- Überschiebung
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Eine Überschiebung ist in der Geologie eine tektonische Verwerfung, bei der die Schichten im Hangenden nach oben verschoben werden. Im Gegensatz zu einer Abschiebung besitzt die Verwerfungsfläche ein Einfallen von weniger als 45°. Überschiebung bezeichnet nicht nur die Verwerfungsstruktur, sondern auch den durch Kräfte der Tektonik verursachten Bewegungsvorgang einer Gesteins-Einheit über eine andere.
Überschiebungen werden, vor allem in Steinkohlelagerstätten, auch als Wechsel bezeichnet.
Eine weite Flächen betreffende Sonderform der Überschiebung sind die Decken, bei denen die Verwerfungsfläche mehr oder weniger horizontal liegt. In vielen Orogenen der Erde lassen sich solche Decken ausmachen, so zum Beispiel in den Alpen: unter anderem in den Hohen Tauern, den Berner Alpen oder den helvetischen Decken.
Beispiele für Überschiebungen
Überschiebungen sind in vielen Fällen großräumig wirksame geologische Strukturen, die eigene Namen erhalten haben. Beispiele dafür sind etwa die Glarner Hauptüberschiebung, die Tauernüberschiebung oder der Moine Thrust. Auch im Rheinischen Schiefergebirge sind Überschiebungen häufig, so etwa die Aachener Überschiebungen, die mit anderen geologischen Gegebenheiten verantwortlich für die Entstehung der Aachener Thermalquellen sind.
Siehe auch
Literatur
- Gerhard H. Eisbacher: Einführung in die Tektonik. 1. Auflage. Ferdinand Enke Verlag, Stuttgart 1991, ISBN 3-432-99251-3, S. 57–69.
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