Zweigart & Sawitzki

Zweigart & Sawitzki
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Zweigart & Sawitzki GmbH & Co. KG
Unternehmensform GmbH & Co. KG
Gründung 1877
Unternehmenssitz Sindelfingen, Deutschland
Branche Textilindustrie (technische Gewebe)
Website

www.zweigart.de

Historisches Werksgemälde

Zweigart ist ein Webereiunternehmen in Sindelfingen. Heute gehört der Betrieb zu den zwei noch existierenden in diesen Gewerbe, von ehemals 115. In seiner langjährigen Geschichte hat das Familienunternehmen einige Wirtschaftskrisen, zwei Weltkriege und eine Währungsreform überstanden und hat sich, ausdauernd und zielstrebig, immer wieder dem wandelnden Markt mit neuen Entwicklungen angepasst.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Weben“ und „Sindelfingen“ sind zwei Begriffe, die hierzulande schon immer eng miteinander verbunden waren. Bereits im 16. Jahrhundert wurde das Weben in Sindelfingen heimisch und gewann ab dem 18. Jahrhundert an Bedeutung. Die erste Sindelfinger Fabrik war eine Seidenweberei (1835-1858) und die Weber stellten zeitweise das stärkste Gewerbe – um 1850 gab es 289 Webermeister, aber nur 36 Schuhmacher und 34 Bäcker. 1877 gründeten Paul Zweigart und Julius Sawitzki in Stuttgart ihr Comptoir und Lager. Auf dem Firmenschild warb die Jacquardweberei für ihre „Specialität: Decken & Stoffe für Stickerei-Zwecke“. Das hat auch nach 125 Jahren noch Gültigkeit – bis auf den Ort. Bereits 1879 zog das Unternehmen nach Sindelfingen um. Damals gab es in Sindelfingen mehr als 115 Webereien welche hauptsächlich im damals üblichen Verlagssystem arbeiteten. Die vorwiegend Bauern arbeiteten tagsüber auf dem Feld und webten abends auf Handwebstühlen verschiedene Gewebe aus Leinen und Baumwolle. Diese Gewebe wurden dann an größere Firmen zum Weiterverkauf verkauft. Diese Verleger, häufig als Fabrikanten bezeichnet waren für die Qualitätskontrolle, den Vertrieb und sehr stark auch zur Vorfinanzierung der von den Handwebern gelieferten Gewebe zuständig [1].

Die Firma Zweigart war als Kind der industriellen Revolution auf dieses Verfahren nicht angewiesen, sondern fertigte zentral mit Hilfe moderner Webautomaten in einer industriellen Fertigung.

Heute werden Jacquard- (für gemusterte Gewebe) und Schaftwebmaschinen (für Gittergewebe) eingesetzt.

Mina Zweigart

Eine große Bedeutung in der Firmengeschichte und in der Sindelfinger Geschichte hatte eine Frau: Mina Zweigart.

Nach dem Tod des Inhabers Paul Zweigart im Jahr 1902 führte die Witwe die Geschäfte weiter und unterstützte während des Ersten Weltkriegs über 400 Familien der zum Wehrdienst eingezogenen Bürger mit demselben Betrag, den der Staat als Familienbeihilfe zahlte. Dank ihrer großzügigen Schenkungen und Stiftungen wurde sie 1918 zur Ehrenbürgerin ernannt.

Produkte

Die hauptsächlich technischen Gewebe und Handarbeitsgewebe werden seit Gründung immer noch im deutschen Stammhaus in Sindelfingen gefertigt. Zweigart betreibt bis heute eine vollstufige Produktion, also Weberei, Färberei und Waren-Ausrüstung.

Die älteste und bekannteste Erfindung von Zweigart ist das sogenannte AIDA-Gewebe, das im Jahr 1907 erstmals hergestellt wurde.

Bei Stickereifreunden sind Zweigart-Gewebe hauptsächlich wegen ihrer Präzision beliebt. Die Fadenzahl in Kette und Schuss muss beim Weben stets absolut gleich sein, damit zwischen den Fäden quadratische und nicht etwa nur rechteckige Löcher entstehen - eine unabdingbare Voraussetzung für das Gelingen von Stickereiarbeiten. Nur wenige Hersteller von Textilien sind auf diese Charakteristika spezialisiert.

Zweigart versteht sich als Weltmarktführer in der Sortimentstiefe, also der Anzahl der angebotenen Farben und in der Sortimentsbreite (Anzahl der angebotenen Stoffe).

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Weberaufstand

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