ÖBB 1245

ÖBB 1245
BBÖ 1170.2 / ÖBB 1245
ÖBB 1245.05 in Gmunden
Nummerierung: BBÖ 1170.201–233
ÖBB 1245.01–08, 1245.509–515, 529–541, 1245.619–628 (später 1245.519–528), (mit Lücken)
Anzahl: BBÖ: 33 (bestellt)
DRB: 41
ÖBB: 38
Hersteller: ABES (AEG, Brown Boveri, ELIN, Siemens-Schuckert), Floridsdorf
Baujahr(e): 1934–1939
Ausmusterung: bis 1995
Achsformel: Bo'Bo'
Spurweite: 1435 mm
Länge über Puffer: 12.920 mm
Gesamtradstand: 9.040 mm
Dienstmasse: 83 t
Reibungsmasse: 83 t
Radsatzfahrmasse: 20,8 t
Höchstgeschwindigkeit: 80 km/h
Stundenleistung: 1840 kW / 56 km/h
Dauerleistung: 1700 kW / 58 km/h
Anfahrzugkraft: 200 kN
Treibraddurchmesser: 1.350 mm
Motorbauart: 1~Rs
Stromsystem: 15 kV / 16+23 Hz
Anzahl der Fahrmotoren: 4
Antrieb: Sècheron-Federantrieb
Lokbremse: teilweise elektrische Bremse mit Bremswiderständen am Dach
Zugbremse: Vakuumbremse, später Druckluftbremse

Die BBÖ 1170.2 war eine elektrisch angetriebene Lokomotivreihe der BBÖ.

Durch die geplante fortschreitende Elektrifizierung der Westbahn von Salzburg in Richtung Wien bestand anfangs der 1930er-Jahre Bedarf für Güterzug-Lokomotiven für eine Hügellandstrecke, die auch für den leichten Personenzugdienst geeignet war. Wegen der gegenüber den Reihen 1170 und 1170.1 geänderten Anforderungen, musste der elektrische Teil vollkommen neu gestaltet werden, die Bo'Bo'-Bauweise und der Sècheron-Federantrieb sollten gleich bleiben. Den elektrischen Teil übernahmen alle in Österreich vertretenen großen Elektrofirmen AEG, Brown Boveri, ELIN und Siemens-Schuckert, die sich in der Firmengemeinschaft ABES zusammenfanden und fortan reihum jeweils die Federführung für die neuen österreichischen Lokomotivreihen übernahmen. Die einzig verbliebene österreichische Lokfabrik, die Lokomotivfabrik Floridsdorf, lieferte den mechanischen Teil, der eine Weiterentwicklung der Reihe 1170.1 war.

Von 1934 bis 1936 wurden zunächst acht Maschinen geliefert. 1170.209–233 wurden von 1938 bis 1939 geliefert, Teile davon also schon an die Deutsche Reichsbahn, die die Fahrzeuge als Reihe E 45.2 bezeichnete und noch weitere acht bestellte. Somit waren 41 Lokomotiven dieser Reihe vorhanden.

Die erstgelieferten Loks unterschieden sich in Dachform und -ausrüstung von den späteren. Auch der Kasten war unterschiedlich gestaltet, so hatten sie Stirnübergänge zum Wagenzug und diagonal angeordnete Führerhaustüren. Diese Unterschiede wurden später beseitigt und die Maschinen in ihrem äußeren Erscheinungsbild den anderen Lokomotiven dieser Reihe angeglichen. Die 1170.219–228 erhielten keine elektrische Bremse, 229 bis 233 bekamen eine Vielfachsteuerung.

Da die Elektrifizierung der Westbahn wegen Geldmangels erst 1937 begonnen wurde, wurden die Maschinen in Bludenz, Innsbruck und Salzburg stationiert. Ihr Haupteinsatzgebiet war die Tauernbahn. Ab 1941 kamen sie dann aber endlich auch auf der Westbahn zwischen Salzburg und Attnang-Puchheim zum Einsatz. Die Deutsche Reichsbahn stationierte sieben Lokomotiven in Augsburg, von dort kehrten sie nach 1945 unbeschädigt zurück. Allerdings mussten die 1170.206, 215 und 226 als Kriegsverlust abgeschrieben werden.

Ab 1953 bildeten die verbliebenen Maschinen bei den ÖBB die Reihe 1245, wobei die ersten acht als 1245.01–08, die mit elektrischer Bremse als 1245.509ff und die ohne elektrische Bremse mit 1245.619–628 bezeichnet wurden. Nachdem alle 1245.6 eine elektrische Bremse erhalten hatten, wurden sie in die Reihe 1245.5 aufgenommen.

Die Reihe 1170.2 (1245) bewährte sich von Anfang an hervorragend. Sie trug in den ersten Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg gemeinsam mit der Reihe 1020 die Hauptlast des elektrischen Zugbetriebes in Österreich. Die Maschinen wurden bis 1995 ausgemustert.

Literatur

  • Richard Rotter, Helmut Petrovitsch, Triebfahrzeuge österreichischer Eisenbahnen – Elektrische Lokomotiven und Triebwagen, alba Verlag, Düsseldorf, 1990, ISBN 3-87094-132-4
  • Klaus Eckert/Torsten Berndt: Lexikon der Lokomotiven. Komet Verlag GmbH, Köln, 2005, ISBN 3-89836-505-0

Weblinks


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