- Kung Fu (Fernsehserie)
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Seriendaten Originaltitel Kung Fu Produktionsland Vereinigte Staaten Originalsprache Englisch Produktionsjahr(e) 1972–1975 Länge 48 Minuten Episoden 62 in 3 Staffeln Genre Western, Drama Produktion Jerry Thorpe,
Alex BeatonIdee Ed Spielman Musik Jim Helms Erstausstrahlung 22 Februar 1972 (USA) Besetzung Kung Fu ist der Name einer Fernsehserie aus den 1970er Jahren und ihrer Nachfolgeserie aus den 1990er Jahren. In beiden Fällen handelt die Serie von einem Shaolin-Mönch (in beiden Serien David Carradine), der in den Vereinigten Staaten von Amerika lebt und dort mit Hilfe des Shaolin Kung Fu, seiner buddhistischen Philosophie und seiner sonstigen Fähigkeiten verschiedene Abenteuer besteht.
Inhaltsverzeichnis
Kung Fu – Die ursprüngliche Serie
Handlung
siehe: Liste der Kung-Fu-Episoden
Die Fernsehserie Kung Fu (1972–1975) handelt von den Abenteuern eines (halb-)chinesischen Shaolin-Mönches namens Kwai Chang Caine in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Caine tötete während einer von ihm nicht verursachten Auseinandersetzung im Kampf ein Mitglied der kaiserlichen Familie und ist deshalb gezwungen, China zu verlassen. Er geht in den Westen der Vereinigten Staaten, um seiner Ergreifung zu entgehen und um dort seinen Halbbruder zu suchen, und durchstreift dabei allein den Wilden Westen. Dabei versucht er stets, die ihm begegnende ruppige, westliche Lebensart der Cowboys mit den im buddhistischen Kloster verinnerlichten Werten von Friedfertigkeit und Gewaltlosigkeit in Einklang zu bringen. Ein wesentlicher Bestandteil jeder Episode sind Caines in Rückblenden gezeigte Erinnerungen an seine Jugendjahre in einem buddhistischen Tempel in China.
Die den chinesischen Einwanderern in den westlichen Bundesstaaten der USA entgegengebrachte offene Feindseligkeit ist Thema von vielen Episoden. So gelingt es Caine einmal, einen vertuschten Mord an einem Chinesen in einer Kleinstadt aufzuklären, während er in einer anderen Folge (Caine und das Mädchen mit der Mandoline, Staffel 1, Folge 10) trotz dünner Beweislage selbst unter Mordanklage gestellt wird.
Die Serie traf offensichtlich den Zeitgeist. Zahlreiche bekannte Schauspieler waren in Gastrollen zu sehen. Einzelne Folgen der Serie wurden mit Preisen ausgezeichnet, beispielsweise dem Emmy Award und dem Writers Guild of America Award. Obwohl die in der Serie gezeigte Kampfkunst kaum als herausragend bezeichnet werden kann, trug die Serie doch zur Popularität der chinesischen Kampfkünste, aber auch zur fälschlichen Verwendung des Begriffes Kung Fu im Westen bei.
Es gibt Berichte, nach denen die Serie ursprünglich von Bruce Lee unter dem Namen The Warrior erdacht wurde und er die Idee mit den späteren Produzenten der Serie diskutiert habe.[1] Die Produzenten der Serie bestreiten dies jedoch. Jerry Thorpe (Regisseur) hatte sich zwar den damals noch relativ unbekannten Bruce Lee tatsächlich als Besetzung für die Hauptrolle gewünscht, doch nach dem Interview entschieden sich die Produzenten letztlich wegen seines starken Akzents gegen ihn.[2]
Sonstiges
- Der Shaolin-Tempel, welcher in den Rückblenden erscheint, stammte ursprünglich vom Set des Filmes Camelot – Am Hofe König Arthurs, der 1967 gedreht wurde.
- In der deutschen Fassung der Serie wird als Titelmusik und im Abspann der Hit Kung Fu Fighting von Carl Douglas gespielt, während im englischen Original die Titelmelodie wiederverwendet wird.
Darsteller
- Kwai Chang Caine wird verkörpert von David Carradine.
- In einzelnen Folgen haben zahlreiche bekannte US-Schauspieler Gastauftritte, beispielsweise Harrison Ford, Leslie Nielsen, William Shatner, Jodie Foster, Barbara Hershey, Patricia Neal, Lew Ayres, Rhonda Fleming, Jack Elam und Eddie Albert.
- In einer Folge haben die Musiker Cannonball Adderley und José Feliciano einen Gastauftritt.
Hörspiele
Von dem Schallplatten-Label Europa wurden 1976 in Deutschland drei Hörspiele mit Horst Frank als Sprecher des Lon Dsi (der die Rolle des Kwai Chang Caine ersetzte, um Urheberrechtsverletzungen vorzubeugen) vertont:
- Der Tiger vom Apache Creek
- Rache für Doc Sunshine
- Überfall auf Mountain City
Kung Fu – Der Film
Zwischen den beiden Serien, kurz vor Beginn der Reihe Kung Fu – Im Zeichen des Drachen, wurde noch ein Fernsehfilm, in dem David Carradine den ursprünglichen (gealterten) Kwai Chang Caine spielt, produziert. Handlung: Caine trifft auf seinen Sohn – verkörpert durch Brandon Lee (quasi der Vater des K. C. Caine aus der „Im Zeichen des Drachen"-Serie, also der Großvater Peter Caines).
Der wesentliche Teil dieses Films fußt auf dem Vater-Sohn-Konflikt der beiden, da Caine Junior seinen Vater töten will, weil er glaubt, Kwai Chang hätte ihn und seine Mutter vorsätzlich verlassen, bzw. im Stich gelassen. Schließlich können sich die beiden aber im doppelten Sinne „zusammenraufen“, und Caine senior hat noch die Gelegenheit, seine Fähigkeiten durch Meditation ins Übersinnliche zu steigern, so dass er auch z. B. im Lotossitz zu schweben vermag.
Kung Fu – Im Zeichen des Drachen
Handlung
Der in der Gegenwart spielende, von 1993 bis 1997 produzierte Ableger Kung Fu – Im Zeichen des Drachen (Originaltitel: Kung Fu – The Legend Continues) behandelt das Schicksal des Enkels von Caine, eines verwitweten Shaolin-Mönchs, der ebenfalls den Namen Kwai Chang Caine trägt. Der Mönch (der wieder vom gealterten David Carradine gespielt wird) unterstützt mit Hilfe der asiatischen Kampfkunst und der chinesischen Mystik seinen Sohn Peter Caine bei der Aufklärung von Verbrechen. Peter ist unter der Obhut seines Vaters als Shaolin-Mönch erzogen worden; doch die fünfzehnjährige Trennung vom Vater nach der Zerstörung des Tempels hat ihn westlich beeinflusst, so dass er die Spiritualität und die andauernde Einmischung seines Vaters in die Polizeiarbeit und in sein Privatleben zunächst stark ablehnt.
Deutlich stärker als in der Originalserie spielen Geister, Amulette sowie der mystische Glaube an das Qi auch zur Aufklärung der Verbrechen eine entscheidende Rolle. Peter hält die überlieferten Traditionen seines Vaters zunächst für Humbug, bis er im Laufe seiner eigenen Entwicklung erkennt, dass diese mystischen Mächte auch ihn beeinflussen und er zur Erfüllung seiner Mission als Polizist und spiritueller Kämpfer auf diese verborgenen, von seinem Vater im Shaolin-Tempel erworbenen Lehren zurückgreifen kann.
Sonstiges
- Die Außenaufnahmen wurden in San Francisco gedreht.
Darsteller
- Kwai Chang Caine (David Carradine)
- Peter Caine (Chris Potter)
DVD-Veröffentlichung
Warner Home Video veröffentlichte 2004 und 2005 für die Region 1 (USA und Kanada) die drei kompletten Staffeln der ursprünglichen Serie aus den 1970er Jahren. Die ersten beiden Staffeln der deutsch synchronisierten Version (mit dem originalen Vor- und Abspann) wurden 2005 veröffentlicht. Die dritte und letzte Staffel ist bislang noch nicht auf deutsch (Regionalcode 2) erschienen.
Weblinks
- Kung Fu in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
Einzelnachweise
- ↑ Interview mit Linda Lee (Bruce Lee's Frau) im Film Bruce Lee: Der Weg eines Kämpfers
- ↑ Interview mit Tom Kuhn in The Tao of Kwai Chang Caine: Production and Beyond auf der DVD-Sammlung The Complete First Season: Kung Fu
Kategorie:- Fernsehserie (Vereinigte Staaten)
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