Xanthosoma sagittifolium

Xanthosoma sagittifolium
Tannia
Xanthosoma sagittifolium

Xanthosoma sagittifolium

Systematik
Unterklasse: Froschlöffelähnliche (Alismatidae)
Ordnung: Froschlöffelartige (Alismatales)
Familie: Aronstabgewächse (Araceae)
Unterfamilie: Aroideae
Gattung: Xanthosoma
Art: Tannia
Wissenschaftlicher Name
Xanthosoma sagittifolium
(L.) Schott

Tannia, auch Tania oder Malanga (Xanthosoma sagittifolium) ist eine tropische Nutzpflanze aus der Familie der Aronstabgewächse. Rhizomknollen (Tiquisque-Knolle) werden als Stärkelieferant genutzt. Sie ist nahe mit Taro verwandt und wird ähnlich wie diese verwendet. Der Anbau erfolgt meist für die Eigenversorgung. Neben der Art X. sagittifolium werden teilweise auch die beiden Arten X. atrovirens und X. nigrum unter dem gleichen Namen gleich genutzt.

Inhaltsverzeichnis

Merkmale

Tannia ist eine mehrjährige krautige Pflanze und erreicht eine Größe von zwei bis 2,5 Metern. Das Blatt ist pfeilförmig mit herzförmigem Grund, die Stiele sind lang und an der Basis eingelenkt. Blüten werden nur selten gebildet, die Vermehrung erfolgt überwiegend vegetativ. Die Rhizomknolle ist glatt, bis zu 25 cm lang und flaschenförmig.

Verbreitung

Die Pflanze stammt ursprünglich aus dem tropischen Amerika und der Karibik und wird heute in den gesamten Tropen angebaut. Spanier und Portugiesen brachten die Pflanze schon früh nach Europa. Zudem wurde sie in der Mitte des 19. Jahrhunderts nach Westafrika eingeführt. Eine wirtschaftliche Bedeutung hat die Pflanze heute in der Karibik, in Zentral- und Südamerika, in Westafrika und in den tropischen Gebieten Asiens.

Inhaltsstoffe

Die Knollen enthalten bis zu 25 % Stärke sowie Eiweiß. Sie sind reich an Provitamin A, zudem enthalten sie Vitamin C sowie Spuren von Fett.

Wie viele Arten der Aronstabgewächse enthält auch Tannia in allen Pflanzenteilen Calciumoxalat, ein Stoff der schleimhautreizend wirkt. Die kristallinen Ablagerungen werden auch als Kristallsand bezeichnet. Beim Verzehr kann Calciumoxalat ein Kratzen im Mund und im Hals verursachen, teilweise führt der Verzehr auch zu Verdauungsstörungen. Bei Tannia ist der Stoff so aggressiv, dass er bei der Ernte schmerzhafte Brennreizungen der Schleimhäute hervorrufen kann.

Beim Kochen lösen sich die Stoffe aber und gehen in das Kochwasser über. Speisen und Produkte aus Tannia werden als qualitativ hochwertiger angesehen als die aus Taro.

Verwendung

Die Ernte erfolgt rund 12 Monate nach dem Auspflanzen der Knollen. Die Erträge können 18 bis 20 Tonnen pro Hektar erreichen. Die Weltjahresernte wird auf vier bis sechs Millionen Tonnen geschätzt[1]

Bei Tannia dienen nur die kleineren Nebenknollen dem menschlichen Verzehr, die Hauptknollen werden ausschließlich als Viehfutter, meist in der Schweinezucht, verwendet. Nach dem Schälen werden die Knollen in Salzwasser gekocht. Wegen des Gehalts an Calciumoxalat muss das Kochwasser mehrfach gewechselt werden. Weiter kann Tannia durch Grillen, Backen oder Frittieren zubereitet und ähnlich vielseitig wie Kartoffeln verwendet werden. Zur Mehlherstellung werden die in Scheiben geschnittenen Knollen in der Sonne getrocknet. Aus dem gewonnenen Stärkemehl werden Brot und anderen Backwaren hergestellt. Außerdem eignet sich die Knolle wegen des hohe Stärkeanteils zur Herstellung alkoholischer Getränke ("fufu" in Afrika sowie "poi" in Hawaii).

Als Karibenkohl werden die jungen Blätter und Blattstiele in den Anbauländern als Gemüse verwendet. Auch bei dieser Zubereitung muss das Kochwasser mehrfach gewechselt werden. In Brasilien als Taioba bekannt, werden die Blätter, nach entfernen der Blattstiele, klein geschnitten und in der Pfanne mit Öl und Zwiebel sowie Knoblauch und Salz gebraten bis sie etwa das Aussehen von Spinat bekommen als Beilage zu Fleischspeisen serviert.

Einzelnachweise

  1. FAO: Traditional post-harvest technology of perishable tropical staples

Literatur

  • Gunther Franke (Hg.): Nutzpflanzen der Tropen und Subtropen. Band 3: Spezieller Pflanzenbau. Ulmer, Stuttgart 1994, S. 398f. ISBN 3-8252-1769-8
  • Wolfgang Franke: Nutzpflanzenkunde. Thieme, Stuttgart 1997

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