- Zahnhalteapparat
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Der Zahnhalteapparat (Parodontium von griechisch παρά [para] ‚neben‘ und ὀδούς, Gen. ὀδόντος [odontos] ‚Zahn‘[1] ) ist das funktionelle Verankerungssystem des Zahnes.
Die Parodontologie beschäftigt sich mit dem Zahnhaltapparat, seiner Anatomie, seinen Beschädigungen und Erkrankungen, sowie seinem Erhalt und Therapien.
Aufbau
Der Zahnhalteapparat besteht aus:
- Zahnfleisch (Gingiva propria)
- Zahnzement (Cementum)
- Zahnfach (Alveole)
- Wurzelhaut (Desmodont oder Periodontium)
Die Fibroblasten des Periodontiums bilden Kollagen-Fasern (Sharpey-Fasern). Diese Bindegewebsfasern (pro Quadratzentimeter 28.000 Fasern) des Zahnhalteapparats verbinden das Zement des Zahnes mit dem Zahnfach. Diese Verbindung des Zahnes mit dem Kieferknochen ist straff, aber beweglich. Die Fasern sind nur bei Druck auf den Zahn ganz gespannt und verhindern ein zu starkes Eindrücken der Zahnwurzel in den Knochen. Außerdem übertragen sie die Kraft auf den Knochen als Zugkraft, womit der Druck auf den Zahn in Zug auf den Knochen umgewandelt wird. Zug ist die optimale Belastungsart für den Knochen und reizt ihn zum Aufbau beziehungsweise zur Verstärkung, während Druck auf den Knochen zu Knochenabbau und -schwund führt (zum Beispiel Knochenabbau nach Zahnverlust). Elastische Fasern sorgen dafür, dass beim Nachlassen des Druckes der Zahn wieder gering aus der Endposition bewegt wird, sich die gestrafften kollagenen Fasern entspannen und die Blutzirkulation im Zahnfach wieder erfolgen kann.
Eine Entzündung des Zahnhalteapparats wird als Parodontitis bezeichnet, eine nichtentzündliche Erkrankung als Parodontose.
Literatur
- Franz-Viktor Salomon: Zähne. In: F.-V. Salomon u. a. (Hrsg.): Anatomie für die Tiermedizin. Enke-Verlag, Stuttgart 2004, ISBN 3-8304-1007-7, S. 251-264.
Einzelnachweise
- ↑ Wilhelm Gemoll: Griechisch-deutsches Schul- und Handwörterbuch.
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