Zeche Friedrich-Heinrich

Zeche Friedrich-Heinrich
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Die Zeche Friedrich Heinrich ist ein Steinkohlen-Bergwerk in Kamp-Lintfort, das heute Teil des Bergwerk West der Deutschen Steinkohle AG (DSK) ist.

Nachdem verschiedene einheimische Investoren im Bereich der späteren Zeche Grubenfelder gemutet hatten, wurde dieser Feldbesitz in den 1870er Jahren durch Friedrich Freiherr von Diergardt und später durch dessen Sohn Friedrich Heinrich konsolidiert. Nach Probebohrungen in den Jahren 1901–1904 entschloss man sich 1906 zur Gründung der Aktiengesellschaft Steinkohlenbergwerk Friedrich Heinrich AG. Das Abteufen begann im Jahre 1907. Zugleich wurde auf der Lintforter Heide mit dem Bau der ersten Zechensiedlungen, der Alt-Siedlung Friedrich-Heinrich begonnen, die Grundlage für die spätere Stadt Kamp-Lintfort wurden. Die Schächte wurden im Gefrierverfahren abgeteuft, da die stark wasserführenden Deckgebirgsschichten das Senkschachtverfahren unnötig langwierig machten (siehe Abteufarbeiten Zeche Rheinpreußen in Duisburg-Homberg). Zum 1. Juli 1912 wurde die Kohleförderung aufgenommen. Die Tagesanlagen wurden großzügig in anspruchsvoller Architektur gebaut. Zugleich wurde auf der Schachtanlage 1/2 eine Kokerei errichtet.

Seit 1914 besaß die französische Firma „Les Petit-Fils de François de Wendel & Cie“ die Aktienmajorität an der „Friedrich Heinrich AG“. Diese Besitzverhältnisse blieben mit Unterbrechung im Dritten Reich bis zur Gründung der Ruhrkohle AG im Jahre 1968 bestehen. Die Anlage war von vorneherein als Verbundbergwerk konzipiert, d. h. als Betriebsgemeinschaft mit einer Förderanlage und externen Seilfahrtschachtanlagen. Zu diesem Zweck wurde 1928–1931 südlich der Hauptanlage der Schacht 3 (auch: Schacht „Norddeutschland“) abgeteuft. Ende der 1930er Jahre lag die Jahresleistung oberhalb von zwei Millionen Tonnen verwertbarer Förderung. Damit zählte „Friedrich Heinrich“ zu den größten Schachtanlagen des Ruhrgebiets. Im Zweiten Weltkrieg wurde insbesondere die Kokerei stark beschädigt.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Kokerei in den Jahren 1947–1954 Zug um Zug durch einen Neubau mit 160 Öfen ersetzt, der seinerseits bis 1978 betrieben wurde. Im Jahre 1956 wurde der Schacht 1 mit einer neuartigen Turmförderanlage versehen, die mit zwei Vierseil-Gefäßförderungen ausgestattet wurde. Sie dient noch heute der Hauptförderung des heutigen Bergwerks West. Ferner wurde 1956 im westlichen Feldesbereich mit dem Abteufen des Seilfahrtschachtes 4 begonnen, nachdem vor dem Zweiten Weltkrieg an dieser Stelle zunächst eine eigenständige Doppelschachtanlage vorgesehen war. Der Schacht wurde 1964 vollständig in Betrieb genommen. Nach Übernahme in die Ruhrkohle AG 1969 wurde das Bergwerk in der „Bergbau AG Niederrhein“ geführt. Die durchschnittliche Förderung lag bei 2,4 Millionen Tonnen pro Jahr.

Im Jahre 1993 erfolgte der Zusammenschluss mit dem Verbundbergwerk Rheinland zum „Verbundbergwerk Friedrich Heinrich/Rheinland“. Dabei wurde die Förderung auf „Friedrich Heinrich 1/2“ konzentriert und die Förderanlagen von „Rheinland“ mit Ausnahme der Schachtanlagen „Rheinpreußen“ 8 und 9 stillgelegt. Nach Übergang der Ruhrkohle AG auf die Deutsche Steinkohle AG (DSK) wurde das Bergwerk in Bergwerk West umbenannt. Als Bergwerk West sind die Friedrich Heinrich-Schächte nach wie vor in Betrieb. Die weitläufigen Tagesanlagen der Zeche „Friedrich Heinrich“ 1/2 sowie das erhaltene Fördergerüst über Schacht „Friedrich Heinrich“ 2 werden als denkmalwürdig angesehen.

Weblinks

51.4958333333336.54805555555557Koordinaten: 51° 29′ 45″ N, 6° 32′ 53″ O


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