- Zunft Schwamendingen
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Die 1975 gegründete Zunft Schwamendingen ist die zweitjüngste Zunft der Stadt Zürich und repräsentiert den Stadtkreis 12 bzw. das Quartier Schwamendingen. Sie gehört zu den Zünften der „neuen Linie“, d.h. sie war nie am politischen System der Stadt beteiligt, sondern bildete sich aus dem Bedürfnis, eine bürgerliche Gesinnung und das Verständnis für alte zürcherische Sitten, Gebräuche und Feste zu pflegen.
Inhaltsverzeichnis
Zunftwappen
Blasonierung: In Blau ein rechter silberner Flankenwellenpfahl und eine silberne Pflugschar.
Es handelt sich dabei um das alte Wappen der Gemeinde Schwamendingen aus dem 13. Jahrhundert, dessen silberner Wellenpfahl als Symbol der Glatt an die einst in wirtschaftlicher Beziehung wichtige Rolle des Flusses erinnert.
Wahlspruch
Die Heimat zu ehren,
dem Nächsten zu dienen,
die Freundschaft zu pflegen,
an die Zukunft zu glauben.Geschichte
Gründung
Im Gewerbeverein Schwamendingen war der Gedanke an die Gründung einer Zunft schon seit langem gepflegt worden. Als Schwamendingen im Jahre 1971 aufgrund des Bevölkerungszuwachses zum 12. Stadtkreis wurde, konnte mit der Planung begonnen werden. Unter der Führung von Anton Steiner, dem Präsidenten des Gewerbevereins wurde die „Vorbereitende Gesellschaft zur Gründung einer Zunft im Kreis 12“ gegründet. Mit der Unterstützung der Zunft St. Niklaus machte man sich daran Satzungen, Name, Wappen, Kostümierung etc. zu suchen.
Im Herbst 1974 beschloss der Vorstand der Vorbereitenden Gesellschaft, dem Zentralkomitee der Zünfte Zürichs (ZZZ) das Gesuch um Aufnahme zu stellen. Daraufhin wurde der Zunft St. Niklaus gestattet die neue Zunft am Sechseläuten 1975 als Gast einzuladen.
Am 12. April 1975 um 17.30 Uhr begann im Saal des Gasthofs Hirschen in Schwamendingen der Gründungsakt. Aus der Vorbereitenden Gesellschaft wurde die Zunft Schwamendingen.
Am 26. November 1975 entschied die Delegiertenversammlung des ZZZ ohne Gegenstimme, die Zunft Schwamendingen in den Verband aufzunehmen.
Liste der Zunftmeister
- Anton Steiner, 1975–1986
- Dr. iur. Werner A. Rechsteiner, 1986–1992
- Heinz Akermann, 1992–1998
- Peter Schneider, 1998–2004
- Carlo Hächler, seit 2004
Die Zunft Schwamendingen am Sechseläuten
1976 nahm die Zunft Schwamendingen zum ersten Mal kostümiert am Sechseläuten teil. Die Schwamendinger tragen die Sonntagstracht der Bauern der Zürcher Landschaft aus der Mitte des 18. Jahrhunderts nach einer Darstellung von David Herrliberger aus dem Jahre 1754. Auch die Kostüme der Jungzünfter und des Zunftspiels sind Vorlagen aus dieser Zeit entnommen. Die Reitergruppe trägt die Kavallerieuniform der Zürcher Milizen nach der Ordonnanz von 1837.
Am Umzug führt die Zunft Schwamendingen einen Wagen mit, der die einst zu Schwamendingen gehörende, heute jedoch jenseits der Stadtgrenze auf Walliseller Gebiet stehende Herzogenmühle darstellt. Diese Mühle hatte im Leben der Schwamendinger Bauern eine grosse Bedeutung, weil sie dort jahrhundertelang ihr Getreide mahlen liessen. Der Name der Herzogenmühle geht übrigens nicht auf Adelige, sondern auf einen früheren Besitzer, einen Müller namens Herzog, zurück.
Siehe auch
Literatur
- Markus Brühlmeier / Beat Frei. Das Zürcher Zunftwesen, 2 Bde. NZZ Buchverlag: Zürich 2005. ISBN 3038231711
- 10 Jahre Zunft Schwamendingen 1975–1985. Herausgegeben von der Zunft Schwamendingen. Zürich 1986.
Weblinks
- Zunft Schwamendingen
- Zentralkomitee der Zünfte Zürichs
- Sechseläuten
- Quartierverein Schwamendingen
- Musikverein Harmonie Schwamendingen Zunftspiel der Zunft Schwamendingen
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