Zirkonia

Zirkonia
Geschliffener Zirkonia (Cubic Zirkonia)

Zirkonia ist eine Diamantimitation für Schmuck. Es handelt sich um künstlich hergestellte Einkristalle aus Zirconium(IV)-oxid (Baddeleyit), die in der kubischen Hochtemperaturphase stabilisiert wurden. Cubic Zirkonia (Fianit), auch als CZ abgekürzt, wurde erstmals um 1937 im Lebedew-Institut (FIAN physikalisches Institut der russischen Akademie der Wissenschaften, daher der Name Fianit) synthetisiert. Aufgrund ihrer Härte von 8–8,5 auf der Mohs-Skala und eines fortgeschrittenen Produktionsprozesses entwickelten sie sich zu hochqualitativen, kostengünstigen Schmucksteinen und sind heutzutage in der Schmuckindustrie gefragt.

Die Kurzbezeichnung KSZ bezeichnet kubisch stabilisiertes Zirconiumoxid; es kann mit Yttriumoxid oder Calciumoxid stabilisiert sein.

So gibt es auch zwei Arten von Zirkoniasteinen im Schmuck. Mit Yttrium stabilisierte Steine sind bei Reparaturen im Feuer und bei Abdeckungen mit Borsäure unproblematisch. Hingegen haben Versuche gezeigt, dass die Calciumstabilisierten bei Arbeiten mit Borsäure Verätzungsspuren davontragen. Da man ohne Untersuchung nicht sagen kann, mit welchem Oxid stabilisiert wurde, besteht die Möglichkeit, dass Ätzstellen am Stein auftreten können. Vor Reparaturen von Brillantschmuck sollte jeder Goldschmied prüfen, ob es sich wirklich um einen Brillanten handelt. Dies sollte nicht oberflächlich geschehen, denn dieser Kunststeintyp wird in allen Größen und Formen, sogar mit künstlichen Einschlüssen hergestellt.

Dabei kostet ein einkarätiger Zirkonia nicht einmal ein Tausendstel dessen, was man für einen gleich großen Brillanten guter Qualität zahlen muss (nur etwa 2 Euro gegenüber etwa 3000 Euro – Stand 2005). Dennoch können auch Experten gute Zirkonia in der Regel nicht durch Augenschein, sondern erst durch eine Messung des Wärmeleitwerts von Diamanten unterscheiden: Während Diamanten besonders gut wärmeleitend sind, leiten Zirkonia Wärme besonders schlecht (siehe Zirconiumdioxid, Verwendung).

Weitere relativ einfache und durch nichtdestruktive Messverfahren zu ermittelnde Unterschiede zum Diamanten sind die unterschiedliche Lichtbrechung (Brechungsindex Zirkonia 2,18; Diamant 2,42) und Dichte (Zirkonia 5,8 g/cm³; Diamant 3,5 g/cm³).

Zirkon (ZrSiO4), eine natürliche Verbindung aus Zirconium und Silicium, wird in seiner transparenten Form ebenfalls oft als Schmuckstein verwendet, was manchmal zu Verwechslungen führt.


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