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Der Akademische Alpenverein München (AAVM) ist eine dem Deutschen Alpenverein nahe stehende Organisation.
Der AAVM wurde 1892[1] durch Albrecht Krafft von Dellmensingen gegründet und war ähnlich einer Studentenverbindung organisiert. Als solcher besaß er neben einer Aktivitas studierender Mitglieder auch eine finanzkräftige Altherrenschaft. Der Beitritt wurde durch strenge Aufnahmebedingungen geregelt.[2]
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die Blütezeit des deutschen Expeditionswesens
Seine Mitglieder, allesamt Akademiker und meist aus der Gruppe um Paul Bauer, waren von Elite- und Standesbewußtsein geprägt. Anstatt einer Mensur wurden die Ehre und der Verbleib im Verein durch außergewöhnliche Touren in den Bergen verdient. Ein Vereinshaus, in dem studierende Mitglieder leben konnten, gab es nicht. Die wöchentlichen Pflichtveranstaltungen, wie etwa Vorträge über Kletterfahrten oder Berichte über schwierige Besteigungen, fanden in einem Vereinslokal statt.
In den Jahren nach dem Ersten Weltkrieg wurde der AAVM zu einem elitären Kreis leistungsfähiger Bergsteiger, die in den deutschen Expeditionen bis 1938 bedeutende Rollen spielen sollten. Zu den Mitgliedern zählten neben Paul Bauer Julius Brenner, Wilhelm Fendt, Willy Merkl, Peter Aufschnaiter, Eugen Allwein, Karl Wien, Willo Welzenbach, Hans Hartmann und Leo Maduschka.[2] Im Jahr 1925 zählte der AAVM knapp 300 Mitglieder, davon waren 34 aktive Mitglieder und 250 Alte Herren. Den Alten Herren gehörten angesehene Juristen, Ärzte, Professoren und Unternehmer, wie bspw. Ernst von Siemens, an. Der AAVM bekam jedoch durch die 1936 gegründete und politisch unterstützte Deutsche Himalaya-Stiftung immer mehr Konkurrenz.
Paul Bauer und Willo Welzenbach wurden zu konkurrierenden Führungspersönlichkeiten des AAVM – Gründe dafür waren wohl die alpinistischen Leistungen, allerdings auch die jeweiligen Persönlichkeiten. Nach seinem Ausscheiden aus der Aktivitas im Jahr 1925 wurde der große Einfluss Bauers daran ersichtlich, dass ihn nachfolgende Mitglieder als die „Graue Eminenz“ des Vereines ansahen.
Im Jahr 1934 nahm Welzenbach an der zweiten Deutschen Nanga-Parbat-Expedition teil und verunglückte tödlich.
Der AAVM heute
Heute ist der AAVM zu einem „kleinen Alpinclub“[3] geworden. Im Jahr 1980 wurde die Aufnahme von Frauen in die Statuten aufgenommen, sonst ist die Struktur des Vereins unverändert geblieben. Der Verein besitzt die Erinnerungshütte, welche kurz oberhalb des Scharnitzjochs auf 2083 m im Wettersteingebirge liegt.
Literatur
- Peter Mierau: Nationalsozialistische Expeditionspolitik. Herbert Utz Verlag, München 2006, ISBN 978-3-8316-0409-8
Weblinks
Fußnoten
- ↑ Laut http://couleurkarten.ooecv.at/Deutschland/Akademischer-Alpenverein-Muenchen.htm fand die Gründung am 1. Juli 1895 statt.
- ↑ a b Vgl. „Nationalsozialistische Expeditionspolitik“ (PDF) Leseprobe zum Buch
- ↑ Vgl. Website des Akademischen Alpenvereins München
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