Beratungsstelle der Polizei

Beratungsstelle der Polizei
Informationsposter der Polizei

Polizeiliche Beratungsstellen (auch Beratungsstellen der Polizei bzw. Kriminalpolizeiliche Beratungsstellen genannt) sollen anfragende Bürger unter anderem über den Schutz gegen Einbruch und Diebstahl unterrichten.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Am 13. April 1921 legte der Minister des Inneren per Erlass fest, dass beim Polizeipräsidium Berlin, Abteilung IV, Inspektion B1, eine amtliche Beratungsstelle zum Schutz gegen Einbruch und Diebstahl eingerichtet wurde. Die erste Polizeiliche Beratungsstelle in Deutschland befand sich in den Räumen des Polizeidienstgebäudes in Berlin am Alexanderplatz. Die Beratungsstelle war mit einem Kriminalkommissar und zwei Kriminalbeamten besetzt. Zu den Hauptaufgaben der Beratungsstelle gehörte die Aufklärung der Bevölkerung über Maßnahmen des Einbruchschutzes und des Schutzes gegen Diebstahl. In den folgenden Jahren öffneten in München und weiteren deutschen Städten amtliche Beratungsstellen der Polizei. Nach dem 2. Weltkrieg entstanden in Deutschland in den fünfziger Jahren wieder erste Kriminalpolizeiliche Beratungsstellen. In Nordrhein-Westfalen regelte ein Erlass des Innenministers vom 16. Juni 1952 die Wiedereinrichtung von Kriminalpolizeilichen Beratungsstellen in NRW.

Organisation

In Deutschland gibt es 262 Polizeiliche Beratungsstellen, die meist einem Fachkommissariat Vorbeugung angegliedert sind. Informationen über die nächstgelegene Polizeilichen Beratungsstelle bzw. deren Beratungsangebot erhält man bei jeder Polizeidienststelle. Die nächstgelegene Polizeiliche Beratungsstelle kann auch Online unter „Polizei-Beratung.de“ abgefragt werden.

Auftrag

Beratungsangebot

Polizeiliche Beratungsstelle

Der klassische Auftrag der Polizeilichen Beratungsstellen war und ist es, "... den Bürgern durch individuelle und objektive Beratung qualifizierte Hinweise zu geben, wie sie sich durch technische Sicherungen und richtiges Verhalten davor schützen können, Opfer von Straftaten zu werden [1] ."

Die Beratungsstellen in Deutschland informieren heute über alle polizeilichen Themen. Neben der Einbruchschutzberatung (zur Sicherheitstechnik, Einbruchmelde -und Überfallmeldeanlagen, Videotechnik) umfasst das Beratungsangebot die Gewalt- und Drogenprävention, den polizeilichen Jugendschutz (Jugendkriminalität, Jugendmedienschutz, Kindesmisshandlung, Sexueller Missbrauch), das Waffenrecht, die Computer- und Internetkriminalität und weitere polizeiliche Themen (z.B. Raub, Eigentumsdelikte, Häusliche Gewalt, Stalking).

Die Beratungsstellen der Polizei orientieren sich bei der Beratung an dem Programm Polizeiliche Kriminalprävention der Länder und des Bundes. Dieses Programm hat das Ziel die Öffentlichkeit, die Presse und andere Institutionen, welche sich mit Prävention beschäftigen, über Mittel zur Verhütung und über Modus operandi der Kriminalität zu informieren. Gemäß einem Rahmenkonzept unterstützt das polizeiliche Vorbeugungsprogramm unter anderem die Polizeilichen Beratungsstellen bei der persönlichen Beratung interessierte Personen durch die zur Verfügungsstellung von Fachbroschüren, Material und Medien.

Die Polizeilichen Beratungsstellen speziell werden in den Ausführungsbestimmungen zu § 36 WaffG (Aufbewahrung von Schusswaffen und Munition) im Vorgriff auf die AWaffV benannt.

Broschüren und Online-Angebot

Informationsmaterial und Fachbroschüren des polizeilichen Vorbeugungsprogramms können kostenlos auf den Polizeilichen Beratungsstellen abgeholt werden. Viele Broschüren lassen sich von der Internet-Seite herunterladen.

Rechtsgrundlage

Darüber hinaus sind einige Aufgaben der Polizeilichen Beratungsstellen in Deutschland in den bundesweit gültigen Polizeidienstvorschriften 100, 129 geregelt.

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Taschenbuch für Kriminalisten, Band 42, R. Taschenmacher, 1992, S. 157, VDP
Bitte beachte den Hinweis zu Rechtsthemen!

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем решить контрольную работу

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Polizei Bremen — Staatliche Ebene Land Stellung der Behörde Polizei Aufsichtsbehörde(n) …   Deutsch Wikipedia

  • Polizeiliche Beratungsstelle — Informationsposter der Polizei Polizeiliche Beratungsstellen (auch Beratungsstellen der Polizei bzw. Kriminalpolizeiliche Beratungsstellen genannt) sollen anfragende Bürger unter anderem über den Schutz gegen Einbruch und Diebstahl unterrichten.… …   Deutsch Wikipedia

  • Zentralstelle für Information und Kommunikation der Bundespolizei — Bundespolizei Staatliche Ebene Bund Stellung der Behörde Polizei des Bundes (im Geschäftsbereich des BMI) Aufsichtsbehörde(n) Bundesministerium des Innern (Abteilung B) Gegründet 16. März 1951 als „ …   Deutsch Wikipedia

  • Sexueller Missbrauch in der römisch-katholischen Kirche — ist ein Phänomen, das seit Mitte der neunziger Jahre weltweit größere öffentliche Aufmerksamkeit erhalten hat. Die Sensibilisierung für das frühere Tabuthema hat viele Opfer ermutigt, 30 oder 40 Jahre nach den Vorfällen an die Öffentlichkeit zu… …   Deutsch Wikipedia

  • Unfallforschung der Versicherer — Vorlage:Infobox Verband/Mitglieder fehlt Unfallforschung der Versicherer Gründung 2006 Ort …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Sendungen des neuen Club 2 — Die Liste der Sendungen des neuen Club 2 gibt eine chronologisch geordnete Übersicht über die im Österreichischen Rundfunk im Programm ORF 2 seit Dezember 2007 ausgestrahlten Sendungen des Club 2 wieder. Inhaltsverzeichnis 1 2007 2 2008 3 2009 …   Deutsch Wikipedia

  • Crimeware — Dieser Artikel wurde aufgrund von inhaltlichen Mängeln auf der Qualitätssicherungsseite der Redaktion Informatik eingetragen. Dies geschieht, um die Qualität der Artikel aus dem Themengebiet Informatik auf ein akzeptables Niveau zu bringen. Hilf… …   Deutsch Wikipedia

  • Drogenkriminalität — Der Begriff Drogenkriminalität ist nicht genau definiert. Der EU Drogenaktionsplan (2005–2008)[1] sah vor, dass in der Europäischen Union, im Rahmen der Intensivierung der Arbeiten zur Verhinderung von Drogenstraftaten, im Jahr 2007 eine… …   Deutsch Wikipedia

  • Beharrliche Verfolgung — Unter Stalking (deutsch: Nachstellung) wird im Sprachgebrauch das willentliche und wiederholte (beharrliche) Verfolgen oder Belästigen einer Person verstanden, deren physische oder psychische Unversehrtheit dadurch unmittelbar, mittelbar oder… …   Deutsch Wikipedia

  • Cyberstalking — Unter Stalking (deutsch: Nachstellung) wird im Sprachgebrauch das willentliche und wiederholte (beharrliche) Verfolgen oder Belästigen einer Person verstanden, deren physische oder psychische Unversehrtheit dadurch unmittelbar, mittelbar oder… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”