- Zack (Zeitschrift)
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Zack (offizielle Schreibweise ZACK) ist ein deutsches Comic-Magazin, das von 1972 bis 1980 im Koralle-Verlag mit 291 Ausgaben erschienen ist. Obwohl in Zack auch andere Comics veröffentlicht wurden, wird es hauptsächlich mit den Humor- und Abenteuer-Serien der franco-belgischen Vorbilder Tintin und Pilote verbunden, die durch Zack in Deutschland populär gemacht wurden. Seit 1999 erscheint Zack wieder, diesmal im Mosaik Steinchen für Steinchen Verlag.
Zielgruppe des ersten Zack waren männliche Leser im Alter von etwa 8 bis 14 Jahren. Das neue Zack richtet sich dagegen an eine eher erwachsene Zielgruppe, vor allem an die ehemaligen Leser des alten Zack.
Inhaltsverzeichnis
Koralle-Zack
Nummerierung und Identifizierung
Das Koralle-Zack erschien zunächst wöchentlich, später zweiwöchentlich, gegen Ende wieder wöchentlich, in der Regel donnerstags. Die Nummerierung wurde mit jedem Jahrgang neu von 1 gestartet. Aufgrund des ersten Erscheinens am 13. April 1972 und dem Wechsel im Erscheinungsrhythmus existieren die Ausgaben 1 bis 16 des Jahres 1972 und 6 bis 10/1980 nicht. Von Nr. 41 bis 52/1974 erschienen die Hefte als Doppelnummern. Auch die letzte Ausgabe des Jahres 1975 war eine Doppelnummer (25/26). Da die erste Ausgabe 17/1972 bereits in der 16. Kalenderwoche erschien, existiert vom ersten Jahrgang eine Ausgabe mit der Nummer 53. Außerdem erschienen die ersten Ausgaben eines Jahres häufig bereits im Dezember des Vorjahres.
Erst ab Ausgabe 3/1974 trugen die Hefte eine Datumsangabe auf der Titelseite. Zur eindeutigen Identifizierung der bis dahin erschienenen Ausgaben dient die mit Ausgabe 9/1973 eingeführte Angabe auf der zweiten Umschlagsseite. Fehlt diese bei undatierten Heften mit Heftnummer kleiner als 9, handelt es sich um ein 1973er Heft. Entsprechend verhält es sich für undatierte Hefte im Nummernbereich 17 bis 53 um eine Ausgabe des Jahres 1972.
1972-1974
Zack begann in Ausgabe 17/1972 ausschließlich mit Material aus Tintin (Lizenzgeber Lombard). Ab der dritten Ausgabe, 19/1972, stießen mit Leutnant Blueberry und Mick Tangy die ersten Serien des Magazins Pilote (Lizenzgeber Dargaud) dazu.
Comics zu Fernsehserien
Im Oktober 1972 (ab #43/1972) startete mit Enterprise der erste Versuch, Comics zu populären Fernsehserien zu veröffentlichen. Das verwendete Material stammte aus der amerikanischen Produktion des Verlages Gold Key. Die Enterprise-Comics mussten gegenüber der Originalveröffentlichung für Zack vergrößert oder ummontiert werden, was sich im Allgemeinen negativ auswirkte. Wie Zack-Redakteur Gigi Spina in einem Interview erklärte, war mit Enterprise ein spürbarer Anstieg der verkauften Auflage zu verzeichnen. Dies ermutigte die Redaktion, mit Kung Fu und Mondbasis Alpha 1 in späteren Jahren weitere Comics zu Fernsehserien in die Palette aufzunehmen.
Erste Eigenproduktionen
Bereits im zweiten Erscheinungsjahr wurden die ersten Eigenproduktionen veröffentlicht. Zunächst wurde Dan Cooper-Zeichner Albert Weinberg beauftragt, der seine frühere Serie Die Aquanauten für Zack in überarbeiteter Form unter dem neuen Titel Barracuda wieder aufnahm. Im August 1973 folgte dann Turi und Tolk von Dieter Kalenbach, der der einzige realistisch zeichnende Deutsche wurde, der auch international veröffentlichte.
Italienische Ergänzung
Da nur qualitativ hochwertige Serien importiert werden sollten und die Eigenproduktion nur schleppend anlief, ging dem Magazin langsam das Material aus. Auch entwickelten sich die Comics in Frankreich/Belgien bereits weg von ihrem jugendlichen Publikum, hin zu älteren Lesern. Da Gigi Spina, faktischer Chefredakteur des Heftes, Italiener war, wurde begonnen, italienische Geschichten abzudrucken. Aus dem katholischen Jugendmagazin Giornalino stammte Kommissar Spada, der ab Oktober 1973 in ZACK erschien. 1974 folgten mit Corto Maltese und der Gentlemen GmbH zwei weitere italienische Serien.
1976-1978
Das Magazin hatte Mitte der siebziger Jahre immer mehr an Lesern und damit an Auflage verloren. Um das Magazin zu retten, bat Axel Springer Rolf Kauka um Mithilfe, der kurz zuvor seinen eigenen Verlag verkauft hatte. Zusammen mit Peter Wiechmann, seinen Stellvertreter, versuchte Kauka, ZACK zu reformieren. Kauka und Wiechmann, die mit den Strukturen im Springer-Konzern nicht zurechtkamen, baten aber kurz darauf um die Auflösung ihrer Verträge. Zudem nahmen die Leser Kaukas Serien, wie Andrax, Pichelsteiner, Capitan Terror nicht an. Anschließend übernahm wieder Ralf Kläsener das Ruder bei ZACK.
Das Ende
Ab 1978 wurden durch den Koralle-Verlag viele Zeichner von anderen Verlagen abgeworben. Dabei wurde mehr Lohn wie auch mehr künstlerische Freiheit geboten. So entstand unter anderem David Walker vom Zeichner Hermann. Außerdem konnten Jean Graton und Jean-Michel Charlier gewonnen werden. Daraufhin jedoch kündigten die Verlage Dargaud und Lombard die Verträge mit Koralle, sodass deren Material bald nicht mehr zu verwenden war. 1979 expandierte das Magazin mit superAS, super J und Wham! in den frankobelgischen Markt. Diese erschienen wöchentlich, ab 1980 galt das auch für das deutsche ZACK. So wurden dann in Deutschland, Frankreich, Belgien und den Niederlanden die gleichen Serien gleichzeitig veröffentlicht. So nannte sich das Heft im Untertitel Das grosse europäische Comic-Magazin.
Nach 17 gemeinsamen Heften wurde das niederländische Wham! im Juni 1980 eingestellt. Nach der Ausgabe 32/80 (Juli 1980) wurde auch die Veröffentlichung des deutschen ZACK aufgegeben. Das französische superAS wurde nach der 87. Ausgabe (Oktober 1980) eingestellt.
Serien und Genres
Der Schwerpunkt der Genre lag im Magazin ZACK bei
- Technik-Serien: Michel Vaillant, Mick Tangy, Dan Cooper
- Krimi/Abenteurern /Agenten: Andy Morgan, Rick Master
- Science-Fiction: Luc Orient, Valerian und Veronique
- Western: Blueberry, Comanche, Lucky Luke
- Ritter/Seefahrer/Historie: Prinz Eisenherz, Der rote Korsar
Insgesamt machten all die „Realistics“ etwa drei Viertel der Ausgaben aus, dem etwa ein Viertel „Funnies“ wie Lucky Luke, Umpah-Pah, Taka Takata und Pittje Pit gegenüber standen.
Der „Zack-Club“
Da das Zack-Magazin speziell auf seine jungen männlichen Stammkunden angewiesen war, entwickelte die Marketingabteilung 1976 einen in Hinblick auf das Vereinsrecht unverbindlichen „Zack-Club“. Er sollte die Zack-Leser stärker an das Magazin binden und sie motivieren, ohne Unterbrechung alle Serien des Magazins zu verfolgen. Dazu wurde eine Vereinsnadel mit dem Zack-Logo und ein Slogan entwickelt: „Ich bin auf Zack!“. Die Nadel sollte auch als Werbung für das Magazin dienen. Die Mitgliedschaft war jedoch nur locker. Zwar gab es einen Aufnahmeantrag, den der Kunde an das Verlagshaus senden musste, um die Nadel und den Mitgliedsausweis zu erhalten, aber keine Mitgliedsbeiträge oder eine Satzung.
Auslandsausgaben
- Zoom (finnisch)
- Wham (holländisch)
- superAS / superJ (französisch / belgisch)
- Zack (dänisch)
Das Mosaik-Zack
Inhalt
Im Zack-Magazin des Mosaik Steinchen für Steinchen Verlags werden vor allem franko-belgische Comics abgedruckt, darunter Lucky Luke, Blueberry und Spirou und Fantasio. Daneben werden (für das Magazin) neue Reihen wie Die Minimenschen von Pierre Seron und Es war einmal in Frankreich von Fabien Nury und Sylvain Vallée abgedruckt.
Außer Comics beinhaltet das Magazin Interviews, Rezensionen und Hintergrundinformationen zu den Comics.
Erscheinung und Nummerierung
Das Mosaik-Zack erscheint seit 1999 monatlich in einer Auflage von etwa 10.000 Stück.[1] Es wird fortlaufend nummeriert und trägt eine Monatsangabe auf dem Cover. Zu Beginn erschienen die Ausgaben in der Mitte des Vormonats, mittlerweile ist der Erstverkaufstag der jeweils letzte Mittwoch des Vormonats.
Nebenprodukte
In beiden Zack-Epochen erscheinen zum aktuellen Zack diverse Nebenprodukte. Bei Koralle waren dies vornehmlich Comic-Alben (Zack Comic Box, Zack Album) und -Taschenbücher (Zack-Parade, Zack-Pocket), die abgeschlossene Geschichten der aus Zack bekannten Serien brachten. So erschienen z.B. die ersten 14 Bände der noch heute erscheinenden Reihe Lucky Luke als Zack-Alben.
Beim Mosaik-Verlag liegt das Hauptaugenmerk auf Comic-Raritäten (Zack-Sonderheft, Zack-Box, Zack-Edition) und -Sekundärinformationen (Zack-Dossier), die sich in meist limitierten Auflagen vornehmlich an Fans und Sammler richten.
Literatur zum Thema
- Markus Tschernegg: Das war Zack, Comic Forum Sonderband. Sondernummer 11a des Magazins Comic Forum - Eigentümer, Herausgeber, Verleger und v.i.S.d.P.: Wolfgang Alber, Wien 1981, ISBN 3-900390-01-0
- Armin Kranz und Oliver Manstein (Hrsg.): Zakundär 1. Sonderausgabe der ZACK-Zeitung ZAKTUELL (Eigenverlag), Bremen 2000
- Erik Svane, Martin Surmann, Alain Ledoux, Martin Jurgeit, Gerhard Förster, Horst Berner: Blueberry und der europäische Western-Comic (Zack-Dossier 1; Mosaik, Berlin 2003). ISBN 393266759X
Einzelnachweise
- ↑ Mosaik Steinchen für Steinchen Verlag
Weblinks
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