- Zanth
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Karl Ludwig Wilhelm von Zanth (* 6. August 1796 in Breslau; † 7. Oktober 1857 in Stuttgart) war ein deutscher Architekt, Architekturtheoretiker und Aquarellmaler.
Leben und Werk
Karl Ludwig von Zanth war der Sohn des jüdischen Arztes Abraham Zadig, der in den Diensten des Fürsten von Hohenlohe-Ingelfingen stand. Der Vater konvertierte 1820 zum Christentum und die Familie nahm den Namen Zanth an. Karl Ludwig Zanth besuchte in Breslau die Kunst- und Bauschule. 1808 übersiedelte die Familie nach Kassel. Durch ein Stipendium des westfälischen Hofes konnte Karl-Ludwig Zanth im Sommer und Herbst 1813 die Ecole Polymatique sowie das Lycée Bonaparte besuchen. Ende des Jahres 1813 schickte der Vater seinen Sohn nach Stuttgart, wo dieser seine Schulausbildung, vor allem in den klassischen Sprachen Latein und Griechisch, auf dem Gymnasium abschloss. Folgend absolvierte Karl Ludwig Zanth eine Lehre im Architekturbüro des Hofbaumeisters Ferdinand von Fischer. Nach Aufenthalten in Schwäbisch Hall, Ellwangen und Paris, wo er an zwei Theaterbauten mitwirkte, ließ er sich 1831 als Architekt in Stuttgart nieder. Dort zeichnete er verantwortlich für die Inneneinrichtung des Wilhelmspalais, das von 1834 -1840 entstand. Diesen im klassizischem Stil errichteten Prachtbau ließ König Wilhelm I. für seine Töchter Marie und Sophie erbauen.
1835 beteiligte sich Karl Ludwig Zanth am Wettbewerb des Neubaus des Stuttgarter Hoftheaters, sein Entwurf wurde jedoch nicht verwirklicht. 1838 entwarf er die Pläne zum in pompejanischem Stil errichteten Wilhelma Theater , das 1840 fertiggestellt wurde. Folgend übertrug ihm König Wilhelm I. von Württemberg die Planung und Ausführung eines Wohn- und Badehauses inmitten exotischer Gewächshäuser und Parkanlagen in unmittelbarer Nähe des Wilhlema-Theaters. Ab 1843 plante Karl Ludwig Zanth die Königl. Villa Wilhelma. Die Einweihung der im maurischen Stil erbauten Villa erfolge 1846. Der Prachtbau war ein so großer Erfolg, dass der Architekt hierüber ein grossformatiges Mappenwerk mit kolorierten Zeichnungen anfertigte, das heute noch erhalten ist. König Wilhelm I. von Württemberg ernannte ihn zum Hofbaumeister und erhob ihn 1844 in den personalen Adelsstand.
Der Architekt war auch ein begabter Zeichner. Ein noch erhaltenes Aquarell im Ellwanger Schloss zeugt von seinem Talent.
Karl Ludwig von Zanth fand seine letzte Ruhestätte auf dem Hoppenlaufriedhof, dem ältesten und noch erhaltenen jüdischen Friedhof Stuttgarts.
Literatur
- J. Breuer, W. Maier und H. F. Reichwald: Der Architekt Karl Ludwig Zanth. Stuttgart 1997
Weblinks
- http://www.stadtwiki-stuttgart.de/index.php/Karl-Ludwig_von_Zanth
- http://elib.uni-stuttgart.de/opus/volltexte/1999/267/pdf/267.pdf
Personendaten NAME Zanth, Karl Ludwig von ALTERNATIVNAMEN Zanth, Karl Ludwig Wilhelm von KURZBESCHREIBUNG deutscher Architekt, Architekturtheoretiker und Aquarellmaler GEBURTSDATUM 6. August 1796 GEBURTSORT Breslau STERBEDATUM 7. Oktober 1857 STERBEORT Stuttgart
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