Zahras blaue Augen

Zahras blaue Augen
Filmdaten
Deutscher Titel Zahras blaue Augen
Originaltitel چشمهای آبی زهرا‎ (Tscheschmhā-ye ābi-ye zahrā)
Produktionsland Iran
Originalsprache Persisch
Erscheinungsjahr 2004
Stab
Regie Ali Derachschi[1]
Kamera Morteza Pursamadi[2]
Besetzung
  • Somita Hesam
  • Dschahanbachsch Soltani
  • Mir Hossein Ma’lumi
  • Dschamschid Dschahanzadeh
  • Ali Najafzadeh
  • Atusa Rahimi
  • Sorayya Soltani
  • Seyyed Mohammad-Hesam
  • Mohsen Panahi
  • Hamid Ramezani

Zahras blaue Augen (persisch ‏چشمهای آبی زهرا‎, Tscheschmhā-ye ābi-ye zahrā) ist eine siebenteilige antisemitische Fernsehfilm-Reihe des iranischen Staatsfernsehens, die erstmals im Dezember 2004 vom Sender IRIB Channel 1 ausgestrahlt wurde. In der Serie lässt ein israelischer Präsidentschaftskandidat palästinensische Kinder entführen, um ihnen Organe für seinen Sohn zu entnehmen.

Inhalt

Yitzhak Cohen, Kandidat für das Amt des israelischen Ministerpräsidenten, lässt palästinensische Kinder entführen, um ihnen Organe zu entnehmen. So werden dem Mädchen Zahra die Augen herausoperiert, um sie Cohens blindem Sohn einzupflanzen. Ihr Großvater versucht sie mit der Hilfe eines äthiopischen Juden zu retten, wird dabei aber getötet. Cohen rechtfertigt sein Vorhaben damit, dass den Juden alles vom Euphrat bis zum Nil gehöre. Schließlich verübt Zahras Bruder ein Selbstmordattentat.

Rezeption und Wirkung

Die Reihe wurde in der Öffentlichkeit heftig dafür kritisiert, sich antisemitischer Stereotypen zu bedienen und Selbstmordattentate zu verherrlichen.[3] Nach Einschätzung des Verfassungsschutzes stellt die Serie ein „typisches Beispiel für islamistischen Antisemitismus dar.“[4] In Frankreich wurde als Reaktion auf die Ausstrahlung der Serie die Verbreitung des iranischen Senders Sahar TV wegen des antisemitischen Inhalts der Serie verboten.[5] In Deutschland erregte der Fall besonderes Aufsehen, als die türkische Filmversion („Filistinli Zehra'nın Gözleri“) auf einer türkischen Buchmesse im Hof der Mevlana-Moschee in Berlin angeboten wurde.[6] Die Staatsanwaltschaft leitete ein Ermittlungsverfahren wegen Volksverhetzung ein.

Einzelnachweise

  1. Eintrag in der OFDb
  2. Pursamadis Eintrag beim Teheraner Kurzfilmfestival
  3. Artikel in der taz
  4. Bericht des Verfassungsschutzes 2006
  5. Stellungnahme des Landtags Baden-Württemberg
  6. Aycan Demirel: Kreuzberger Initiative gegen Antisemitismus, in: DAVID, Ausgabe 69/Juni 2006

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