Mondbasis Alpha 1

Mondbasis Alpha 1
Seriendaten
Deutscher Titel Mondbasis Alpha 1
Originaltitel Space: 1999
Mondbasis Alpha 1.svg
Produktionsland UK, USA, Italien
Originalsprache englisch
Produktionsjahr(e) 1975–1977
Länge 48 Minuten
Episoden 48
Genre Drama, Sci-Fi
Idee Gerry und Sylvia Anderson
Musik Barry Gray, Vic Elmes, Derek Wadsworth
Erstausstrahlung 4. September 1975 (UK)
Deutschsprachige
Erstausstrahlung
7. August 1977 (ZDF)
Besetzung

Mondbasis Alpha 1 (englisch: Space: 1999) ist eine britische Science-Fiction-Fernsehserie aus den 1970er-Jahren, die vom Ehepaar Gerry und Sylvia Anderson erdacht wurde.

Inhaltsverzeichnis

Beginn

Die Serie wurde erstmals von 1975 bis 1978 ausgestrahlt und brachte es auf insgesamt 48 Folgen in zwei Staffeln. In Deutschland zeigte das ZDF vom 7. August 1977 bis zum 15. Oktober 1978 davon 30 Folgen.

Handlung

Die Handlung beginnt am 13. September 1999 – aus Sicht des Produktionsstartes circa 25 Jahre in der Zukunft. Zu diesem Zeitpunkt gibt es eine mit über 300 Menschen bemannte Basis auf dem Erdmond.

In den Jahren davor versuchten von Ölförderländern unterstützte Terroristen, die zunehmend mit dem Öl konkurrierende Atomenergie durch verheerende Anschläge, bei denen unter anderem ein Großteil der Schweiz radioaktiv kontaminiert worden war, in Misskredit zu bringen.

Um solche Anschläge in Zukunft zu unterbinden, werden daher seitdem alle nicht unmittelbar für den Kraftwerksbetrieb benötigten radioaktiven Materialien, vor allem auch der strahlende Atommüll, nicht mehr auf der Erde, sondern in mehreren Bunkern als Endlager unter der Mondoberfläche gelagert.

Mondbasis Alpha wurde aber nicht nur als Mannschaftsquartier für die Atommülllager erbaut, sondern auch als interdisziplinäres Forschungszentrum und erste weitgehend auf Unabhängigkeit von externer Versorgung ausgelegte Weltraumstation, sowie als Ausgangsbasis für weitere Expeditionen in die Weiten des Alls.

Während auf Alpha die Vorbereitungen für die erste interstellare Langzeitexpedition zu dem Planeten Meta bei Barnards Stern in vollem Gang sind, grassiert unter den Besatzungsmitgliedern, die auf den Lagerstätten arbeiten, eine seltsame Krankheit, die das Gehirn zerstört und die Opfer in Raserei verfallen lässt.

Der Wissenschaftler Victor Bergman (Barry Morse) erforscht zusammen mit der Stationsärztin Dr. Helena Russell (Barbara Bain) diese Krankheit und stößt dabei auf eine neuartige Strahlung. Diese geht offenbar von Orten aus, an denen sich große Mengen radioaktiven Materials befinden, weist gewisse Parallelen zu magnetischen Feldern sowie zu den für die Anti-Schwerkraft-Technik verwendeten exotischen physikalischen Prozessen auf, durchdringt aber im Gegensatz zu diesen alle bekannten Abschirmungsmaßnahmen ohne weiteres.

Die Sache wird lange vertuscht, denn seitens der UNO wird der von vielen Mitgliedsstaaten unterstützten Meta-Expedition eine hohe Bedeutung zugemessen, zumal es vage Anzeichen für die Existenz intelligenten Lebens auf Meta gibt.

John Koenig, der neue Commander, dessen Ehefrau infolge des nuklearen Anschlags auf die Schweiz ums Leben gekommen ist, soll die Sache wieder ins Lot bringen, doch er sorgt sich mehr um das Wohl seiner Leute als um die Meta-Mission. Koenig leitet sofort Maßnahmen ein, um die auf engem Raum gelagerten strahlenden Abfälle auf einen größeren Bereich der Mondoberfläche zu verteilen und somit die weitere Entstehung der an Intensität ständig zunehmenden „Magnetenergie“ zu unterbinden.

Doch es ist zu spät. Die Magneteffekte sind bereits so stark geworden, dass die zur Versetzung der Atommüllbehälter eingesetzten Transportraumschiffe zum Absturz gebracht werden. Die in einem kleineren Atommülllager aufgestaute nuklear-gravomagnetische Energie entlädt sich in einer Explosion. Danach scheint der Spuk vorbei zu sein.

Doch all dies war nur ein Vorspiel. Am 13. September 1999 „zündet“ ein weiteres Atommülllager, und diesmal ist die freigesetzte Energie so gewaltig, dass eine Reaktion mit dem Magnetfeld der Erde erfolgt und der Mond wie von einem gigantischen gravomagnetischen Katapult aus seiner Umlaufbahn ins freie Weltall befördert wird.

Tagelang sind die Anlagen der Mondbasis durch die Magneteffekte gestört, die auf der Basis stationierten Raumschiffe flugunfähig. Die Störungen lassen erst nach, als sich der Mond bereits außerhalb der Einsatzreichweite der irdischen Raumschiffe befindet, eine Rückkehr der Besatzung zur Erde ist dadurch unmöglich geworden.

Luna treibt unaufhaltsam und unlenkbar weiter ins All hinaus. In unvorhergesehenen Abständen ereignen sich Dimensionssprünge, durch die der Mond die lichtjahreweiten Abgründe zwischen den Sonnensystemen in Sekunden überbrückt. Die Menschen der Mondbasis begegnen auf ihrer Irrfahrt durch den Kosmos verschiedenen Kulturen und Lebewesen, die nicht alle freundliche Absichten haben.

Und nicht nur im Raum, sondern auch in der Zeit entfernt sich der Mond immer weiter von der Erde. Dimensionssprünge, die auf Alpha nur Sekundenbruchteile dauern, schleudern den Mond um Jahrzehnte in die Zukunft. Mehrfach kommt es zu Kontakten zwischen der Mondbasis und einer Erde, die der Besatzung von Alpha fremd geworden ist. In Raum und Zeit heimatlos geworden, treiben die Menschen von Alpha einer ungewissen Zukunft entgegen.

Darsteller und Rollen

Die Besatzung der Mondbasis besteht aus Wissenschaftlern verschiedener Nationen. Ab der zweiten Staffel gehört die außerirdische Gestaltwandlerin Maya vom Planeten Psychon zu den Alphanern.

Die deutschen Synchronsprecher

Die ZDF-Synchronisation aus den Siebzigern

Die Neufassung beziehungsweise Erweiterung für die DVD-Edition

Da einige Sprecher mittlerweile verstorben waren und andere, noch lebende, für eine Neusynchronisation nicht zur Verfügung standen, mussten zahlreiche neue Sprecher einspringen.

Episoden

Die 30 in Deutschland gesendeten Episoden sind durch Fettdruck gekennzeichnet. Sie wurden für die Fernseh-Ausstrahlung jeweils um einige Minuten gekürzt, oft in einer Art und Weise, dass der in einigen Folgen ohnehin dürftige „rote Faden“ der Handlung komplett verloren ging. Die 18 nicht ausgestrahlten Episoden wurden ab 2004 in deutscher Neusynchronisation auf DVD veröffentlicht. Die geschnittenen Szenen wurden für die DVD-Veröffentlichung ebenfalls neu synchronisiert und wieder eingefügt.

Die Reihenfolge der Episoden entspricht nicht der deutschen, sondern der britischen TV-Ausstrahlung. Berücksichtigt wurden bei allen Episoden die zum Teil neuen deutschen Titel aus der DVD-Veröffentlichung.

Erste Staffel (1975 bis 1976)

Produzenten: Gerry Anderson, Sylvia Anderson

Nummer Lfd. Nummer Titel Originaltitel Regisseur
1 01 Die Katastrophe Breakaway Lee H. Katzin
2 02 Rückkehr der Toten Matter of Life and Death Charles Crichton
3 03 Die schwarze Sonne Black Sun Lee H. Katzin
4 04 Ein Ring von Licht Ring around the Moon Ray Austin
5 05 Captain Zantor Earthbound Charles Crichton
6 06 Fast wieder daheim Another Time, Another Place David Tomblin
7 07 König : 2 Missing Link Ray Austin
8 08 Das Glück der Träumenden Guardian of Piri Charles Crichton
9 09 Das blaue Licht Force of Life David Tomblin
10 10 Das Alpha-Kind Alpha Child Ray Austin
11 11 Die Verwandlung The Last Sunset Charles Crichton
12 12 Der Mann, der seinen Namen änderte Voyager’s Return Bob Kellett
13 13 Auf gefährlichem Kurs Collision Course Ray Austin
14 14 Ultima Thule Death’s other Dominion Charles Crichton
15 15 Die Steinzeitfalle The Full Circle Bob Kellett
16 16 Unsterblich End of Eternity Ray Austin
17 17 Angriff aus dem Weltall War Games Charles Crichton
18 18 Zwischen zwei Planeten The Last Enemy Bob Kellett
19 19 Wütender Geist The Troubled Spirit Ray Austin
20 20 Wer programmiert Kelly Space Brain Charles Crichton
21 21 Die Teufelsmaschine The Infernal Machine David Tomblin
22 22 Das Notsignal Mission of the Darians Ray Austin
23 23 Wächter des Todes Dragon’s Domain Charles Crichton
24 24 Das Vermächtnis der Arkadianer The Testament of Arkadia David Tomblin

Zweite Staffel (1976 bis 1977)

Produzenten: Gerry Anderson, Fred Freiberger

Nummer Lfd. Nummer Titel Originaltitel Regisseur
1 25 Die Metamorphose The Metamorph Charles Crichton
2 26 Die Verstoßenen The Exiles Ray Austin
3 27 Das Androidenvolk One Moment of Humanity Charles Crichton
4 28 Schottische Geschichten Journey to Where Tom Clegg
5 29 Der entscheidende Stoff All That Glisters Ray Austin
6 30 Der Händler The Taybor Bob Brooks
7 31 Die Aussätzigen von Achanon The Mark of Achanon Charles Crichton
8 32 Rühr nicht die Pflanze an! The Rules of Luton Val Guest
9 33 Der Roboter Brian the Brain Kevin Connor
10 34 Der Schöpfer New Adam, new Eve Charles Crichton
11 35 Planet der Wartenden The A B Chrysalis Val Guest
12 36 Gegen die Zeit Catacombs of the Moon Robert Lynn
13 37 Das Spiegelwunder Seed of Destruction Kevin Connor
14 38 Die Feuerwolke The Beta Cloud Robert Lynn
15 39 Die andere Seite A Matter of Balance Charles Crichton
16 40 Der böse Zauber Space Warp Peter Medak
17 41 Besuch von der Erde? Teil 1 The Bringers of Wonder Part 1 Tom Clegg
18 42 Besuch von der Erde? Teil 2 The Bringers of Wonder Part 2 Tom Clegg
19 43 Tödliche Strahlung The Lambda Factor Charles Crichton
20 44 Die Meuterei The Seance Spectre Peter Medak
21 45 Gestaltenwandler Dorzak Val Guest
22 46 Jagdspiele Devil’s Planet Tom Clegg
23 47 Zorans Schicksal The Immunity Syndrome Bob Brooks
24 48 Die Letzte ihrer Art The Dorcons Tom Clegg

Besonderheiten und Kuriositäten

Diese Serie entstand, nachdem das Vorhaben von Gerry und Sylvia Anderson, eine weitere Staffel der Serie UFO zu produzieren, nicht realisiert werden konnte.

Die Spezialeffekte und das Design der berühmten „Adler“ orientierten sich am Look des Films 2001: Odyssee im Weltraum und dienten ihrerseits wiederum George Lucas als Inspirationsquelle. Special-Effects-Designer Brian Johnson hatte an beiden Projekten mitgearbeitet.

Barry Morse (Rolle: Chefwissenschaftler Victor Bergman) und Prentis Hancock (Rolle: Vizekommandant von Alpha) treten in der zweiten Staffel der Serie nicht mehr auf. Es wird jedoch trotz der Bedeutung ihrer Rollen mit keinem Wort auf ihr Verschwinden eingegangen, ebenso wenig auf diverse Änderungen bei den Uniformen und der Ausstattung der Zentrale.

Episode 41 und 42 wurden zwar nicht im deutschen Fernsehen ausgestrahlt, es gibt jedoch einen Zusammenschnitt beider Folgen in Spielfilmlänge, der auch in Deutschland im TV zu sehen war.

Ein Teil der Kulissen und Requisiten wurde Jahre nach Ende der Serie in dem James-Bond-Film Moonraker wiederverwendet. So wurden beispielsweise die mit PVC-„Tütenlampen“ im 70er-Jahre-Design bestückten Instrumentenkonsolen im Anti-Radar-Kontrollraum von Drax' Satelliten ursprünglich als Steuerpulte in der Zentrale von „Alpha“ gebaut.

Die deutsche Bearbeitung der zweiten Staffel hatte eine andere Titelmusik – nämlich das Stück Oxygène II von Jean Michel Jarre. Die Titelmusik zur ersten Staffel komponierte als Co-Autor der Rockmusiker Vic Elmes, zuvor ebenfalls sehr erfolgreich mit seiner Band „Christie“ (Weltweite Hits wie „Yellow River“ und „San Bernadino“ seit 1970). Barry Gray, der eine klassische Musikausbildung genossen hatte, konnte mit Rockmusikern wie Vic Elmes nicht viel anfangen. Dennoch war gerade die Mischung von Klassik und Rockmusik bei der Titelmusik wegweisend. Vic Elmes spielte das bekannte Gitarrenriff (für die er schon bei „Christie“ bekannt war) selber ein. Als Backing-Band spielte „Zebra“.

Bei der deutschen Erstausstrahlung der Episode Zorans Schicksal am 15. Oktober 1978 wurde die Ausstrahlung zugunsten der Wahlberichterstattung der Landtagswahlen in Bayern unterbrochen und das Ende dem Zuschauer unterschlagen. Nur aufgrund massiver Proteste der Zuschauer reichte das ZDF die letzten Minuten der Folge fünf Tage später im Rahmen der Informationssendung Drehscheibe nach, allerdings ohne die Zuschauer vorab davon in Kenntnis zu setzen.

Kinofilm

1979 kam der britische Film „Alien Attack“ in die Kinos (Deutscher Titel: „Alien Attack: Die Außerirdischen schlagen zu“). Neues bot er allerdings nicht, der Film wurde lediglich aus zwei Folgen der Serie zusammengeschnitten: „Breakaway“ und „War Games“.

Die Zukunft der Alphaner?

Anlässlich der Breakaway-Convention vom September 1999 in Los Angeles wurde ein siebenminütiger Fan-Kurzfilm produziert, der einen Ausblick auf das weitere Schicksal der Mondbasis bietet und den Namen Message from Moonbase Alpha trägt. Für diesen Film wurden Requisiten und ein Kostüm verwendet, die sich kaum von der Originalserie unterscheiden. Für diesen Film konnte Zienia Merton, Darstellerin der Figur Sandra Benes, verpflichtet werden.

Message from Moonbase Alpha (Inhalt)

Sandra Benes meldet sich mit einer letzten, sehr emotionalen Nachricht von der Mondbasis Alpha. Sie teilt mit, die Alphaner hätten nach einer 20-jährigen Odyssee endlich einen Planeten gefunden, auf dem sie bleiben könnten. Die Lebenserhaltungssysteme der Basis würden allmählich versagen. Der Mond befinde sich für einige Tage in der Nähe des bewohnbaren Planeten Terra Alpha, gerade lange genug, um die Menschen dorthin zu evakuieren. Koenig und die gesamte Besatzung seien bereits dort. Sandra sei als letzte Person in der Basis verblieben, um diese Nachricht aufzuzeichnen. Durch ein von Maya konstruiertes Sendegerät solle die Botschaft durch Zeit und Raum geschickt werden, um die Erde zu erreichen. Sandras letzte Worte sind: „Remember us“.

Fandom

Im Laufe der Jahre haben Hobbyautoren im Fandom zur Serie zahlreiche Storys geschrieben und auf ihren Homepages veröffentlicht. Neben den in der Serienhandlung praktisch völlig unter den Tisch gefallenen Erklärungen für die personellen Veränderungen in der zweiten Staffel wurden hier auch mehrere potentielle „Abschlussfolgen“ zu Papier gebracht. Dabei wurde nicht nur die im Abschlussfilm „Message from Moonbase Alpha“ angesprochene Variante der Besiedlung eines fremden Planeten unter verschiedenen Blickwinkeln beleuchtet, sondern auch alternative Fortsetzungen der Serie diskutiert. Beliebt waren diverse Cross-Over-Storys zwischen „Mondbasis Alpha“ und einigen bekannteren Science-fiction-Film- und Romanserien wie Star Trek und Perry Rhodan. Auch die Möglichkeit, dass sich die Serienhandlung in einer Art von paralleler Realität abspielte, die sich an bestimmten Punkten dann wieder mit dem Realgeschehen überschneidet oder gar in einer Art Zeitschleife wieder an ihren Ursprung zurückkehrt, war Ankerpunkt mehrerer Fan-Storys.

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