- Peter Reusse
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Peter Reusse (* 15. Februar 1941 in Teltow) ist ein deutscher Schauspieler und Schriftsteller.
Inhaltsverzeichnis
Leben und Werk
Nach dem Abitur in Kleinmachnow nahm Peter Reusse 1959 ein Studium an der Filmhochschule Babelsberg auf, das er 1963 abschloss. Im Anschluss an sein Studium arbeitete er bis 1970 als freier Schauspieler. 1970 erhielt er eine Festanstellung am Deutschen Theater in Berlin.
Reusse wurde sowohl auf der Bühne, als auch beim Film häufig in jugendlichen Rollen besetzt: In „Die aus der 12 b“ (1961) oder „Die Abenteuer des Werner Holt“ (1964) gab er Schüler, in „Monolog für einen Taxifahrer“ (1962) einen werdenden Vater. Auch in seiner ersten wichtigen Hauptrolle (Peter in „Denk bloß nicht, ich heule“ (1965)) spielte er einen Schüler. Dieser Film wurde aufgrund seiner kritischen Haltung verboten und kam erst 1990 zur breiten Aufführung.
Im Fernsehen spielte er unter anderem in „Polizeiruf 110“, „Fiete Stein“ (1970) und „Heimkehr in ein fremdes Land“ (1976). 1977 spielte er eine Hauptrolle in „Ein irrer Duft von frischem Heu“, der zu einem der erfolgreichsten Filme des DDR-Kinojahres 1977 wurde. Seit den 1980er Jahren war er fast nur noch in Fernsehproduktionen zu sehen. Zu seinen wichtigsten Arbeiten zählte hier die Mini-Serie „Kiezgeschichten“ (1987). Die taz nannte ihn rückblickend den „James Dean des Ostens“ [1].
Nach der Wende beendete Reusse die Schauspielerei und widmete sich stattdessen der Malerei, Bildhauerei und Literatur. 1996 erhielt er den Zeitzeugenpreis für seine Erzählung Gaskopp.
Peter Reusse lebt mit seiner Ehefrau Sigrid Göhler in Berlin. Ihr Sohn Sebastian Reusse und ihre Enkelin Linn Reusse sind ebenfalls Schauspieler.
Filmografie (Auswahl)
- 1961: Das Rabauken-Kabarett
- 1962: Die aus der 12b
- 1962: Beschreibung eines Sommers
- 1965: Die Abenteuer des Werner Holt
- 1965: Denk bloß nicht, ich heule
- 1967: Hochzeitsnacht im Regen
- 1967: Geschichten jener Nacht
- 1967: Frau Venus und ihr Teufel
- 1968: Blaulicht: Leichenfund im Jagen 14
- 1968: Die Toten bleiben jung
- 1969: Mohr und die Raben von London
- 1972: Trotz alledem!
- 1972: Fernsehpitaval (TV)
- 1972–1991: Polizeiruf 110 (TV; in 13 Episoden)
- 1973: Aus dem Leben eines Taugenichts
- 1976: Heimkehr in ein fremdes Land
- 1977: Ein irrer Duft von frischem Heu
- 1978: Eine Handvoll Hoffnung
- 1980: Johann Sebastian Bachs vergebliche Reise in den Ruhm
- 1981: Peters Jugend
- 1981: Feuerdrachen (TV)
- 1982: Familienbande
- 1987: Kiezgeschichten (TV)
- 1988: Der Staatsanwalt hat das Wort (TV)
Werke (Auswahl)
- Der Eismann geht. Krise eines Schauspielers., Fischer, Frankfurt, 1996, ISBN 978-3596128402
- Hier und drüben und drunter. Ironische und satirische Kurzgeschichten, Das Neue Berlin, 1996, ISBN 978-3929161663
- Da capo für die Leiche. Schauspielergeschichten, Das Neue Berlin, 1997, ISBN 978-3929161915
- Landgang. Reisetagebücher aus Island und Israel, Edition Ost, 1999, ISBN 978-3929161786
- Indian Summer. Eine Liebesgeschichte, Das Neue Berlin, 2000, ISBN 978-3360009166
- Die Anatomie des Pastor Tulpe, Verlag am Park, 2007, ISBN 978-3897931466
Einzelnachweise
Weblinks
- Peter Reusse in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Peter Reusse, Website der DEFA-Stiftung (5. Dezember 2007)
- Literatur von und über Peter Reusse im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
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