- Äquivalenzziffermethode
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Die Äquivalenzziffermethode ist in der Kosten- und Leistungsrechnung ein Verfahren zur Kostenkalkulation bei Kuppelproduktion. Dabei werden die entstandenen Kosten der Inputfaktoren gemäß einem Schlüssel, den so genannten Äquivalenzziffern, auf die einzelnen Produkte aufgeteilt.
Es gilt wie bei den anderen Methoden zur Kostenumlage der Werterhaltungssatz, das heißt:
Die Kosten für das Haupterzeugnis, meist für das Produkt mit der höchsten anfallenden Menge, erhält dabei die Äquivalenzziffer 1. Die durch geeignete Messungen ermittelten Verhältnisse der anderen Produkte zum Haupterzeugnis bilden die entsprechenden Äquivalenzziffern. Multipliziert mit den Produktions- oder Absatzstückzahlen, ergeben sie die Umrechnungszahlen, deren Summation schließlich zunächst die Berechnung der Selbstkosten eines Stücks des jeweiligen Haupterzeugnisses und anschließend über die vorher ermittelten Äquivalenzziffern auch für die anderen Produkte ermöglicht.
Inhaltsverzeichnis
Beispiel
Bei eindimensionalem Input I und zweidimensionalem Output mit O1 = f1(I) * I und O2 = f2(I) * I. Die Kosten k1,k2 seien die variablen Kosten des Outputs, kI die des Inputs. Große K bezeichnen die Summe der variablen Kosten.
Als Schlüssel für die Kostenauftrennung wird f1, f2 gewählt:
bzw.
bzw.
Gemäß obiger Beziehung gilt:
Eingesetzt und umgeformt:
(w)
Kritik
Kritik an der Aquivalenzziffernmethode wird damit begründet, dass völlig beliebige und willkürliche Schlüssel gewählt werden können – z. B. bei Nebenkostenabrechnungen Umlage des Wasserverbrauchs nach Anzahl der Bewohner (Duschen) oder nach Wohnfläche (Putzen).
Siehe auch
Quellen
- Günter Wöhe: Einführung in die allgemeine Betriebswirtschaftslehre. 18. überarbeitete und erweiterte Auflage. Vahlen, München 1993, ISBN 3-8006-1728-5.
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