge der Säkularisierung gab es im Jahr 1804 Bestrebungen der Gladbacher Gemeinde, die Steine der Kirche von Wülfersberg zur Erweiterung der zu klein gewordenen Dorfkapelle zu benutzen. Diesem Ansinnen wurde jedoch nicht zugestimmt, so dass die Kirche trotz Plünderungen, landwirtschaftlicher Nutzung und zeitlich bedingtem Verfall, nachdem die Stadt Neuwied das Gelände mit der Kirche erworben und die Kirche restauriert hat, heute wieder als Kapelle genutzt werden kann.
Literatur
- Albert Hardt, Das Kloster Rommersdorf (bei Neuwied), Wolfenacker 2001
- Krings, Bruno: Zur Geschichte des Prämonstratenserstiftes Rommersdorf im 12. Jahrhundert (Art.), in: Archiv für mittelrheinische Kirchengeschichte, Jahrgang 36 (1984)
- Leicher, Herbert: Die Geschichte der Abtei Rommersdorf von der Gründung bis zum Beginn der Reformation, Bonn 1953
- Schulze, Heiko K.L.: Die ehemalige Prämonstratenser-Abtei Rommersdorf - Untersuchungen zur Baugeschichte unter besonderer Berücksichtigung des 12. und 13. Jahrhunderts, Mainz 1983
- Wegeler, Julius: Die Prämonstratenser-Abtei Rommersdorf, Koblenz 1882,ausgewählte Urkunden
- Pokorra, Dieter: Die Prämonstratenser und ihr Wirken im Rheinland am Beispiel der Abtei Rommersdorf, Vallendar 2006, (Diplomarbeit an der Philosophisch-Theologischen-Hochschule Vallendar)
- Pokorra, Dieter: Die Prämonstratenser und ihr Wirken im Rheinland am Beispiel der Abtei Rommersdorf, Vallendar 2006, (Diplomarbeit an der Philosophisch-Theologischen-Hochschule Vallendar)
Weblinks
50.4654944444447.5251138888889Koordinaten: 50° 27′ 56″ N, 7° 31′ 30″ O
Wikimedia Foundation.