- Zirkus Busch-Roland
-
Der Circus Busch ist ein deutscher Zirkus. Er wurde 1884 im dänischen Svendborg durch den gebürtigen Berliner Paul Busch gegründet und in den zwanziger und dreißiger Jahren von seiner Tochter Paula Busch fortgeführt. Neun Jahre nach Gründung zog das Unternehmen nach Hamburg, bevor 1895 das Stammhaus in Berlin eröffnet wurde. Dieses prächtige Zirkusgebäude wurde weltweit bekannt. 1908 trat hier auch der Entfesselungskünstler Harry Houdini auf. Kurz vor Beginn des zweiten Weltkrieges wurde das Gebäude abgerissen, um Platz für die "Germaniaplanungen" Adolf Hitlers und Albert Speers zu machen. Paula Busch hatte vergeblich versucht, durch Verhandlungen mit der Berliner Stadtverwaltung und Reichsstellen den Abriss zu verhindern. Hintergrund war auch die Rivalität zwischen Joseph Goebbels und Hermann Göring in Kulturfragen. Eine von Speer auch finanziell geförderte Neuplanung eines festen Zirkusbaus in Berlin für den Circus Busch scheiterte am Krieg. Paula Busch versuchte, den Zirkus über das Kriegsende zu retten, in den fünfziger jahren neu aufzubauen und zu stabilisieren. 1952 feierte das Unternehmen in Westberlin sein Comeback und reiste fortan mit einem Zirkuszelt durch Deutschland und Europa. 1963 geriet das Unternehmen in finanzielle Schwierigkeiten, die durch Fusion mit dem Circus Roland in Bremen gelöst wurden. Seitdem firmiert er unter dem Namen Circus Busch-Roland. Schwerpunkte seines Programmes sind Clownerie, Artistik und Tierdressuren. Der Circus Busch-Roland ist jedes Jahr beim großen Weihnachtscircus in Dresden auf dem Sachsenplatz zu Gast.
Der Zirkus Busch als Betriebsteil des Staatszirkus der DDR war nicht identisch und auch nicht verwandt mit dem Unternehmen des Paul Busch (siehe Staatszirkus der DDR).
Es gibt zur Zeit in Deutschland auch noch andere Zirkusse, die unter dem Namen BUSCH firmieren, z. B. Circus Carl Busch (Zweig Jacob Busch) sowie den Circus Paul Busch, Circusbetrieb des Enkels von Paul Busch.
Literatur
- Sylke Kirschnick: Koloniale Szenarien in Zirkus, Panoptikum und Lunapark. In: Ulrich van der Heyden, Joachim Zeller (Hg.) „... Macht und Anteil an der Weltherrschaft.“ Berlin und der deutsche Kolonialismus. Unrast-Verlag. Münster 2005, ISBN 3-89771-024-2
- Gisela Winkler: Circus Busch. Geschichte einer Manege in Berlin. Berlin 1998
Weblinks
Wikimedia Foundation.