Ökosystemdienstleistungen

Ökosystemdienstleistungen

Eine Ökosystemdienstleistung (engl. ecosystem service) beschreibt eine Dienstleistung, die von der Natur erbracht wird und die von Menschen genutzt werden kann. Beispiele für Ökosystemdienstleistungen sind das Bestäuben von Obstblüten durch Insekten, die Bereitstellung von Süß- und Trinkwasser durch Niederschlag und natürliche Filtration, die Verfügbarkeit von Fischen als Nahrungsmittel in aquatischen Ökosystemen oder die Bereitstellung von frischer Luft.

Inhaltsverzeichnis

Kategorien

Nach dem Millennium Ecosystem Assessment lassen sich Ökosystemdienstleistungen in vier Kategorien einteilen:[1]

  • Bereitstellende Dienstleistungen
    • Nahrung, Wasser, Holz, Fasern, genetische Ressourcen
  • Regulierende Dienstleistungen
    • Regulierung von Klima, Überflutungen, Krankheiten, Wasserqualität, Abfallbeseitigung
  • Kulturelle Dienstleistungen
    • Erholung, ästhetisches Vergnügen, spirituelle Erfüllung
  • Unterstützende Dienstleistungen
    • Bodenbildung, Bestäubung, Nährstoffkreislauf

Wert für den Menschen

Ohne Ökosystemdienstleistungen wäre menschliches Leben nicht möglich. Dennoch gibt es auch Versuche, sie in Geldwerten auszudrücken, was die Dimensionen der Abhängigkeit von der Natur deutlich machen kann. Zudem kann damit ein Verhältnis zwischen den eigentlich unschätzbaren Umweltdienstleistungen und den teilweise durch Umweltzerstörung errungenen wirtschaftlichen Gütern aufgezeigt werden. Bei der Benennung des Geldwertes für Ökosystemdienstleistungen darf nicht übersehen werden, dass zahlreiche von ihnen nicht ersetzbar sind. Die Geldwertangaben sind daher eher als Schadenssumme zu sehen und nicht dafür, welcher Betrag zur Ersetzung einer natürlichen Dienstleistung aufgebracht werden müsste.[2]

Gefährdung durch Umweltschäden

Die Verfügbarkeit von Ökosystemdienstleistungen kann sich in der Folge von Umweltverschmutzung oder anderem nicht nachhaltigem Management rapide verschlechtern. Weltweit befinden sich 60% der vom Millennium Ecosystem Assessment untersuchten Ökosystemdienstleistungen in einem Zustand von Degradation oder nicht nachhaltiger Nutzung, der von abnehmender Quantität und Qualität der Ökosystemdienstleistungen geprägt ist. Von 24 erfassten bereitstellenden, regulierenden und kulturellen Dienstleistungen erhöht sich der Nutzungsdruck gegenwärtig bei 20.

Siehe auch

Literatur

  • Stefan Baumgärtner (2002): Der ökonomische Wert der biologischen Vielfalt. Seite 5ff. (PDF)

Weblinks

Quellen

  1. Millennium Ecosystem Assessment (2005): Ecosystems and Human Well-being - Synthesis, S. 39ff. (PDF)
  2. Klauer, Bern (2001):Welchen Beitrag können die Wirtschaftswissenschaften zum Erhalt der Biodiversität leisten? UFZ-Diskussionspapiere 2/2001, S. 9 (PDF)

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