Ziyādat Allāh I.

Ziyādat Allāh I.

Abū Muhammad Ziyādat Allāh I. ibn Ibrāhīm (arabisch ‏أبو محمد زيادة الله بن إبراهيم‎, DMG Abū Muḥammad Ziyādat Allāh b. Ibrāhīm; † 838) war der dritte Emir der Aghlabiden in Ifriqiya (817–838).

Abū Muhammad Ziyādat Allāh I. folgte seinem Bruder ʿAbdallāh I. (812–817) auf den Thron in Ifriqiya. Unter ihm blieben die Beziehungen zwischen den Aghlabiden auf der einen und der Rechtsgelehrten und der arabischen Truppen auf der anderen Seite gespannt. Als Ziyādat Allāh I. die Auflösung der arabischen Milizen durchsetzen wollte, führte dies zu einem großen Aufstand um Tunis (824–836). Diese Revolte konnte erst 836 mit Hilfe der Berberstämme niedergeschlagen werden.

Schon vorher hatte Ziyādat Allāh I. aber begonnen durch Feldzüge nach Italien die unruhigen arabischen Milizen abzulenken. So begann 827 unter dem Befehl des Rechtsgelehrten Asad ibn al-Furat die Eroberung des byzantinischen Sizilien. Zwar konnten die Truppen von Byzanz geschlagen werden, doch gelang die Eroberung von Palermo erst 831. Auf Grund der Machtkämpfe in Italien ergaben sich aber bald weitere Möglichkeiten für Eroberungen und Raubzüge. So wurden die Muslime 835 durch den Herzog von Neapel zur Hilfe gerufen, konnten nun Stützpunkte in Süditalien errichten und mit weitreichenden Raubzügen gegen die Christen beginnen.

Der wirtschaftliche Wohlstand des Reiches ermöglichte, trotz der politischen Unruhen, eine umfangreiche Bautätigkeit. So wurde die Moschee des ʿUqba ibn Nāfiʿ in Kairouan umfassend erneuert und erweitert und mehrere Stadtbefestigungen errichtet. Nach dem Tod von Ziyādat Allāh I. wurde dessen Bruder Abū ʿIqāl (838–841) Emir der Aghlabiden.

Siehe auch

Literatur

  • Ulrich Haarmann (Hrsg.): Geschichte der Arabischen Welt. C. H. Beck, München 1987, ISBN 3-406-31488-0, S. 271–272 (Die Kirche in ihrer Geschichte 4, O, 1).
  • Stephan Ronart, Nandy Ronart: Lexikon der Arabischen Welt. Ein historisch-politisches Nachschlagewerk. Artemis Verlag, Zürich u. a. 1972, ISBN 3-7608-0138-2.

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