- Benjamin West
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Benjamin West (* 10. Oktober 1738 in Springfield, Pennsylvania; † 11. März 1820 in London) war der erste international bedeutende amerikanische Maler.
Inhaltsverzeichnis
Leben und Werk
In seiner Heimat erhielt er seine erste Ausbildung und verdiente seinen Lebensunterhalt mit Porträtgemälden.
1760 ging er nach Italien und lebte hauptsächlich in Rom. Hier lernte er Raphael Mengs, Johann Joachim Winckelmann und Gavin Hamilton kennen. 1763 siedelte er nach London. 1768 beteiligte er sich an der Gründung der Königlichen Kunstakademie. 1792 starb der erste Präsident der Akademie Joshua Reynolds. Benjamin West wurde sein Nachfolger und blieb bis an sein Lebensende Akademiepräsident.
West schuf klassizistische Historienbilder, die in der englischen Kunstgeschichte zu den frühesten ihrer Art zählen. Sein Gemälde "Der Tod des Generals James Wolfe in Québec" (1770) machte ihn international berühmt. Nach einer Anekdote soll West den Präsidenten der Akademie Sir Joshua Reynolds um Ratschläge gebeten haben. Reynolds habe zu einer Darstellung in antiken Gewändern und in antiker Pose geraten, was West ablehnte: "Das Ereignis, das ich mit meinem Bild festhalten will, fand am 13. September 1759 statt, in einem Teil der Welt, der den Griechen und Römern unbekannt war, und zu einer Zeit, als es weder eine dieser Nationen noch Helden in antiken Gewändern auf dieser Erde gab... Ich wünsche das Datum, den Platz und die beteiligten Parteien bei diesem Ereignis genau wiederzugeben". Trotz der Darstellung aus strikt zeitgenössischer Sicht blieb die Bildkomposition konventiell in der christlichen Tradition der Pietadarstellung oder der Kreuzabnahme verhaftet. Der exotische Bezug wurde durch eine Indianerdarstellung hergestellt. Der Erfolg war vielleicht gerade deshalb überwältigend. Der Strom der Besucher in der Royal Academie riss nicht ab. Ein Stich nach dem Gemälde wurde in kürzester Zeit in hoher Auflage verkauft.
Benjamin Best schuf für Johann Kaspar Lavater das Gemälde "Christus mit einem Kind im Himmel". Der Kontakt zu Lavater war über den in London lebenden Schweizer Prediger Johann Heinrich Sulger zustande gekommen. Trotz einer begeistern Aufnahme lieferte West nur noch einige kleinere Arbeiten oder Stiche an Lavater.
In der Hofkapelle zu Windsor sind mehrere Altarbilder von ihm. Zu den Fenstergemälden fertigte er die Kartons, welche Forest von 1792 bis 1796 ausführte. Für die Audienzzimmer des Schlosses schuf er im Auftrag König George III. sechs große Gemälde, deren Gegenstände der Geschichte des Königs Eduard III. entnommen sind, jetzt samt vielen anderen Bildern Wests in einem Saal zu Hampton Court vereinigt. Ein Altarbild in der Hospitalkirche zu Greenwich von West stellt St. Paulus auf Melite vor, wie er die Viper von sich schleudert.
Hauptwerke
- Non Dolet: Die Geschichte von Paetus und Arria, 1766 (New Haven, Connecticut, Yale Center for British Art, Paul Mellon Collection)
- Der Tod des General Wolfe bei Quebec, 1771, Öl auf Leinwand, 152.6 x 214.5 cm, (Ottawa, National Gallery of Canada)
- Tod auf fahlem Pferd, um 1783 oder 1802 (Philadelphia, Museum of Art)
Weitere Werke
- Joseph Banks (Lincoln, Usher Art Gallery)
- Die Bürger von Calais (Windsor, Royal Collection)
- Edward III überquert die Somme (Windsor, Royal Collection)
- Der Vertrag von Penn mit den Indianern (Philadelphia, Pennsylvania Academy of Fine Arts)
- Colonel Guy Johnson (1775-76, Leinwand, 203×138 cm. Washington (D. C.), National Gallery of Art, Mellon Collection)
- Selbstporträt
- Adrian Hope of Sydenham und seine Familie, 1802, Leinwand, 178×356 cm. Boston, Museum of Fine Arts.
- Agrippina landet in Brundisium, 1766, Leinwand, 164×240 cm. New Haven (Connecticut), Yale University Art Gallery.
- Amerikanische Unterhändler konferieren über den Friedensvertrag mit England, 1783, Leinwand, 72×92 cm (unvollendet). Winterthur (Delaware), Henry Francis du Pont Winterthur Museum.
- Angelika und Medor, 1763-64, Leinwand, 91×81 cm. Andover (Massachusetts), Slg. W. L. Eccles.
- Christus wird von den Juden verleugnet, 1814, Leinwand, 508×660 cm. Philadelphia (Pennsylvania), Pennsylvania Academy of the Fine Arts.
- Der junge Thomas Mifflin, um 1758, Leinwand, 122×91 cm. Philadelphia (Pennsylvania), Historical Society.
- Darstellung aus der Apokalypse
- Moses, die Gesetztafeln haltend,
- Der Tod des Admirals Nelson,
- Christus, die Lahmen heilend, (London, Nationalgalerie)
- Das Abendmahl, (London, Nationalgalerie)
- Steinigung des heiligen Stephan, (London, Kirche des Heiligen)
- Die Schlacht von La Hougue
- The battle of the Boyne
- Alexander der Große mit seinem Arzt (Stafford Galerie)
- Agrippina mit der Asche des Germanicus (Burleigh House)
- Orestes und Pylades, welche als Opfer vor Iphigenia gebracht werden (London , Nationalgalerie).
- Christus vor Pilatus
Literatur
- Aufsätze
- James T. Flexner: Benjamin West's American Neoclassicism. In: New York Historical Society Quarterly, 1952, S. 5 ff., ISSN 0028-7253.
- Edgar Wind: Penny, West and the death of General Wolfe. In: Journal of the Warburg and Courtauld Institutes, Bd. 10 (1947), S. 159 ff. ISSN 0083-7180.
- Bücher
- Virgil Barker: American Painting. History and interpretation. Macmillan, New York 1950, S. 156 ff., 179 ff.
- Dorinda Evans: Benjamin West and his American students. Smithsonian Institute, Washington, D.C. 1980 (Katalog der gleichnamigen Ausstellung, NPG, 16. Oktober 1980 bis 4. Januar 1981).
- Grose Evans: Benjamin West and the taste of his times. University Press, Carbondale, Ind. 1959.
- John Galt: Life and studies of Benjamin West, Esq. President of the Royal Academy of London. Cadell & Davies, London 1820.
- Richard Hirsch (Hrsg.): The world of Benjamin West. Allentown Art Museum, Allentown, Penn. 1962.
- Werner Busch: Das sentimentalische Bild. Die Krise der Kunst im 18. Jahrhundert und die Geburt der Moderne. C.H. Beck, München 1993, ISBN 3-406-37554-5, S. 58.
Weblinks
Commons: Kategorie:Benjamin West – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Eintrag in der Classic Encyclopedia (englisch)
Kategorien:- US-amerikanischer Maler
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