- Österreichischer P.E.N. Club
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Der Österreichische P.E.N.-Club ist eine Schriftstellervereinigung, Mitglied des Internationalen P.E.N., mit Sitz in Wien.
Der „Österreichische P.E.N.-Club” ist zugleich zentrale Kontakt- und Anlaufstation für Autoren und literarische Institutionen im Ausland. Der Club versteht sich vor allem als Vermittler und Förderer von österreichischer Literatur, als Forum und Begegnungsort für Schriftsteller, als Kontaktstelle zu internationalen literarischen Institutionen und als Verteidiger und Wahrer der Freiheit des Wortes.[1]
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Das erste österreichische P.E.N.-Zentrum wurde im Juni 1923 gegründet, mit Arthur Schnitzler als Ehrenpräsidenten und Grete von Urbanitzky als Generalsekretärin. Auf dem XI. Kongress des Internationalen P.E.N.-Clubs im Mai 1933 in Ragusa (Kroatien) führten Meinungsverschiedenheiten innerhalb der österreichischen Delegation zu einem Eklat. Die Generalsekretärin Grete von Urbanitzky und der Delegierte Felix Salten hatten sich dem Protest der Literaten gegen die Bücherverbrennungen, die kurz zuvor stattgefunden hatten, nicht angeschlossen. Als Folge davon traten die Sympathisanten des Nationalsozialismus unter den Mitgliedern aus dem Österreichischen P.E.N. aus, darunter Mirko Jelusich, Bruno Brehm und Robert Hohlbaum. Viele bürgerlich-demokratische Autoren trieb die politische Spaltung der österreichischen Literaten ins Exil. Als der Diktator Hitler sein Heimatland Österreich ans Deutsche Reich anschloss wurde auch der Österreichische P.E.N.-Club 1938 aufgelöst, Vermögen und Archiv des Zentrums wurden beschlagnahmt.
Aufgrund der Initiative von Robert Neumann, dem Generalsekretär des 1939 in London gegründeten österreichischen Exil-P.E.N.-Clubs (Free Austrian P.E.N.-Club), kam es 1947 zu einer Neugründung des Österreichischen P.E.N.-Clubs. Zum ersten Nachkriegspräsidenten wurde Franz Theodor Csokor gewählt. Aus Protest gegen den Kurs des Österreichischen P.E.N.-Clubs gründete sich 1973 die Grazer Autorenversammlung.
Im Jahr 2010 mußte der österreichische P. E. N.-Club den Konkurs anmelden, der in einem Ausgleich mündete, der derzeit abgewickelt wird. Die neue Führung (u. a. Helmut A. Niederle als Präsident, Susanne Scholl/ORF als Generalsekretärin und Michael Amon als Schatzmeister wird unter Einbindung der Landeszentren den P.E.N. sanieren und auch inhaltlich neu positionieren.
Liste der Präsidenten des Österreichischen P.E.N.-Clubs
- Raoul Auernheimer (1923-27)
- Felix Salten (1927-33)
- Raoul Auernheimer (1933-35, Interimsleiter)
- Hans von Hammerstein-Equord (1935-38)
- Franz Theodor Csokor (1947-69)
- Alexander Lernet-Holenia (1969-72)
- Ernst Schönwiese (1972-78)
- Fritz Habeck (1978-80)
- Erik Wickenburg (1980-88)
- György Sebestyén (1988-90)
- Alexander Giese (1990-97)
- Wolfgang Georg Fischer (1998-2001)
- Wolfgang Greisenegger (2001-2011)
- Helmuth A. Niederle (seit 2011 amtierender Präsident)
Siehe auch
Literatur
- Klaus Amann: Wiederaufbau – Der österreichische PEN-Club 1945–1955. In: Klaus Amann: Die Dichter und die Politik. Essays zur österreichischen Literatur nach 1918. Edition Falter/Deuticke, Wien 1992, S. 200–219
- Roman Rocek: Glanz und Elend des P.E.N. Biographie eines literarischen Clubs, Böhlau, Wien, 2000
Einzelnachweise
Weblinks
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