Zwerg-Schneckenklee

Zwerg-Schneckenklee
Zwerg-Schneckenklee
Zwerg-Schneckenklee (Medicago minima)

Zwerg-Schneckenklee (Medicago minima)

Systematik
Eurosiden I
Ordnung: Schmetterlingsblütenartige (Fabales)
Familie: Hülsenfrüchtler (Fabaceae)
Unterfamilie: Schmetterlingsblütler (Faboideae)
Gattung: Schneckenklee (Medicago)
Art: Zwerg-Schneckenklee
Wissenschaftlicher Name
Medicago minima
(L.) Bartal.

Der Zwerg-Schneckenklee (Medicago minima) ist eine Art der Gattung Schneckenklee (Medicago) in der Unterfamilie der Schmetterlingsblütler (Faboideae) innerhalb der Familie der Hülsenfrüchtler (Fabaceae). Sie blüht von April bis September. Medicago minima ist eine Charakterpflanze der offenen Trockenwiesen. Als Weidepflanze kommt sie höchstens für Schafe in Betracht. Diese verschleppen die Früchtchen allerdings sehr leicht mit ihrer Wolle und tragen somit zur Verbreitung der Art bei.

Inhaltsverzeichnis

Spross und Blätter

Die Sprosse der krautigen Pflanze sind mehr oder weniger seidig behaart. Der Stängel ist einfach oder vom Grunde aus ästig, niederliegend, aufsteigend oder aufrecht, oft nur 10 cm lang und stumpfkantig. Gelegentlich erreichen manche Exemplare auch eine Länge von 50 cm.

Die Laubblätter sind kurz gestielt (selten über 1 cm) und beiderseits mehr oder weniger dicht behaart. Die Blättchen sind klein, verkehrt-eiförmig bis breitoval, 3 bis 9 mm lang und etwa halb so breit, meist nur oberwärts sehr fein gezähnt, die der oberen Laubblätter oft keilförmig.

Die Nebenblätter sind eiförmig, zugespitzt und ganzrandig gezähnt.

Blüten, Früchte und Samen

Die Blütenstände sind meist drei bis fünfblütig mit sehr kurzer, höchstens 1 bis 2 cm langer, in eine grannenartige Spitze auslaufender Achse. Die Blütenstiele sind kürzer als die etwa 1 mm lange Kelchröhre. Die Kelchzipfel sind so lang oder etwas länger als die Röhre und ebenfalls dicht behaart.

Die Krone ist 3 bis 4 mm lang und lebhaft gelb gefärbt. Die Flügel und das Schiffchen sind etwa gleich lang und kürzer als die kaum aufgebogene Fahne.

Die Hülsenfrüchte sind fast kugelig, 2 bis 4 mm breit, mit 3 bis 5 Windungen und dicht mit 2 bis 3 mm langen, geraden bis stärker gekrümmten Stacheln und kurzen Haaren bekleidet.

Die Samen sind kugelsegmentförmig, 1,5 bis 2,4 mm lang und 0,8 bis 1,2 mm breit

Verbreitung und Standortansprüche

Der Zwerg-Schneckenklee wächst auf trockenen Hängen, in Steppen- und Heidewiesen, auf Weiden, Äckern, in Sandgruben, auf Bahndämmen und in Gartenanlagen. Sowohl kalkreiche wie kalkarme Böden sind sein Habitat. Gern wächst er auf Löss und Quarzsand in wärmeren Lagen. Er steigt nur vereinzelt bis in die montane Stufe auf (selten über 1000 m NN)

Medicago minima ist in Süd- Mittel- und Osteuropa heimisch: Nordwestlich bis Frankreich, Belgien, Holland, England, Deutschland, Dänemark, Südschweden, Polen. Nach Osten hin verbreitet er sich über Südrussland bis Vorderasien und Vorderindien. Ebenso ist er in Nordafrika, Äthiopien und auf den Kanarischen Inseln zu finden.

Der Zwerg-Schneckenklee wächst im mittleren und südlichen Deutschland (Rhein- Main- Donaugebiet). Südlich des Donautals ist er jedoch nur im Hegau zu finden. Er fehlt ganz im nordwestlichen Flachland.

Eine offenbar sehr seltene Variante von Medicago minima ist die Varietät Medicago minima var. viscida. Dabei sind der Stängel, die Laubblätter und die Hülsen dicht mit klebrigen Drüsenhaaren besetzt. In Deutschland anscheinend nur in Franken/Fränkischer Jura (z.B. bei Karlstadt) zu finden.

Literatur

  • Hegi: Illustrierte Flora von Mitteleuropa, 1975, Verlag Paul Parey, Berlin und Hamburg, ISBN 3-489-70020-1
  • Garcke: Illustrierte Flora, 1972, Verlag Paul Parey, ISBN 3-489-68034-0
  • Sebald, Seybold, Philippi: Die Farn- und Blütenpflanzen Baden-Württembergs, 1990, Ulmer Verlag, Stuttgart, ISBN 3-8001-3323-7
  • Adler, Oswald, Fischer: Exkursionsflora von Österreich, 1994, Ulmer Verlag, Stuttgart und Wien, ISBN 3-8001-3461-6
  • Binz, Heitz: Schul- und Exkursionsflora für die Schweiz, 1986, Schwabe & Co. AG, Basel, ISBN 3-7965-0832-4
  • Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora, 1990, Ulmer Verlag, Stuttgart, ISBN 3-8001-3454-3

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