- Ōjin
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Ōjin (jap. 応神天皇, Ōjin-tennō; traditionelle Geburts- und Sterbedaten: * Chūai 9/12/14 (5. Januar 200); † Ōjin 41/2/15 (31. März 310)) war der 15. Tennō von Japan (270–310) nach Nihonshoki und Kojiki. In den Annalen wird er auch als Ho(mu/n)(d/t)awake no Mikoto (誉田別尊) bezeichnet. Nach diesen Geschichtsbüchern war sein Vater Kaiser Chūai, dessen historische Existenz die Historiker bestreiten, und seine Mutter Jingū.
Seine eigene historische Existenz ist ebenso problematisch. Einige sehen in ihm die älteste historische Person in der Liste der japanischen Kaiser, andere sehen ihn als mythische Person. Die ihn für historisch halten, denken, er herrschte in Wahrheit vermutlich im frühen 5. Jahrhundert, nicht im späten 3. Jahrhundert wie traditionell angenommen. Die Argumentation hierbei ist, dass die Zeitangaben der im 8. Jahrhunderten geschriebenen japanischen Chroniken um zwei volle 60-Jahre-Zyklen zu früh angesetzt wurden.[1][2]
Er wird auch mit dem japanischen König San (chinesisch 讃) des 5. Jahrhunderts aus den chinesischen Geschichtswerken Song Shu und Liang Shu identifiziert.
Die erstmalige Erwähnung eines kaiserlichen Palastes in Naniwa (Ōsaka) findet sich während seiner Herrschaft, belegbar ist ein solcher erst unter seinem Sohn und Nachfolger.
Hinsichtlich seiner Abstammung ist – auf koreanischen Quellen basierend, die ebenso unzuverlässig wie die japanischen Reichsgeschichten sind – die Vermutung vorgetragen worden, er sei ein Königssohn aus Baekje. Jingū, seine junge Mutter, habe ihren Mann beseitigt, dann einen Feldzug durch Korea angetreten, um schließlich das nahegelegene Land Wa (Japan) zu erobern. Damit der Sohn – und künftige Herrscher – nicht zu früh das Licht der Welt erblickte, soll sie, durch das Einführen von Steinen, seine Geburt solange hinausgezögert haben, bis sie Wa, zusammen mit ihrem getreuen Kanzler, erreicht hatte. Nach japanischen Quellen wiederum hat Jingū von Japan aus einen Feldzug gegen Korea unternommen und gebar ihn bei ihrer Rückkehr aus Korea in Umi.
Sein Geist gilt als im Kriegsgott Hachiman manifest, und dies obwohl seine Regierungszeit extrem friedlich war. Einer der größten schlüssellochförmigen Kofun-Grabhügel, in Habikino (Präfektur Ōsaka), ist der Ōjin-ryō (応神陵). Dieser Kofun wurde bisher nicht ausgegraben.
Literatur
- Jon Covell, Alan Covell: Korean Impact on Japanese Culture. Elisabezh NJ, Seoul 1984 (Hollym), ISBN 0-930878-34-5
- Empress Jingū: a shamaness ruler in early Japan in: Japan Forum Vol. 15, 1 (2003) [zur Mutter]
- Junker von Langegg, Ferdinand Adalbert: Midzuho-gusa, Segenbringende Reisähren. Nationalroman und Schilderungen aus Japan. Leipzig 1880; 3 Bde. [unreflektierte deutsche Wiedergabe der, sagenhaften, japanischen Quellen]
- Boleslaw Szczesniak: Some Revisions of the Ancient Japanese Chronology Ojin Tenno Period. in: Monumenta Nipponica, Vol. 8, No. 1/2 (1952), S 1-14
Einzelnachweise
- ↑ Yoshi S. Kuno: Japanese Expansion On The Asiatic Continent. Volume I, University of California Press, Berkeley 1937, S. 212–214 (Digitalisat bei Google Books).
- ↑ Christopher Seeley: A History of Writing in Japan. E. J. Brill, Leiden 1990, ISBN 90-04-09081-9, S. 6 (Digitalisat bei Google Books).
Vorgänger Amt Nachfolger Chūai Tennō
270–310Nintoku
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