- Zahnfleisch
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Das Zahnfleisch (lat. Gingiva, griech. ulis) ist der epitheliale Bestandteil des Zahnhalteapparates. Es besteht histologisch aus einem mehrschichtigen Plattenepithel, das nur wenige Hornschichten aufweist. Da eine Unterhaut (Subkutis) fehlt, ist das Zahnfleisch nicht verschiebbar. Zahnfleisch kann nicht nachgebildet werden.
Die Furche zwischen Zahn und Zahnfleisch heißt Sulcus gingivae („Zahnfleischfurche“). Bei gesunden parodontalen Verhältnissen beträgt die Sondierungstiefe beim Menschen ungefähr 2 mm. Das dieser Furche zugewandte Epithel heißt inneres Saumepithel. Dieses wird in das frei am Zahn gleitende Sulkusepithel und das durch Hemidesmosomen mit dem Wurzelzement verbundene Haftepithel unterteilt.
Das dreiecksförmige Zahnfleisch zwischen den Zähnen wird als „Interdentalpapille“ (Papilla interdentalis), die Grenzlinie zwischen dem Zahnfleisch und der verschieblichen dunkelroten Mundschleimhaut als Mukogingivallinie oder mukogingivale Grenze bezeichnet.
Eine regelmäßige Reinigung des Sulcus von bakteriellen Belägen und Speiseresten ist notwendig, um einer Zahnfleischentzündung (Gingivitis) vorzubeugen, die sich schnell unbemerkt zu einer Parodontitis entwickeln kann. Beim Zähneputzen selbst kommt es dabei häufig zu einer vorübergehenden Bakteriämie, gleich welche Methode der Zahnreinigung verwendet wird. [1]
Erweiterungen und/oder Vertiefungen der Zahnfleischfurche werden als Zahnfleischtasche bezeichnet, wobei Zahnfleischtaschen mit einer Tiefe von 2 mm und mehr als Zeichen einer Erkrankung angesehen werden.
Siehe auch
Einzelnachweise
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