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Zilupe (dt.: Rosenau) Basisdaten Staat: Lettland Landschaft: Lettgallen (lettisch: Latgale) Verwaltungsbezirk: Koordinaten: 56° 24′ N, 28° 7′ O56.39166666666728.117222222222Koordinaten: 56° 23′ 30″ N, 28° 7′ 2″ O Einwohner: 1.890 (17. Nov. 2004) Fläche: 5 km² Bevölkerungsdichte: 378 Einwohner je km² Höhe: Stadtrecht: seit 1231 Webseite: www.zilupe.lv Zilupe (dt.: Rosenau; russisch Розеново, Rosenowo) ist eine Stadt im Osten Lettlands an der russischen Grenze.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Der deutsche Ortsname stammt von der Familie Rosen, die hier Landbesitz hatte. Mit Aufnahme des Eisenbahnverkehrs auf der Strecke Krustpils - Moskau wurde auch der Bahnhof "Rozenowskaja" (Розеновская) 1901 eröffnet. Am linken Ufer der Zilupe entstand bald eine Ansiedlung von Eisenbahnern, Hilfsarbeitern und Händlern. 1908 gab es bereits einen Dorfschulzen sowie Polizeiposten, Schule und Postamt.
Der Erste Weltkrieg unterbrach die weitere Entwicklung. Die Eisenbahnbrücke wurde beim Einmarsch der Deutschen Armee gesprengt. Nach Kriegsende marschierten Bolschewistische Truppen im Gebiet Lettlands ein. Im Januar 1920 beendete eine Offensive der verbündeten lettischen und polnischen Streitkräfte die Sowjetherrschaft in Zilupe. Die hier eingesetzten Truppen blieben am Fluss Zilupe (russ:Сінюха) stehen, welcher in den noch geheimen Friedensverhandlungen (Friede von Riga 1920) die neue Grenze bilden sollte.
Als Teil des selbstständigen Lettlands begann ein neuer Aufschwung. Bis 1924 bestand an der Grenzstation ein Umschlagplatz an dem Edelmetalle gegen Warenlieferungen (zb. Lebensmittel) getauscht wurden. Von Zilupe aus erfolgte dann der Weitertransport der Metalle (meist Gold und Silber) nach Riga. 1931 erhielt Zilupe Stadtrecht. Die Einwohner lebten hauptsächlich von Handel, Landwirtschaft und Handwerk. Es gab aber auch eine Aktiengesellschaft, die Wassermühlen mit Elektro-Generatoren und ein Sägewerk betrieb.
Im Juni 1940 marschierte die Rote Armee ein und im Juli 1941 die Wehrmacht. Am 17. Juli 1944 wurde Zilupe wieder sowjetisch. Auch die Einwohner Zilupes hatten unter Inhaftierungen und Deportationen zu leiden.
Von 1949-1959 war Zilupe Kreisstadt. Die größten Arbeitgeber bis 1990 waren eine Fabrik für Metallbearbeitung (zb. Kinder-Schlitten), eine Näherei und eine Brot-Fabrik.
Zilupes novads
Im Zuge einer Verwaltungsreform bildete die Stadt 2002 mit der Gemeinde Zaļesje einen Verwaltungsbezirk (Zilupes novads). 2009 kamen die Gemeinden Lauderi und Pasiene hinzu. Das Verwaltungsgebäude befindet sich in der Stadt Zilupe. Nachbarbezirke sind Ludza und Dagda. Im Osten ist die Staatsgrenze zu Russland und Weißrussland. Dies ist gleichzeitig auch die Ostgrenze der Europäischen Union.
Durch den Bezirk verläuft die Europastraße 22, welche in Holyhead in Wales beginnt und in Ischim in Russland endet, sowie die Bahnstrecke von Riga nach Moskau.
2010 lebten in dem 309 Hektar großen Gebiet 3651 Einwohner. Im Jahr 2000 gaben die damals noch 4271 Einwohner der 4 Gemeinden folgende Nationalitäten an: 55,3% russisch, 20,8% lettisch, 18,6% weissrussisch, 0,09% ukrainisch und 0,01% polnisch.
- Zilupes novads unterhält mit der niedersächsischen Gemeinde Bad Bodenteich eine Städtepartnerschaft.
- In der Gemeinde Pasiene befindet sich das drei-Länder-Eck von Lettland, Russland und Weissrussland. Dies ist ein beliebtes Ziel für Touristen.
Weblinks
- Partnerschaft Bad Bodenteich und Zilupe (deutsch, lett.)
- Reģionālās attīstības un pašvaldību lietu ministrija
- Latvijas iedzīvotāju skaits pašvaldībās 1. Juli 2010
- Partnerstadt
Literatur
- Heinz zur Mühlen: Baltisches historisches Ortslexikon, Tl. 2, Lettland (Südlivland und Kurland), ISBN 978-3-41206-889-9
- Latvijas Pagastu Enciklopēdeija (2002) ISBN 9984-00-436-8
Kategorie:- Ort in Lettland
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