Züllsdorf

Züllsdorf
Züllsdorf
Stadt Herzberg
Koordinaten: 51° 38′ N, 13° 7′ O51.64111111111113.11972222222282Koordinaten: 51° 38′ 28″ N, 13° 7′ 11″ O
Höhe: 82 m
Eingemeindung: 31. Dez. 2001
Postleitzahl: 04916
Züllsdorf (Brandenburg)
Züllsdorf

Lage von Züllsdorf in Brandenburg

Züllsdorf ist ein Stadtteil von Herzberg (Elster) im Land Brandenburg, der an der Annaburger Heide liegt.

Inhaltsverzeichnis

Lage

Drei Straßen verbinden den Ort im Süden mit der alten Poststraße Leipzig-Frankfurt (Oder), der heutigen B 87. Mit den beiden Orten Löhsten (3 km) und Döbrichau (5 km) bildet Züllsdorf eine große Ackerinsel inmitten der Annaburger Heide. Die Landschaft ist ein altes Sumpfgebiet zwischen Elbe und Schwarzer Elster.

Geschichte

Ortsname und Ersterwähnung

Das Angerdorf ist 1284 erstmals urkundlich erwähnt worden. Vermutlich von deutsch-flämischen Siedlern erweitert, neben einer slawischen (sorbisch-wendischer) Urbevölkerung. Frühere Schreibweisen lauten: Czolstorff, Zulsdorff, Sulzdorf, Zülßdorf, Zilßdorf.

Ortsgeschichte

Vom 15.Jahrhundert bis 1815 gehörte Züllsdorf zu Lochau, dem späteren Amt Annaburg und damit zum Kurfürstentum Sachsen. 1550 lebten hier 22 "besessene Mannen", darunter 18 Anspänner (Hüfner), 3 Gärtner und 1 Lehnrichter.

Im Mittelalter existierten noch im Westteil der Gemarkung die Siedlungen Erbleih, Friedewald und Große, die seit 1550 als "wüste Marken" erwähnt sind. Züllsdorf ist wahrscheinlich aus diesen Siedlungen hervorgegangen. Auch die neue Ansiedlung wurde in den vielen Kriegen immer wieder zerstört.

Nach einer Urkunde besaß der Ort bereits 1339 eine Kirche (Peter und Paul). Ein Fachwerkbau brannte 1637 im 30-jährigen Krieg ab. 1670 wurde eine neue Fachwerkkirche gebaut, die 1855 abbrannte. Die heutige neugotische Kirche aus Feldsteinen mit einem Westturm aus Ziegelmauerwerk konnte 1857 eingeweiht werden. Der Entwurf dafür stammte vom März 1854 von Baumeister Dolscius.

Außer vom Ackerbau und Wiesennutzung lebten die Einwohner vom Holz der Annaburger Heide sowie von der Gewinnung von Raseneisenstein und vom Pechbrennen. Die Wegebezeichnungen "Pechweg" und "Pechdamm" erinnern noch heute daran. Die Pechhütte wurde über Generationen hinweg von den Familien Schlobach betrieben, die auch mehrere Amtsvorsteher stellten. Neben den Pechbrennern gab es auch noch ein paar "Zeidler", die Imker der damaligen Zeit, denn Wachs für die Kerzen und Honig zum süssen waren sehr begehrt. Ab 1816 (nach dem Wiener Kongress) gehörte der Ort zum Kreis Torgau und damit zur preußischen "Provinz Sachsen" im Regierungsbezirk Merseburg. Nach der politischen Wende 1990 entschieden sich die ca. 650 Einwohner (größter Gemeindeteil Herzbergs außer der Kernstadt)1992 für die Zugehörigkeit zu Herzberg und damit zum Bundesland Brandenburg.

Bis 1815 gehörte der Ort zum Amt Annaburg. 1912 tauschte das Rittergut Saathain aufgekaufte Bauernwälder in Züllsdorf gegen einen königlichen Forstbezirk im Oppach.[1]

Fußnoten und Einzelnachweise

  1. *Rudolf Matthies: „Geschichte des Dorfes Würdenhain“. 1953 (Aufgestellt im Rahmen des Nationalen Aufbauwerkes).

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