Zeitungsmuseum

Zeitungsmuseum

Ein Zeitungsmuseum ist ein Museum, das sich auf die Ausstellung von Zeitungen und das Thema Pressegeschichte spezialisiert hat.

Inhaltsverzeichnis

Internationales Zeitungsmuseum der Stadt Aachen

Internationales Zeitungsmuseum in der Aachener Pontstraße

Die Sammlung des Internationalen Zeitungsmuseums der Stadt Aachen wurde 1886 von Oscar von Forckenbeck (1822-1898) gegründet. Er war der Bürgermeister von Rheine, leidenschaftlicher Sammler und Privatgelehrter. Auf einer seiner zahlreichen Reisen begann er Zeitungen zu sammeln, er sammelte danach jahrzehntelang auf der ganzen Welt Zeitungen und präsentierte sie 1889 erstmals der Öffentlichkeit. Die Sammlung umfasst inzwischen mehr als 200.000 Zeitungen und Druckwerke.

Das Zeitungsmuseum wurde 1931 im Großen Haus von Aachen, einem Patrizierhaus aus dem ausgehenden 15. Jahrhundert, eingerichtet. Die Dauerausstellung präsentierte wichtige Stücke der Sammlung. Im Rahmen des Projekts Route Charlemagne wurde die Ausstellung des Museums seit 2008 neu konzipiert und die Räume im Juli 2011 für das Publikum wieder zugänglich.

Die Sammlungskriterien des Hauses sind im Wesentlichen:

  • aus jeder Region dieser Welt möglichst ein Exemplar
  • Erst-, Letzt-, Jubiläums- und Sonderausgaben
  • Zeitungen mit übergroßen Schlagzeilen wegen weltpolitisch bedeutsamen Ereignissen oder Naturkatastrophen bis hin zu Extrablättern und Sonderausgaben, auch zu einzelnen Themen und Personen
  • Die jüdische Presse des 19. Jahrhunderts
  • Dokumente des Pressewesens des Deutschen Reiches und der DDR
  • Kriegs- und Lagerzeitungen aus dem Ersten und Zweiten Weltkrieg
  • Dokumentation der Titel-, Format- und Layoutänderungen von Zeitungen
  • „Curiosa“ - absonderliche, lustige, komische Zeitungen jeglichen Genres.
  • Pressehistorische Bibliothek mit 3000 Bänden
  • Tagesaktuelle Zeitungen im Leseraum verfügbar

Dauerausstellung

Die frühere Dauerausstellung „Von der Frühzeit der Presse bis zur Gegenwart. Ein historischer Streifzug durch die Zeitungsgeschichte in aller Welt“ präsentierte historische Zeitungen von herausragender Bedeutung. Unter anderem wurde die erste Zeitung Relation von 1605 gezeigt, hinzu kamen Kuriositäten wie beispielsweise die kleinste Zeitung der Welt und Wechselausstellungen über zeitungsgeschichtliche Themen.

Nach der Sanierung des Gebäudes und der Eröffnung der neuen Dauerausstellung 2010 wird das Museum die Geschichte der Zeitung in einen größeren mediengeschichtlichen und medientheoretischen Kontext stellen. Neben den Sammlungsbeständen werden historische Exponate und multimediale Installationen zur Herausbildung der modernen Massenmedien, zur Rezeptionskultur, zur Zensur und Manipulation sowie zur Zukunft der Medien zu sehen sein. Hinzu kommen Wechselausstellungen und didaktische Aktivitäten. In dieser neuen Form ist das Haus zugleich die Station Medien der Route Charlemagne.

Veranstaltungen

Es werden regelmäßig Veranstaltungen im Zeitungsmuseum angeboten, wie beispielsweise Papier schöpfen.

Deutsches Zeitungsmuseum in Wadgassen

Deutsches Zeitungsmuseum in Wadgassen

Auf rund 500 Quadratmetern Ausstellungsfläche werden im Deutschen Zeitungsmuseum (DZM) im saarländischen Wadgassen Exponate zur geschichtlichen Entwicklung, zur technischen Herstellung und zur Distribution der Zeitung gezeigt. Das Museum steht in Trägerschaft der Stiftung Saarländischer Kulturbesitz. Außerdem wird eine Sammlung historischer Zeitungsexemplare von internationaler Bedeutung präsentiert. Der Bestand des DZM, der in einem aufwändig restaurierten ehemaligen Klostergebäude präsentiert wird, besteht aus rund 4000 Exponaten zur Pressegeschichte sowie einer umfangreichen Fachbibliothek und einem Archiv.

Die Ausstellung ist in drei thematische Bereiche gegliedert:

  • Geschichte der Zeitung von den Anfängen bis 1962
  • Technikhistorische Aspekte der Zeitungsherstellung
  • Unsere Zeitung heute

Neben der klassischen Museumsarbeit will das Museum vor allem auch als außerschulischer erlebnisorientierter Lernort die Bedeutung der Zeitung und anderer Druckmedien auf interessante und lebendige Art vermitteln. Dazu hat das Museum ein neues Konzept erarbeitet, das dem Besucher mit einem Mobiltelefon ermöglicht (Bluetooth-Unterstützung vorausgesetzt) an einer interaktiven Führung und einem Quiz teilzunehmen. Dadurch sollen die Informationen besser vom Besucher aufgenommen, verarbeitet und verstanden werden.

Das Museum wurde am 16. Mai 2004 eröffnet.

Stiftung Deutsches Zeitungsmuseum (Mainz/Augsburg)

Stiftungsrat und Vorstand haben beschlossen, mit Beginn des Jahres 2011 den Sitz der Stiftung von Mainz nach Augsburg zu verlegen. Die Stiftung hat das Ziel, ein Zeitungsmuseum von nationaler Bedeutung zu errichten. Der bisherige Name Stiftung Deutsches Zeitungsmuseum im Gutenberg-Museum Mainz wird geändert. Im Gutenberg-Museum soll jedoch die von der Stiftung geförderte Dauerausstellung in der Abteilung „Zeitungsgeschichte“ verbleiben.[1][2][3]

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Druckhandwerk.de vom 24. Dezember 2010: Stiftung Deutsches Zeitungsmuseum zieht um, abgefragt am 15. Februar 2011
  2. Landeshauptstadt Mainz vom 27. Dezember 2010: "Stiftung Deutsches Zeitungsmuseum" verlagert ihren Sitz von Mainz nach Augsburg, abgefragt am 15. Februar 2011
  3. Allgemeine Zeitung vom 23. Dezember 2010: Welke verlegt Stiftung seiner Kollektion zur Pressegeschichte nach Augsburg, abgefragt am 15. Februar 2011

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