Schwamendingen

Schwamendingen
Wappen von Schwamendingen
Wappen von Zürich

Schwamendingen
Stadtkreis von Zürich

Karte von Schwamendingen
Koordinaten (685562 / 251206)47.4061111111118.5722222222222Koordinaten: 47° 24′ 22″ N, 8° 34′ 20″ O; CH1903: (685562 / 251206)
Fläche 5.97 km²
Einwohner 29'599 (31. Dez. 2009)
Bevölkerungsdichte 4958 Einwohner/km²
Gliederung
Kreis 12
Quartiere

Schwamendingen ist ein Stadtkreis der Stadt Zürich in der Schweiz.

Die ehemals selbständige Gemeinde Schwamendingen wurde 1934 eingemeindet und bildet den heutigen Kreis 12. Administrativ wird Schwamendingen vom statistischen Amt seit 1971 in die drei Verwaltungseinheiten (Quartiere) Schwamendingen Mitte, Saatlen und Hirzenbach geteilt. Die im Glattal liegenden Stadtkreise 11 und 12 werden zusammen oft auch als Zürich Nord bezeichnet.

Zugleich trägt auch eine Zürcher Zunft diesen Namen.

Inhaltsverzeichnis

Wappen

Blasonierung

In Rot eine gestürzte silberne Pflugschar und im linken Obereck ein silbernes Tatzenkreuz

Die Pflugschar deutet auf die ehemalig bäuerlich geprägte Landgemeinde Schwamendingen hin. Das Tatzenkreuz symbolisiert die Zugehörigkeit zum Stift Grossmünster.

Im Zunftwappen, das beim Fest Sechseläuten verwendet wird, ist die Pflugschar und ein Wellenpfahl, der die Glatt darstellt, auf blauem Hintergrund abgebildet.

Geographie

Im Norden grenzt Schwamendingen an die Gemeinde Wallisellen, im Osten an die Gemeinde Dübendorf. Innerhalb der Stadt Zürich grenzt Schwamendingen im Gegenuhrzeigersinn an Seebach, Oerlikon (Kreis 11), Oberstrass (Kreis 6), Fluntern und Hottingen (Kreis 7).

Geschichte

  • 5. Jahrhundert: Ein Alemanne namens Swuamund, der der Siedlung wahrscheinlich den Namen gibt, lässt sich hier nieder.
  • 9. Jahrhundert: Picho, Sohn des Ertilo, vermacht seine Besitzungen in Schwamendingen dem Grossmünster.
  • 915: Der Weiler Schwamendingen besteht aus zehn Wohnhäusern.
  • 1270: Der Propst am Grossmünster erwähnt in einem Brief an den Bischof von Konstanz das Schwamendinger Widum (Kirchengut).
  • 1428: Schwamendingen bildet zusammen mit umliegenden Weilern eine eigene Vogtei.
  • 1461: Das Grossmünster stiftet der Kirche Schwamendingen eine Glocke.
  • 1526: Hans Schmid wird erster reformierter Pfarrer in Schwamendingen.
  • 1554: Der Kehlhof Schwamendingen, bereits 929 erwähnt, wird auf den Grundmauern seines Vorgängerhofes neu erbaut. Dachziegel aus Schwamendinger Produktion lösen das bisher übliche Strohdach ab.
  • 1624: Erste Erwähnung eines amtierenden Schulmeisters (Jakob Schön aus Flums).
  • 1798: Ein französisches Heer besetzt die Umgebung Zürichs.
  • 1799: Zweite Schlacht bei Zürich zwischen Russen und Franzosen.
  • 1831: Die neue freiheitliche Verfassung des Kantons anerkennt das Volk als höchste Gewalt.
  • 29. August 1841: Über 20'000 Mann aus dem ganzen Kanton demonstrieren bei der Ziegelhütte gegen die konservative Regierung ("Der schöne 29. August").
  • 1872: Schwamendingen und Oerlikon werden zu zwei selbstständigen Gemeinden getrennt.
  • 1906: Eine Linie der elektrischen Strassenbahn "Zürich–Oerlikon–Seebach" wird bis zum Hirschen geführt.
  • 1910: Einführung der Elektrizität in Schwamendingen.
Alte Schwamendinger Kirche Heinrich Bosshardt Schulhaus Endstation Tramlinie 9 Restaurant Ziegelhütte Schwamendinger Platz
Kirchturm (2009) Heinrich Bosshardt Gedenktafel Altes Gemeindehaus, 1876 erbaut Kehlhof, 929 erwähnt Dorfbrunnen von 1789

Eingemeindung

Die ehemals selbständige Gemeinde Schwamendingen wurde am 1. Januar 1934 eingemeindet und bildete ursprünglich zusammen mit den ehemaligen Gemeinden Oerlikon, Seebach und Affoltern den Stadtkreis 11.

Durch den Bauboom in den 1950er-Jahren stieg die Einwohnerzahl von ursprünglich 3000 relativ rasch auf 34'500 im Jahre 1966. Dies hatte 1971 eine Revision der Stadtkreise zur Folge, anlässlich welcher Schwamendingen in einen eigenen, neu geschaffenen Kreis 12 umgeteilt und vom Statistischen Amt der Stadt Zürich, am Reissbrett in die drei Quartiere Schwamendingen Mitte, Saatlen und Hirzenbach unterteilt wurde, die ausschliesslich eine statistische Bedeutung haben. Für das Gebiet der Stadt Zürich gilt seither administrativ unverändert die Einteilung von 1971.

Bevölkerung

Zur Zeit leben in Schwamendingen ca. 29'500 Einwohner. Der Ausländeranteil liegt bei 37 %, also über dem städtischen Durchschnitt von 30 %.

Verkehr

Schwamendingen wird von der Autobahn A1 durchquert, auf der täglich bis zu 120'000 Personen- und Lastwagen verkehren. Nach jahrzehntelangen Bemühungen haben die Parlamente von Stadt, Kanton und Bund 2006 die Kredite und 2011 die nötig gewordenen Zusatzkredite für eine 900 m lange Einhausung der Autobahn genehmigt. Bund, Kanton und Stadt werden zusammen 295 Millionen Franken für das voraussichtlich 2018 eingeweihte Projekt beisteuern. Nach Schwamendingen führen die Tramlinien 7 und 9 sowie die Buslinien 61, 62, 63, 94 und 79. Im Osten Schwamendingens, auf der Grenze zur Nachbargemeinde Dübendorf, befindet sich der Bahnhof Stettbach. Verschiedene S-Bahn Linien führen von hier ins Zürcher Stadtzentrum, nach Winterthur sowie in weitere Teile des Kantons Zürich. Seit Eröffnung der dritten und vorerst letzten Bauetappe der Glattalbahn im Dezember 2010 verbindet deren neue Linie 12 den Bahnhof Stettbach über Dübendorf, Wallisellen und Opfikon mit dem Flughafen Zürich.

Seit Herbst 2003 wird Schwamendingen durch die Südanflüge auf den Flughafen Zürich zusätzlich belastet.

Politisches

SP und SVP sind die wählerstärksten Parteien, gefolgt von der FDP.

Sport

Für 1939 war der Grosse Preis der Schweiz im Rahmen der Motorrad-Europameisterschaft auf einer knapp fünf Kilometer langen, neuen Strecke in Schwamendingen vorgesehen. Das Rennen wurde jedoch wegen des Ausbruchs des Zweiten Weltkrieges abgesagt. [1]

Der Fussballverein FC Schwamendingen wurde 1952 gegründet. Der Verein umfasst 22 Mannschaften, die verteilt sind von Junioren bis Veteranen. Das 1. Team spielt in der 2. Liga.

Alle Zürcher Baseballvereine (Challengers, Barracudas, Lions) tragen ihre Heimspiele auf dem Sportplatz Heerenschürli aus, der seit der Erneuerung 2010 das erste Schweizer Baseballfeld mit den Originalmassen ist.

Persönlichkeiten

Erinnerungstafel am Schulhaus Heinrich Bosshardt in Schwamendingen
  • Johann Heinrich Bosshardt, Dichter des Sempacherliedes, wohnte und arbeitete von 1834–1850 als Lehrer in Schwamendingen
  • Bligg, Rap-Musiker, wurde 1976 in Schwamendingen geboren.

Literatur

  • Hochbaudepartement der Stadt Zürich, Amt für Städtebau (Hrsg.): Affoltern, Oerlikon, Schwamendingen, Seebach. In: Baukultur in Zürich, Band 1. NZZ, Zürich 2003, ISBN 3-03823-034-0.
  • Susann Sitzler: Vorstadt Avantgarde. Details aus Zürich-Schwamendingen. Limmat, Zürich 2007, ISBN 978-3-85791-528-4.

Weblinks

 Commons: Schwamendingen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Schwamendingen. theracingline.net, 23. April 2004, abgerufen am 2. November 2011 (englisch).

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