Susanne Scholl

Susanne Scholl
Susanne Scholl (2009)

Susanne Scholl (* 19. September 1949 in Wien) ist eine österreichische Journalistin, Schriftstellerin und Doyenne der Auslandskorrespondenten des ORF.

Leben und Wirken

Susanne Scholl, Wien 2011.

Susanne Scholl ist Tochter einer assimilierten österreichisch-jüdischen Medizinerfamilie, mit deren tragischem Schicksal sie sich in ihrem Roman „Elsas Großväter“ auseinandersetzte. Ihr Vater stammte aus Pötzleinsdorf, ihre Mutter aus der Leopoldstadt. Kennen lernten sie sich im „Austrian Center“ in der Emigration in London. Sie kehrten 1947 nach Wien zurück, um am Aufbau des Kommunismus in Österreich mitzuwirken.[1]

Ihren Bildungsweg beschritt Scholl mit einem Doktoratsstudium der Slawistik in Russland und Rom, das sie 1972 in Rom abschloss. Ihre journalistische Laufbahn begann sie als Assistentin des seinerzeitigen Mittel- und Osteuropa-Korrespondenten der französischen Zeitung „Le Monde“, Manuel Lucbert. Anschließend war sie für Radio Österreich International (ROI) und die APA tätig, von wo sie von Paul Lendvai 1986 in das Pionierteam der neuen ORF-Osteuroparedaktion geholt wurde.

1989 ging Scholl als Korrespondentin des ORF nach Bonn, 1991 wechselte sie nach Moskau. 1997 bis 2000 leitete sie in der Wiener Zentrale das „Europajournal“ im ORF-Radio, um dann nach Moskau zurückzukehren. Aufsehen erregte ihre vorübergehende Festnahme durch die russischen Behörden während der Berichterstattung aus Tschetschenien.

Die Mutter eines 1983 geborenen Zwillingspaares ist als Buchautorin hervorgetreten - „Russisches Tagebuch“, „Moskauer Küchengespräche“, „Nataschas Winter“, „Reise nach Karaganda“, „Töchter des Krieges - Überleben in Tschetschenien“, „Rot wie die Liebe“ (Gedichte).

Auszeichnungen

Scholl wurde mit dem Österreichischen Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst und zahlreichen Preisen ausgezeichnet, wie dem Axel-Corti-Preis der österreichischen Volksbildung 2007 und dem Concordia-Preis des Presseclubs Concordia.

Einzelnachweise

  1. Die Wurstsemmel zu Yom Kippur. Interview von Danielle Spera mit Susanne Scholl, nu, Nr. 36, 2/2009, S. 6

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