- Zentrum für Umweltbewusstes Bauen
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Zentrum für Umweltbewusstes Bauen (ZUB)
Institutsgebäude in KasselKategorie: Forschungseinrichtung Rechtsform des Trägers: Gemeinnütziger Eingetragener Verein Sitz des Trägers: Kassel Standort der Einrichtung: Kassel Art der Forschung: Angewandte Forschung Fächer: Ingenieurwissenschaften Fachgebiete: Bauphysik, Werkstoffwissenschaft, Software Leitung: Gerd Hauser
Anton Maas
Gernot MinkeMitarbeiter: ca. 100 (Wissenschaftler, Angestellte, Hilfskräfte und Studenten) Homepage: www.zub-kassel.de Das Zentrum für Umweltbewusstes Bauen e. V. (ZUB) ist ein der Universität Kassel angegliedertes Forschungsinstitut.
Inhaltsverzeichnis
Institut
Das 1999 gegründete Institut bildet als unabhängige Einrichtung zusammen mit der Fraunhofer-Institut-Projektgruppe Kassel, den Fachgebieten Bauphysik, Technische Gebäudeausrüstung und Experimentelles Bauen an der Universität Kassel einen Forschungsschwerpunkt für umweltbewusstes Bauen.
Kernkompetenz des Instituts ist die energetische Optimierung im Gebäudebereich und angewandte Forschung auf dem Gebiet der Bauphysik. Darüber hinaus beschäftigt sich das ZUB mit Forschung, Planung, Weiterbildung und Entwicklung von Planungsinstrumenten.
Das Institut ist von der Rechtsform her ein gemeinnütziger Förderverein, wodurch die Möglichkeit besteht, dass Institutionen, Firmen und Privatpersonen als fördernde Mitglieder dem Verein beitreten und so das ZUB unterstützen und aktiv mitgestalten können.
In 2007 waren rund 100 Wissenschaftler, Studenten und Angestellte im Institut tätig. Das ZUB finanziert sich vor allem aus öffentlich geförderten Forschungsprojekten und Forschungsaufträgen der Industrie und spielt in Auftrag des Bundesamtes für Bauwesen und Raumordnung (BBR) eine wichtige Rolle bei der Weiterentwicklung der Norm DIN V 18599 und deren Erweiterung für zukünftige Versionen der Energieeinsparverordnung.
Seit Gründung des Instituts war Univ.-Prof. Dr.-Ing. Gerd Hauser Vorstandsvorsitzender des Instituts. Seit 2008 ist Univ.-Prof. Dr.-Ing. Anton Maas Vorstandsvorsitzender und Gerd Hauser weiterhin im Vorstand tätig.
Forschung
Aktuelle Projektbeteiligungen sind u. a.:
- Forschungsauftrag des Bundesamtes für Bauwesen und Raumordnung (BBR): DIN V 18599 für Wohngebäude
- Forschungsauftrag des Bundesamtes für Bauwesen und Raumordnung (BBR): Erweiterte Nutzungsrandbedingungen für Nichtwohngebäude gem. DIN V 18599 (Randbedingungen für neue Nutzungs-Profile)
- MASEA-Materialdatenbank Altbaumaterialien in Kooperation mit dem Fraunhofer-Institut für Bauphysik, Holzkirchen
- Forschungsauftrag der Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU): Gründächer Messung und Korrekturvorschlag für U-Wert
- Forschungsauftrag der Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU):Gebäude aus Strohballen
- Wissenschaftliche Auswertung der Wettbewerbe PROM 2008 und PROM 2009
- Forschungsauftrag des Bundesamtes für Bauwesen und Raumordnung (BBR): Qualitätssicherung - Klebemassen - Luftdichtheitsschichten [1]
- Forschungsprojekt DGfH - Einfluss der kurzwelligen Strahlung auf den thermischen Komfort
- Forschungsauftrag des Bundesamtes für Bauwesen und Raumordnung (BBR): Deutschlandkarte für Altbaumaterialien und Bauteilaufbauten
Planungsinstrumente
Das ZUB ist Herausgeber der Software EPASS-HELENA, mit der Berechnungen gemäß Energieeinsparverordnung, DIN 4701, DIN 4108, DIN V 18599, DIN EN ISO 6946 und DIN EN 13370 durchgeführt werden können. Außerdem ist das ZUB Herausgeber der Software ARGOS, mit der zweidimensionale Wärmebrücken in Gebäuden berechnet werden können.
Weiterbildung
Seit dem Jahr 2001 ist das ZUB eine der zentralen Anlaufstellen für den Ausbildungsgang Energiefachberater im Baustoff-Fachhandel (EfiB), der sich vor allem an Baustoffhändler richtet. Ziel des Lehrgangs ist es, in einem vierwöchigen Kursus die Beratungskompetenz im Handel auf dem Bereich Energieeffizienz und der Bauphysik zu steigern. In den Jahren 2001 bis 2007 wurden über 5.000 Fachberater am ZUB ausgebildet, die mit Maßgaben §21 und §29 der Energieeinsparverordnung teilweise zur Ausstellung von Energieausweisen für bestehende Wohngebäude zugelassen sind.
Die übrigen Weiterbildungsmöglichkeiten sind eher akademisch orientiert richten sich in erster Linie an Architekten, Planer und Bau-Ingenieure mit Themen wie Bauphysik, Thermographie, Blower-Door-Messungen, Energieeinsparverordnung, Energieeffizienz, Baurecht und Bauwirtschaft.
Institutsgebäude
Mit einem Heizwärmebedarf von nur 25 kWh/m²a ist das Gebäude ein Vorbild für energieeffizenztes Bauen. Der Wärmeverbrauch liegt mit 25 bis 30 kWh/m²a dicht am berechneten Bedarf. Das Gebäudekonzept weist viele Besonderheiten auf:
- Einsatz von Bauteilaktivierung
- passive Nutzung von Solarenergie
- Außenbauteile mit sehr hohem Wärmeschutz
- zweischalig gemauerte, nichttragende Innenwand aus ungebrannten Lehmsteinen, deren große thermische Speichermasse sich positiv auf die Temperaturverhältnisse in den Räumen auswirkt
- Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung
- Sommerlichen Kühlung durch Nachtlüftung und thermoaktiven Decken im Wärmetausch mit der Sohlplatte betrieben. Eine Kältemaschine ist nicht installiert
Literatur
- Das energieeffiziente Bürogebäude - Zentrum für Umweltbewusstes Bauen. Hauser, G.; Kaiser, J.; Schmidt, D., Direkt-Magazin Architektur. Themenausgabe (2005), Nr. 2, S. 5-8
- Energieeffizienz in der Universität Kassel - Das ZUB Gebäude an der Universität Kassel. Kongress auf der Bau 2005 "Energie einsparen im Gebäudebestand - mehr Wert entwickeln", Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen, Januar 2005. [2]
- Solaroptimiertes Bauen, Teilkonzept 3. Energetische Optimierung, Vermessung und Dokumentation für das Demonstrationsgebäude des Zentrums für Umweltbewusstes Bauen, Hauser, G.; Kaiser, J.; Rösler, M.; Schmidt, D., Selbstverlag (2004), S. 312
- Bindeglied zwischen Theorie und Praxis: Zentrum für Umweltbewusstes Bauen (ZUB), Bauphysik Jg.: 25, Nr.4 (2003), S. 231
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