- Wüstenpferde
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Wüstenpferd Wichtige Daten Ursprung: Namib Hauptzuchtgebiet: Namibia Verbreitung: Stockmaß: Farben: Haupteinsatzgebiet: Die Wüstenpferde – auch Wilden Pferde der Namib – leben am Rande der Namibwüste im Südwesten Namibias und können bei Garub 20 km westlich des Ortes Aus von einem Unterstand aus beobachtet werden.
Über die Herkunft der Wilden Pferde wurde jahrzehntelang gerätselt. Einige verwiesen auf Pferde der deutschen Schutztruppe, die während des Ersten Weltkrieges 1915 beim Rückzug vor der südafrikanischen Armee verloren gingen; andere hielten sie für Nachkommen frei gelassener Tiere aus der Pferdezucht Duwisib des ehemaligen Schutztruppenoffiziers Hansheinrich von Wolf (etwa 250 km nordöstlich)[1]. Sicher war nur eines: Ursprünglich hatte es keine Pferde im südlichen Afrika gegeben; sie waren von den Europäern mit der Besiedelung importiert worden. Daher konnte es sich bei den Wilden Pferden der Namib nicht um echte Wildpferde, sondern nur um verwilderte Pferde handeln.
Vor kurzem stießen Tourismusunternehmer Mannfred Goldbeck und Hobby-Historiker Walter Rusch aus Namibia auf Berichte und Fotos, die Licht ins geheimnisvolle Dunkel der Herkunftsfrage brachten. Demzufolge hatte ein deutscher Doppeldecker-Pilot über dem Lager der südafrikanischen Armee bei Garub eine Bombe abgeworfen und hatte Tausende Pferde in alle Himmelsrichtungen versprengt. Außerdem gab es bei Kubub 30 km südlich von Aus bis in den Krieg hinein ein Gestüt, deren Pferde erstaunliche Ähnlichkeit mit den Wilden Pferden von heute aufweisen. Kubub wiederum dürfte sich auch Zuchthengsten aus dem Gestüt von Duwisib bedient haben. So ist anzunehmen, dass während der Kriegswirren in der Umgebung von Aus sowohl deutsche als auch südafrikanische Pferde verloren gingen.
Bei Garub gab es ein Bohrloch, aus dem man Wasser pumpte, um die in der Nähe vorbei führende Dampfeisenbahn zu versorgen. Dabei fiel stets Wasser ab, so dass die Pferde genug zu trinken hatten. Schon in den Zwanziger Jahren wurde von den herrenlosen Tieren bei Garub berichtet. Studien der südafrikanischen Biologin Telané Greyling zufolge haben sich die Pferde in ihrem Verhalten an die trockenen und heißen Bedingungen des Gebietes am Ostrand der Namib angepasst. So zögern sie etwa den kräftezehrenden Gang zwischen Tränke und Weide so weit wie möglich hinaus.
Die Form konnte sich deshalb entwickeln, weil 1908 bei Kolmanskop nahe der Hafenstadt Lüderitz Diamanten gefunden wurden. Deshalb richtete die deutsche Kolonialverwaltung zwei riesige Sperrgebiete ein. Da keiner einen Zugang zum Sperrgebiet hatte, blieben die Tiere fast 80 Jahre ungestört. 1986 übergab die Minengesellschaft das Gebiet an den Naturschutz [2].
Von der Nationalstraße B4 von Aus nach Lüderitz zweigt etwa 20 km westlich von Aus eine Schotterstraße ab, die auch mit Stadtwagen befahren werden kann. Sie führt zur 2 km nördlich gelegenen Tränke bei Garub, zu der die Pferde regelmäßig zum Trinken kommen. Von einem hölzernen Unterstand aus kann man die Tiere beobachten, wenn man ein bisschen Glück hat. Im Aus Info Centre (an der Ortseinfahrt von Aus, im Juli 2006 geöffnet) informieren Schautafeln über Herkunft, Anpassung, Sozialstruktur und Zukunft der Wilden Pferde.
Literatur
- Die wilden Pferde von Namibia, Sandra Uttridge und Gary Cowan; Clifton Publications Kapstadt, 2006
Einzelnachweise
- ↑ http://www.namibia-info.net/suednamibia/aus.html
- ↑ http://www.focus.de/reisen/reisefuehrer/suedliches-afrika/tid-5436/namibia_aid_52378.html
Weblinks
- http://www.wild-horses-namibia.com/ (deutsch und englisch)
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