- Zwerg Bumsti
-
Der Zwerg Bumsti wurde 1949 vom Wiener Künstler und Grafiker Teja Aicher erfunden. Die in Reimform erzählten Geschichten und Abenteuer des Zwerges erschienen als ganzseitiger Comic in der österreichischen Zeitschrift Wunderwelt.
Der pausbäckige Zwerg ist mit einer roten Zwergenkappe, einer roten Jacke und einer blauen Hose bekleidet. Er lebt mit seiner Frau, der Maus, in einem Pilzhaus im Zwergenland. Bumstis „Freunde“ sind die Zwerge Jobs und Balduin. Die Maus ist zwar grau, aber keineswegs unauffällig. Sie hat ein feines Gehör und sehr skeptisches Naturell, das nur von einer karierten Küchenschürze gemildert wird.
1975 realisierte Arminio Rothstein die Welt von Zwerg Bumsti als Puppenspiel. Die von ihm und seiner späteren Gattin Christine Rothstein geschriebenen 40 Geschichten wurden als „Wichtelgeschichten“ im Betthupferl jeden Tag um 17:55 Uhr im FS 1 (ORF) gesendet.
Die Serie wurde 1975 erstmals in rund 40 Folgen ausgestrahlt und 1982 nach einer Wiederholung eingestellt, weil die Rollenbilder des Zwerges und seiner im Haushalt tätigen Frau nicht mehr zeitgemäß erschienen.
Das Österreichische Werbemuseum, das am 9. Oktober 2008 gemeinsam mit dem Bezirksmuseum Alsergrund eine Ausstellung „60 Jahre Wunderwelt“ veranstalten wird, verfügt seit 17. Juli 2007 durch Frau Christine Rothstein - der Witwe von „Habakuk“ Arminio Rothstein - über 8 Folgen der legendären „Zwergengeschichten“ und kann bei kritischer Durchsicht des Materials nirgendwo eine Glorifizierung des Paschatums heraushören. Vielmehr wirft die Maus dem Zwerg immer wieder seine Faulheit und Ungeschicklichkeit vor, was auch aus heutiger Sicht erzieherischen Wert haben dürfte.
Wer sich anhand alter Wunderwelt-Exemplare mit dem Schöpfer der Serie, Teja Aicher, befasst, kommt dahinter, dass die Zwerg Bumsti-Geschichten keineswegs am althergebrachten Weltbild hängen. Wie so viele Comic-Zeichner und Autoren von Bildgeschichten hat sich der Künstler selber parodiert. Zwischen den Zeilen ist zu merken, daß der pfeifenrauchende Zwerg eine Anspielung auf Teja Aicher selber ist, der Pfeife rauchte. Eine plausible Erklärung zu den Diskussionen zwischen Bumsti und der zänkischen Maus ist, dass Aicher mit seiner Frau ähnliche Probleme zu knacken hatte. Doch auch wenn die Frau bei diesem seltsamen Ehepaar nicht immer gut wegkommt, merkt jedes Kind, wie stark sich die zwei Partner lieben und dass ein Ansprechen der Emotionen ihre Verbundenheit fördert - fast im Sinne der modernen Encounter-Methoden.
Weblinks
Wikimedia Foundation.