Österreichische Waffenfabrik

Österreichische Waffenfabrik

Vorgänger der Österreichischen Waffenfabriks-Gesellschaft (OEWG) war das im Jahre 1864 von Josef Werndl in Steyr, Oberösterreich unter dem Namen Josef und Franz Werndl & Comp., Waffenfabrik und Sägemühle gegründete Unternehmen, das 1867 durch die Erfindung des Tabernakelverschlusses weltweit Furore machte. Die Firma wurde 1869 mit Unterstützung der Bodencreditanstalt in die OEWG Aktiengesellschaft umgewandelt. Josef Werndl und die OEWG machten sich auch durch außerordentliches soziales Engagement für die Beschäftigten und durch ihre Vorreiterrolle bei der Elektrifizierung des öffentlichen Raumes einen Namen.

Die Zusammenarbeit mit dem Erfinder des Tabernakelverschlusses, Karl Holub, und dem Eisenbahningenieur Ferdinand Mannlicher machte die Österreichische Waffenfabrik zu einem der weltweit wichtigsten Waffenproduzenten, mit über 6 Millionen produzierten Waffen unterschiedlicher Größe zwischen 1869 und 1913. 1886 wurde das Mehrladegewehr von Ferdinand Mannlicher erfunden und patentiert, und von der Waffenfabriksgesellschaft in Produktion genommen. Die Waffe wurde zum Standardgewehr der k.u.k. Armee. Mit zeitweise über 15.000 Beschäftigten war die OEWG die größte Waffenfabrik Europas[1].

Neben den Aktivitäten rund um militärische Gewehre und Pistolen (so wurde Ende des 19. Jahrhunderts ein Repetiergewehr und 1905 eine Selbstladepistole für das k.u.k. Heer entwickelt und gebaut, die auch weltweit vertrieben und in Lizenz nachgebaut wurden) war auch die Produktion von Jagdwaffen sehr erfolgreich.

Die OEWG wurde 1926[2] in Steyr-Werke AG umbenannt, welche 1934 mit der Austro-Daimler-Puchwerke A.G. zur Steyr-Daimler-Puch AG fusionierten. Schon ab 1919 wurde ein Fahrgestell für Omnibusse (Steyr Typ III) für eine Ausgedehnte Probefahrt der Post vorgestellt und auch 100 Stück von dieser bestellt. Die Auslieferung Begann 1921. Ab dem Jahr 1920 wurden von Steyr auch PKW (Typ II und IV) und sogenannte Schnellastkraftwagen bis 3 t gebaut und nach dem Zweiten Weltkrieg begann die Produktion von Traktoren und größeren Lastkraftwagen. Mit der Steyr Mannlicher GmbH & CO.KG setzt sich die Tradition der Waffenerzeugung fort. Teile des Unternehmens sind heute auch Bestandteil der Steyr-Daimler-Puch Spezialfahrzeug GmbH, dem Hersteller des Radpanzers Pandur.

Quellen

  1. "Geschichte" auf steyr-mannlicher.com
  2. www.Land-Oberoesterreich.gv.at - Chronik 1926

Weblink


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