Zeitzeugenpreis

Zeitzeugenpreis

Der Zeitzeugenpreis ist ein Autorenpreis, mit dem „authentische“, zeitgeschichtliche Beiträge in der Region Berlin-Brandenburg prämiert werden. Er wird seit 2005 alljährlich verliehen und geht auf eine Initiative des Berliner Verlegers Johann-Friedrich Huffmann zurück.

Ziel des Wettbewerbs ist es, an „gelebte Geschichte“ zu erinnern. Dabei geht es nicht um das beste literarische Werk, sondern um die interessanteste Vermittlung persönlicher Erlebnisse. Der Wettbewerb ist nicht mit einem Preisgeld dotiert, angeblich, damit professionelle Autoren sich nicht allein aus finanziellen Motiven beteiligen.

Der Preisträger des 1. Preises erhält die Skulptur der Erinnerungen als Zeichen der Ehrung. Die Bronzeplastik des Künstlers Achim Kühn stellt ein aufgeschlagenes Buch dar. Die erfolgreichsten Beiträge werden außerdem zusammen mit anderen Arbeiten in einer Dokumentation der Preisverleihung veröffentlicht.

Unterstützung durch Wissenschaft, Politik und Wirtschaft

Der Zeitzeugenpreis wird von Repräsentanten kultureller und wissenschaftlicher Einrichtungen gefördert. Zu den Kooperationspartnern gehören das AlliiertenMuseum und die Stiftung Stadtmuseum Berlin. Unterstützt wird der Wettbewerb außerdem vom Dokumentationszentrum Alltagskultur der DDR, der Landeszentrale für politische Bildung Brandenburg, dem Siegener Zentrum für Kindheits-, Jugend- und Biografieforschung sowie der Zeitzeugenbörse Berlin.

An der Juryarbeit beteiligen sich Politiker wie der Innenminister von Brandenburg, Jörg Schönbohm (2007) und die Bundestagsabgeordneten Marco Bülow und Monika Griefahn (2005) sowie Wolfgang Gerhardt und Monika Grütters (2006).

2009 lautete das Thema des Wettbewerbs "20 Jahre Mauerfall". In seiner Festrede hatte Edzard Reuter, ehemaliger Daimler-Benz-Manager, Ehrenbürger Berlins und Sohn des legendären Berliner Bürgermeister Ernst Reuter, darauf hingewiesen, dass sich die "akademische Wahrheitssuche" der subjektiven Erfahrungsberichte von Zeitzeugen bedienen solle, weil sich deren Beiträge "als durchaus ergiebiger herausstellen (könnten), als manches noch so gewichtig daherkommende so genannte 'zeitgeschichtliche Dokument'".

Im Wettbewerb 2010 ging es um das Ehrenamt. Die Teilnehmer waren aufgerufen, über ihre Erlebnisse mit der gemeinnützigen Arbeit zu berichten. Festrednerin bei der Preisverleihung war die Schauspielerin Brigitte Grothum, die sich selbst ehrenamtlich im Hospizdienst Christopherus engagiert. Sie betonte, dass gerade in einer Zeit, in der sich der Staat immer weniger um gemeinnützige Aufgaben kümmere, das Ehrenamt unverzichtbar sei.

In der Anthologie zum Zeitzeugenpreis ("Engagement mit Herz und Verstand") sind neben den Beiträgen der Gewinner des Wettbewerbs auch weitere Arbeiten enthalten, die von der Jury lobend gewürdigt worden waren.

Preisträger

2005
  • 1. Platz: Renate Brandt, Berlin Alltag, Spiele und Träume
  • 2. Platz: Willi A. Voelmy, Bad Harzburg Und dann herrscht Frieden in Berlin
  • 3. Platz: Ruth Wendt, Dinslaken Ende einer Reise
2006
  • 1. Platz: Angelika van der Borght, Oranienburg Angeeckt
  • 2. Platz: Bernhard Drewitz, Schulzendorf Die Grenze
  • 3. Platz: Eginhard Teichmann, Berlin Fräulein Erfurth und die alte Nähmaschine
  • Sonderpreis außer Konkurrenz: Peter Reusse, Berlin Gaskopp
2007/2008
  • 1. Platz: Peter Schüler, Oranienburg Goliath und seine Träume
  • 2. Platz: Jürgen Friedenberg, Mainz Verliebt, verlobt, verheiratet - und ein bisschen verwegen
  • 3. Platz: Kristin Bochröder, Berlin Ostkreuz
  • 3. Platz: Jenny Schon, Berlin Mein erster Berlin-Marathon
2009
  • 1. Platz: Kira von Moers, Berlin 50 Meter vor und 49 zurück
  • 2. Platz: Monika Restetzki, Berlin Silberblatt
  • 3. Platz: Hannelore Kleinschmid, Oberkrämer Beata und Klara und Gustav
2010
  • 1. Platz: Monika Restetzki, Berlin Mein Freitagsverhältnis
  • 2. Platz: Hannelore Kleinschmid, Oberkrämer Beten Sie mit mir?
  • 3. Platz: Irmela Mensah-Schramm, Berlin Die Politputze
  • 3. Platz: Rolf-Jürgen Kühnelt, Berlin Doktor Cak
2011
  • 1. Platz: Krysia Sar (Krystina Reemer), Berlin Evas Freund Leonard oder Eine russische Seele in Berlin
  • 2. Platz: Klaus J. Rothbarth, Berlin Brückenbeziehungen
  • 3. Platz: Astrid Schnipkoweit aus Berlin, Berlin: Mode – Multikulti – Großstadtleben

Weblinks


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