ÖZIV

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Der Österreichische Zivil-Invalidenverband (ÖZIV) ist ein österreichweiter Dachverband, der seit 1962 die Interessen behinderter Menschen gegenüber der Öffentlichkeit vertritt.

Heute ist der ÖZIV eine der größten Behindertenorganisationen Österreichs. Der ÖZIV entstand durch den Zusammenschluss regionaler Selbsthilfegruppen und „Krüppelvereine“: 1949 konstituierte sich in Wien der Vorläufer des heutigen ÖZIV Wien, 1962 entstand die Landesorganisation Wien. Als Vorbild diente dabei die 1948 gegründete ÖZIV Landesorganisation Oberösterreich. Bereits 1961 kam es zur Gründung von ÖZIV Landesorganisationen in Salzburg, Tirol und der Steiermark. Mit der Gründung des Bundessekretariats des ÖZIV 1962 war der Grundstein zur heutigen Struktur des ÖZIV gelegt. Die Entwicklung zur österreichweiten Interessenvertretung ging weiter: 1966 wurde die Landesgruppe Kärnten gegründet und 1975 der ÖZIV Vorarlberg. 1979 wurde in Eisenstadt der ÖZIV Burgenland gegründet. Im Jahr 1995 wurde der letzte Schritt zur Entwicklung zur österreichweiten Behindertenorganisation gemacht: Aus der Wiener Landesorganisation entstand der ÖZIV Niederösterreich als eigener Verein.

Inhaltsverzeichnis

Die Organisation des ÖZIV

Der ÖZIV betreut rund 25.000 Mitglieder. Vom ÖZIV Bundessekretariat werden österreichweite Aktivitäten geplant und koordiniert. Dem Bundessekretariat, einem rechtlich selbständigen Verein, gehören die einzelnen Landesgruppen, einige Sektionen, sowie fördernde Mitglieder an. In den Bundesländern bestehen Landes-, Bezirks- und Ortsgruppen.

Der ÖZIV als österreichweite Interessenvertretung

Das Engagement des ÖZIV ruht auf den Eckpfeilern „Hilfe zur Selbsthilfe — Empowerment“ und „Hilfe durch Selbstbetroffene — Peer Counceling“. Der ÖZIV setzt sich dafür ein, dass Menschen mit Behinderung die Rahmenbedingungen für eine selbstbestimmte und gleichberechtigte Lebensführung geboten werden. Seine Struktur (Landesorganisationen, Bezirksgruppen, Ortsgruppen und Sektionen) ermöglicht es dem ÖZIV, seinen Einfluss auf Bundes- Landes- und Gemeindeebene geltend zu machen. Dadurch fließen die Interessen behinderter Menschen nicht nur in Bundes-, sondern auch in die Landes- und Kommunalpolitik ein. So ist der ÖZIV z.B. im Bundesbehindertenbeirat, im Kündigungsausschuss, in der ÖAR und im Sozial- und Gesundheitsforum im Hauptverband der österreichischen Sozialversicherungsträger vertreten. Im Jahr 1993 waren der ÖZIV und die ÖZIV-Funktionäre maßgeblich an der Entstehung des Pflegegeldgesetzes beteiligt. An der Realisierung des Behindertengleichstellungsgesetzes (BBStG) hatte der ÖZIV großen Anteil.

Das Angebot des ÖZIV

Vom ÖZIV-Angebot können auch Nichtmitglieder des ÖZIV Gebrauch machen. So bietet ÖZIV SUPPORT seit 2002 in Österreich Coaching und Beratung für Menschen mit Behinderung und/oder chronischer Krankheit an. Bisher wurden mehr als 2.200 Menschen mit Behinderung oder chronischer Erkrankung gecoacht und ca. 13.400 Menschen beraten.

Die ÖZIV-Arbeitsassistenz ist ein Service für Menschen mit körperlichen Einschränkungen oder chronischer Erkrankung und für Unternehmen. Die Arbeitsassistenten motivieren chronisch erkrankte oder behinderte Menschen bei der Jobsuche und unterstützen sie dabei, den richtigen Arbeitsplatz zu finden. Gleichzeitig werden für Unternehmen motivierte Mitarbeiter gefunden.

ÖZIV ACCESS ist ein aus zwei Komponenten bestehendes Angebot, das sich an die Wirtschaft richtet. Die ÖZIV-Gleichstellungsberater informieren über das Behindertengleichstellungsgesetz und beraten über den Abbau baulicher Barrieren. Mit dem ÖZIV-Firmentraining werden Unternehmen im Umgang mit behinderten Menschen (Mitarbeiter oder Kunden) geschult. Die ÖZIV-Rechtsdatenbank bietet umfassende Informationen rund um das Thema Behinderung. Mit dem elektronischen Informationsdienst ÖZIV-Newsletter und der viermal im Jahr erscheinenden ÖZIV Info werden Mitglieder des ÖZIV und Schlüsselpersonen aus Wirtschaft und Politik beteilt.

Durch aktive Öffentlichkeitsarbeit werden die Anliegen des ÖZIV der breiten Öffentlichkeit bekannt gemacht: Besonders der ÖZIV-Medienpreis trägt dazu bei, dass das Thema Behinderung in den Medien diskutiert wird.

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