Zibethyänen

Zibethyänen
Erdwolf
Erdwolf in Namibia

Erdwolf in Namibia

Systematik
Ordnung: Raubtiere (Carnivora)
Überfamilie: Katzenartige (Feloidea)
Familie: Hyänen (Hyaenidae)
Unterfamilie: Protelinae
Gattung: Proteles
Art: Erdwolf
Wissenschaftlicher Name
Proteles cristatus
(Sparrman, 1783)

Der Erdwolf (Proteles cristatus) ist ein in Afrika lebendes Raubtier aus der Familie der Hyänen. Sein äußeres Erscheinungsbild sieht den anderen Hyänenarten ähnlich, er weicht aber in seiner Lebensweise als Termitenfresser stark von diesen ab und wird deshalb in eine eigenen Unterfamilie, Protelinae, gestellt.

Inhaltsverzeichnis

Merkmale

Mit einer Schulterhöhe von 40 bis 60 Zentimetern, einer Kopfrumpflänge von 80 cm und einer Schwanzlänge von 30 cm ist der Erdwolf deutlich kleiner als eine Streifenhyäne. Sein Fell ist gelblichbraun mit schwarzen Querstreifen. Der wissenschaftliche Artenname 'cristatus' (kammtragend) bezieht sich auf die ausgeprägte Mähne des Erdwolfes, die er bei Gefahr aufrichten kann, wodurch er deutlich größer erscheint. Gewöhnlich wiegt ein ausgewachsener Erdwolf 8 bis 12 Kilogramm. Männchen sind etwas kleiner als Weibchen. Die Backenzähne sind bei diesem Insektenfresser verkümmert und viel kleiner als bei anderen Hyänenarten. Die Eckzähne, die in erster Linie der Verteidigung dienen, sind dagegen gut ausgebildet.

Verbreitungsgebiet

Der Erdwolf ist in zwei geographisch voneinander getrennten Gebieten Afrikas verbreitet. Eines liegt im Osten Afrikas und reicht von der Südgrenze Ägyptens bis Zentral-Tansania, das andere befindet sich im südlichen Afrika und erstreckt sich von Süd-Angola und Süd-Sambia bis zum Kap.

Lebensraum

Erdwölfe bewohnen Savannen und bevorzugen dabei offene, sandige Ebenen und Buschgebiete. Nirgendwo in ihrem Verbreitungsgebiet sind sie sonderlich häufig.

Lebensweise

Erdwolf in Webster's Dictionary, 1911

Der Erdwolf ist ein nachtaktives Tier, das die Tage in seinem Bau verbringt. Oft lebt er in der Nähe von Erdferkeln, manchmal sogar im gleichen Bau. Beide Tiere haben eine ähnliche Lebensweise, obwohl sie nicht miteinander verwandt sind.

Im Gegensatz zu anderen Hyänen ernährt sich der der Erdwolf von Termiten. Sein Bau befindet sich daher stets in der Nähe von Termitenhügeln. Im Gegensatz zu anderen termitenfressenden Säugetieren fehlen dem Erdwolf starke Grabklauen, mit denen er die Burgen aufbrechen könnte. Er scheint an Erntetermiten der Gattung Trinervitermes angepasst zu sein, die in großer Zahl an der Erdoberfläche zu finden sind und durch eine chemische Substanz vor anderen Räubern geschützt sind. Wenn sie ihren Bau verlassen, werden sie vom Erdwolf mit Hilfe seiner langen Zunge aufgeleckt. Obwohl Bauern immer wieder behauptet haben, dass Erdwölfe Lämmer und Hühner schlagen, ist dies nie durch Beobachtungen bestätigt worden. Im Gegenteil legen Untersuchungen von Mageninhalten den Schluss nahe, dass Erdwölfe überhaupt keine Wirbeltiere fressen, nicht einmal solche von Mäusegröße. An Aas geht er normalerweise nur, um nach Maden und Käfern zu suchen.

Fortpflanzung

Nach 1½ Jahren wird der Erdwolf geschlechtsreif. Die Trächtigkeit dauert etwa 90 Tage, wobei meist zwei oder drei Jungen zur Welt kommen.

Literatur

  • Ronald M. Nowak: Walker's Mammals of the World. Johns Hopkins University Press, 1999 ISBN 0-8018-5789-9

Weblinks

  • Proteles cristatus in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2006. Eingestellt von: Hyaena Specialist Group, 1996. Abgerufen am 12. Mai 2006

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