Zahnfleischrückgang

Zahnfleischrückgang

Als Gingivarezession (lat. gingiva: das Zahnfleisch) wird der entzündungsfreie Zahnfleischrückgang oder auch Zahnfleischschwund bezeichnet.

Einteilung

Der Grad des Rückganges wird in Bezug auf den Zustand des umliegenden Zahnfleischgewebes nach Miller in vier Klassen eingeteilt.

  • Klasse I - Rückgang reicht nicht bis zu Mukogingivallinie; kein Gewebe- oder Knochenverlust
  • Klasse II - Rückgang reicht bis zur Mukogingivallinie; kein Gewebe- oder Knochenverlust
  • Klasse III - Rückgang reicht bis zur Mukogingivallinie; Gewebe- oder Knochenverlust; Zahnfehlstellung
  • Klasse IV - Rückgang reicht bis zur Mukogingivallinie; Gewebe- oder Knochenverlust; schwere Zahnfehlstellung

(Mukogingivallinie: Linie an der das Zahnfleisch in die Mundschleimhaut übergeht)

In den beiden ersten Klassen handelt es sich um ein rein ästhetisches Problem. In den Klassen III und IV besteht die Gefahr, dass die freiliegende Zahnwurzel geschädigt wird. Ebenso kann der Knochenverlust voranschreiten, was die Funktion des Zahnes beeinträchtigt und zum Zahnausfall führen kann.

Ursachen

Mögliche Ursachen können zum Einen die Überlastung des Zahnfleisches z. B. durch falsche Putztechnik oder eine mangelhafte Mundhygiene sein. Auch eine zu starke Belastung der Zähne, wie sie z. B. beim Zähneknirschen auftritt, kann sich auf das Zahnfleisch übertragen. Ebenso können Lippen- oder Zungenpiercings der Grund für überlastetes Zahnfleisch sein. Ein von Natur aus dünnes Zahnfleisch sowie ein zu nah am Zahn ansetzendes Lippen- oder Wangenbändchen, welches das Zahnfleisch im Laufe der Zeit zurückzieht, begünstigen den Rückgang ebenfalls. Des Weiteren kann ein sehr prominenter Knochen eine Rezession verursachen. Nicht zu vergessen ist die Wirkung des Rauchens. Durch das Nikotin kann es zur Zerstörung der kleinsten Gefäße im Zahnfleisch kommen, welches sich dann auf Grund der Minderversorgung zurückbildet.

Behandlung

Eine Therapie erfolgt nur dann, wenn das Zahnfleisch entzündungsfrei ist. Danach kann eine Entnahme von Bindegewebe und Transplantation an die fehlende Stelle erfolgen. Ebenfalls besteht die Möglichkeit, mit Hilfe der plastischen Chirurgie eine Zahnfleisch-Epithese anzufertigen und zu transplantieren.

Gesundheitshinweis
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